Skispringen | Raw Air Fast ein Jahr nach Horrorsturz - Tande gewinnt in Oslo

Stand: 06.03.2022 17:38 Uhr

Daniel Andre Tande hat erstmals nach seinem schlimmen Sturz vor einem Jahr in Planica einen Weltcup gewonnen. Karl Geiger ging mit Sieghoffnungen in den Wettkampf am Sonntag (06.03.2022), scheiterte aber an einem schwachen zweiten Sprung.

Dabei hatte der letzte Tag der Raw Air für Geiger sehr gut begonnen. Der 29-Jährige gewann die Qualifikation und setzte sich in der Wertung der Springen in Norwegen an die zweite Stelle, weil Ryoyu Kobayashi schwächelte. Deswegen stand auch vor dem Springen schon so gut wie fest, dass Stefan Kraft der Raw-Air-Titel kaum noch zu nehmen sein wird.

Das bestätigte der Österreicher, der mit Sprüngen über 131,5 und 128,5 Metern Dritter wurde. Tagesbester wurde völlig überraschend Tande mit Sprüngen über 128,5 und 133,5 Meter. Ende März 2021 war der Norweger noch schwer auf der Großschanze in Planica gestürzt, dachte danach sogar ans Karriereende. Nun meldete er sich eindrucksvoll auf dem Siegerpodest zurück.

"Das ist ein spezieller Moment für mich, das habe ich nicht erwartet. Ich war weit weg von den Podesten. Der zweite Platz in Klingenthal war schon überraschend und das ist jetzt ein wenig surreal", sagte der überwältigte Oslo-Gewinner.

Eisenbichler überfliegt Geiger noch

Geiger reihte sich mit 130 Metern nach dem ersten Durchgang auf Rang fünf ein, im zweiten Versuch konnte er mit 128 Metern aber nicht überzeugen. Er fiel nicht nur im Wettkampf auf Rang sieben zurück, sondern musste sogar mit Eisenbichler einen Teamkollegen ziehen lassen, der zuvor deutlich hinter ihm lag. Aber: Geiger wurde in der Raw-Air-Wertung immerhin Zweiter und machte im Gesamtweltcup etwas Boden gut.

Nachdem Markus Eisenbichler am Samstag nur 1,6 Punkte zum Sieg fehlten, konnte er am Sonntag nicht im Kampf um die ersten Plätze eingreifen. Nach dem ersten Durchgang belegte er mit nur 127 Metern Rang elf, zeigte im zweiten Sprung aber wieder seine Klasse. Mit 135,5 Meter gelang ihm die beste Weite des gesamten Wochenedes in Oslo und arbeitete sich als Vierter sogar noch in die Top Fünf vor und wurde bester Deutscher.

Zwei mäßige Leistungen, zwei große Enttäuschungen

Ein schwacher zweiter Versuch verhinderte eine bessere Platzierung von Constantin Schmid. Nach 125 Metern und Rang 17 im ersten Durchgang, landete er nur bei 123 Metern und wurde 23.. Andreas Wellinger beendete den Wettkampf nach Versuchen über 119,5 und 124,5 Meter auf Platz 25.

Für zwei DSV-Springer verlief das Raw-Air-Finale äußerst enttäuschend: Stephan Leyhe schied als 54. schon in der Qualifikation aus, Severin Freund sprang im Wettbewerb nur 116,5 Metern und musste sich als 39. den zweiten Durchgang von draußen anschauen.