George Foreman (r.) im Kampf gegen Alex Stewart

George Foreman wird 75 Den berühmtesten Kampf verloren, trotzdem einer der Größten

Stand: 10.01.2024 11:28 Uhr

Der langjährige Profiboxer George Foreman wird 75 Jahre alt. Die Niederlage gegen Muhammed Ali beim "Rumble in the Jungle" prägte seine Karriere - die trotzdem eine der größten war.

Seine fünf Söhne heißen George, George, George, George und George. Fünfmal George, ernsthaft? "Ja", sagt der Vater: "Sie sollten früh lernen, dass sie alle gleich sind, keiner von ihnen ist etwas Besonderes." Der Vater ist sehr besonders: Gestatten, Foreman. George Foreman. In der an schillernden Figuren nicht armen Geschichte des Profiboxens gehört er zu den Allergrößten. Am 10. Januar wird George Foreman 75.

Niederlage im legendären Kampf gegen Muhammad Ali

Der Größte war er natürlich nie, diese Ehre gebührt einem anderen. Im legendären "Rumble in the Jungle" im Oktober 1974 in der unerträglichen Dschungelhitze von Kinshasa verlor "Big George" gegen Muhammad Ali nicht nur einen Kampf. Er verlor seine Ehre als Boxer und seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit. Bis zu diesem Tag galt Foreman als unschlagbar, er war ein austrainierter Kampfroboter mit einer Bilanz von 40:0. Ali zerschmetterte die Maschine, am Ende war Foreman nur noch eine Kerbe in Alis Statistik.

Vom Boxen konnte Foreman nie lassen. Tatsächlich gehört er auch zu den wenigen, die das ungeschriebene Gesetz "They never come back" durchbrachen. Hatte er seine Karriere nach einer K.o.-Niederlage gegen Jimmy Young 1977 eigentlich für beendet erklärt, so startete er genau zehn Jahre später ein nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback. Im November 1994, 20 Jahre nach dem Kampf gegen Ali, krönte sich Foreman mit einem spektakulären K.o.-Sieg gegen Michael Moorer zum ältesten Schwergewichts-Weltmeister der Geschichte. 1997 beendete er seine Karriere erneut - dieses Mal gab es kein Zurück.

George Foreman (r.) im Kampf gegen Muhammad Ali

George Foreman (r.) im Kampf gegen Muhammad Ali

Neue Berufungen als Prediger und Grill-Vermarkter

Bereits Ende der Siebziger Jahre hatte Foreman eine neue Berufung für sich entdeckt. Als Prediger der Apostolic Church of the Lord Jesus Christ sieht er sich auch heute noch nicht im Ruhestand. Die Bezahlung, hat er einmal gesagt, sei nicht besonders hoch: "Aber die Belohnung ist nicht von dieser Welt." Weil aber auch ein Multi-Millionär bisweilen gerne an das liebe Geld denkt, machte "Big George" dann doch noch einmal so richtig Kasse. Dafür musste er nicht in den Ring, er musste einfach nur seinen Namen hergeben.

1994 fragte ein gewisser Michael Boehm an, ob Foreman nicht vielleicht einen von ihm entwickelten Elektrogrill promoten wolle. Er wollte - und kassiert bis heute Millionen für den weltweiten Verkauf des George Foreman Grills - für den übrigens in Asien Hollywood-Star Jackie Chan Pate steht. Und wo wir gerade bei Namen sind: Die fünf Foreman-Söhne verdienten sich zur besseren Unterscheidung ihre ganz eigene Identität. George jr., Monk, Big Wheel, Red und Little George machten ebenso wie ihre sechs Schwestern allesamt ihren Weg. Big George wurde keiner von ihnen. Den gab und gibt es eben nur einmal.