Jasmine Flury bei der Abfahrt in Val d'Isere

Ski Alpin in Val d'Isère Jasmine Flury feiert allerersten Abfahrtssieg

Stand: 16.12.2023 15:07 Uhr

Jasmine Flury hat für einen Überraschungssieg im französischen Val d'Isère gesorgt. Die Schweizer Abfahrts-Weltmeisterin gewann im Ortsteil La Daille zum ersten Mal in ihrer Karriere eine Weltcup-Abfahrt. Zuvor hatte sie nur einmal im Super-G ein Rennen gewonnen.

Weder die Trainingsschnellste Ilka Stuhec (Slowenien/+ 0,73 Sekunden) noch die Abfahrts-Dominatorin Sofia Goggia (Italien/+ 0,44) kamen in Abwesenheit von St.-Moritz-Siegerin Mikaela Shiffrin an die Zeit der 30-jährigen Schweizerin heran. Kira Weidle (Starnberg/+ 1,31) war gar komplett chancenlos.

Klasse-Fahrt von oben bis unten

Flury zeigte auf der sehr schnellen Strecke von oben bis unten eine Topfahrt. Sowohl im oberen Gleitabschnitt als auch im technisch anspruchsvollen Mittelteil mit weiten schnellen Radien leistete sich die Speedspezialistin kaum Fehler, fuhr technisch sehr sauber und fand die kürzeste Linie.

Lediglich ihre Landsfrau Joana Haehlen (+ 0,22) sowie die Österreicherin Cornelia Hütter (+ 0,24) konnten da einigermaßen Schritt halten und belegten am Ende die Ränge zwei und drei, noch vor den favorisierten Goggia und Stuhec.

Kira Weidle und Emma Aicher fahren hinterher

Für Kira Weidle lief es dagegen überhaupt nicht nach Wunsch. Bereits nach der langen Gleitpassage hatte sie fast eine halbe Sekunde auf Flury eingebüßt. Dass die Strecke zu diesem Zeitpunkt durch die Sonneneinstrahlung schon langsamer geworden war, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr spricht die schwache Startzeit eher für nicht so gutes Material.

Bis ins Ziel verlor die deutsche Speedhoffnung weiter viel Zeit. Ein gebrauchter Tag für die 27-Jährige, die mit Rang 13 nicht zufrieden sein konnte und nun beim Super-G am Sonntag einen neuen Anlauf für eine Topplatzierung nehmen wird.

Emma Aicher (Mahlstetten) erging es ähnlich wie Weidle. Bis ins Ziel summierten sich die Rückstände auf am Ende 1,78 Sekunden. Zu viel, um sich unter den besten 20 Läuferinnen zu platzieren. Am Ende belegte das 20-jährige Multitalent Rang 24.

Fleckenstein nach Sturz im Zielraum wohl schwer verletzt

Auch diesmal überschattete wieder ein Sturz das Geschehen: Die Kanadierin Stefanie Fleckenstein hatte bereits die Ziellinie überfahren, als sie verkantete und sich bei einem Sturz im Zielraum so das Knie verdrehte, dass sie abtransportiert werden musste. Eine Diagnose steht derzeit noch aus.