Giannis Antetokounmpo jubelt während des Spiels gegen Tschechien

EM-Viertelfinale gegen Griechenland DBB-Team gegen Giannis - Wer stoppt den "Greek Freak"?

Stand: 13.09.2022 09:42 Uhr

Die deutschen Basketballer treffen im EM-Viertelfinale auf Griechenland und damit auf Giannis Antetokounmpo. Der Grieche überragt alle noch verbliebenen Stars der Europameisterschaft.

Von Raffael Reisdorf

Es bedarf eigentlich keiner Vorstellung. Denn im Viertelfinale der Basketball-EM wartet auf die Deutschen nicht irgendwer. Dennis Schröder, Daniel Theis und Co. steht Giannis Antetokounmpo - kurz "Giannis" oder "The Greek Freak" gegenüber. Und damit die 2,11 Meter große, geballte Muskelmasse mit einer Athletik, die selbst in der amerikanischen NBA ihresgleichen sucht.

Der 27-jährige Forward der Milwaukee Bucks wurde in der besten Liga der Welt schon zweimal als wertvollster Spieler (MVP) ausgezeichnet, 2020 ergatterte er zudem die Trophäe zum besten Verteidiger. Ein Jahr später wurde Antetokounmpo dann zum ersten Mal NBA-Champion und zum MVP der Finalserie.

Auf den Spuren von NBA-Star Antetokounmpo

Mittagsmagazin, 09.09.2022 13:00 Uhr

Furchteinflößende Spannweite

Die Trophäensammlung zeigt schon, was der Grieche den anderen im Turnier verblieben Superstars wie Luka Doncic oder Rudy Gobert voraus hat: Es ist die Dominanz auf beiden Seiten des Courts, die ihn hervorhebt. Während Doncic seine Verteidiger regelmäßig zur Verzweiflung treibt und Gobert für seine knallharte Defense bekannt ist, liefert "The Greek Freak" in jedem Spiel an beiden Enden ab.

Der 110 Kilo schwere Superstar ist für keine Defensive der Welt dauerhaft zu stoppen und gleichzeitig einer der besten Verteidiger der Welt. Mit seiner Spannweite von 2,21 Metern flößt schon die Erscheinung des gebürtigen Atheners Respekt ein. "Er ist einer der besten Spieler der Welt. Die Voraussetzungen, die er hat, von seinem Körper, von seiner Größe, von seinem Skill, das ist das, was ihn auszeichnet“, sagt der deutsche Kapitän Dennis Schröder.

Giannis Antetokounmpo in der Verteidigung

Ein Gigant auf beiden Seiten des Courts: Giannis Antetokounmpo

Spätestens nach dem Ausscheiden von Serbien und Nikola Jokic ist "Hellas" auf den Posten des Top-Favoriten gerutscht. Grund dafür ist alleine Antetokounmpo - zu dominant tritt der 2,11-Meter große Forward auf. Seine Vielseitigkeit aus Dynamik, Sprungkraft und Schnelligkeit macht den Griechen zu einer Herkulesaufgabe für die deutsche Defensive.

DBB-Stars setzen auf kollektive Verteidigung

Klar ist: Giannis kann von einem Einzelspieler des deutschen Teams definitiv nicht gebremst werden. Die Mannschaft legt die Verantwortung daher auch nicht auf die Schultern eines einzelnen Akteurs. "Giannis zu stoppen, das ist eigentlich fast unmöglich", weiß auch Schröder.

Vielmehr setzt man auf die vereinten Kräfte: "Das ist nicht die Sache von einer Person, das macht man als Team. Wir müssen einen guten Job machen und diszipliniert sein. Alle fünf Spieler müssen engagiert sein", erklärte der 28-jährige Point Guard im Interview mit "NBA Overtime".

Die Statistiken: Giannis überragt Doncic und Co.

Auch der Blick auf die Statistiken spricht eine klare Sprache. Antetokounmpo ist mit 29 Punkten pro Spiel der Top-Scorer des laufenden Turniers. Er führt das eigene Teams darüber hinaus in Rebounds an (9.2) und verteilt im Schnitt vier Assists.

Bislang agierten die Gegner der Griechen zumeist mit einer extra auf Giannis ausgerichteten Defensiv-Strategie. Die sogenannte Zonen-Verteidigung soll dem Griechen die Drives zum Korb möglichst schwer machen. Eine Erfolgsgarantie ist es aber nicht, den zweifachen MVP als Scorer aus dem Spiel zu nehmen.

Überragende Pass-Fähigkeiten

Denn der 27-jährige Grieche ist nicht nur als dominanter Punktelieferant kaum zu verteidigen. Durch den hohen Basketball-IQ und die überragenden Spielmacher- und Pass-Qualitäten weiß Antetokounmpo auch seine Mitspieler in Szene zu setzen. "Er ist der beste Spieler Welt. Und es tut gut, ihn auf unserer Seite zu wissen", geriet Mitstreiter Nick Calathes vor dem Achtelfinale gegen Tschechien ins Schwärmen.

Wie also kann das deutsche Team "The Greek Freak" stoppen? Vermutlich gar nicht. Die einzige Bemühung kann es sein, es ihm so schwer wie möglich zu machen. Der Fokus liegt wohl eher auf dem Team um Giannis herum: "Im Endeffekt musst du versuchen, die anderen herunterzuschrauben von den Punkten her, Rebounds, Assists", erklärt Schröder.

Der Anführer des deutschen Teams sieht es als "geile Challenge": "Wenn du was erreichen willst, musst du natürlich gegen die Besten gewinnen." Zu denen zählt Giannis Antetokounmpo ohne Zweifel.