Bobfahrerin Julia Taubitz jubelt in Altenberg

Rodel-WM in Altenberg Taubitz-Silber und Team-Gold zum WM-Finale

Stand: 28.01.2024 15:12 Uhr

Am letzten Tag der Rodel-WM in Altenberg haben die deutschen Athleten noch zwei Medaillen geholt: In der Team-Staffel wurde Gold bejubelt, zudem freute sich Julia Taubitz über Silber. Die 27-Jährige beendet die WM damit mit drei Medaillen.

Im Einsitzer-Rennen der Frauen musste sich Taubitz am Sonntagmittag (28.01.2024) in zwei Läufen nur der Österreicherin Lisa Schulte geschlagen geben. Der Vorsprung der neuen Weltmeisterin betrug am Ende 0,104 Sekunden. Bronze ging an Madeleine Egle und damit an eine weitere Österreicherin (+ 0,175 Sekunden).

Überraschungs-Weltmeisterin

Schulte legte bereits beim ersten Lauf am Vormittag die schnellste Zeit in den Eiskanal. Die 23-Jährige ging mit einem Vorsprung von 0,110 Sekunden ins Finale. Hier konnte Taubitz der Überraschungs-Weltmeisterin, die im Sprint nur WM-14. wurde und in ihrer Karriere noch keinen Weltcupsieg feiern konnte, zwar noch sechs Tausendstelsekunden abnehmen. Mehr war für Taubitz aber nicht drin.

Taubitz: "Lisa war heute unschlagbar"

Taubitz blieb nach der Silbermedaille selbstkritisch: "Es waren nicht die besten Läufe. Das ärgert mich ein bisschen, weil ich ja schon die besten Läufe abrufen wollte", sagte sie im ZDF. Trotzdem freute sich Taubitz - über die zu diesem Zeitpunkt zweite Medaille bei der WM in Altenberg. "Aber ich bin unheimlich froh, dass es heute eine Medaille geworden ist. Die Lisa war heute einfach unschlagbar. Da kann ich nur meinen Hut ziehen."

Alexander Schubert, Sportschau, 28.01.2024 14:21 Uhr

Fräbel mit Bahnrekord in die Top 5

Gute Rennen zeigten auch die deutschen Nachwuchsfahrerinnen Merle Fräbel und Melina Fabienne Fischer. Die 20-jährige Suhlerin Fräbel schnupperte als Fünfte sogar an den Medaillenrängen (+ 0,324 Sekunden). Mit 51,786 Sekunden im zweiten Lauf stellte die Thüringerin sogar einen neuen Bahnrekord auf.

Die 19-jährige Zwickauerin Fischer wurde bei ihrer ersten WM Zwölfte (+ 0,873 Sekunden).

Titelverteidigerin scheidet in der Quali aus

Titelverteidigerin Anna Berreiter erwischte dagegen einen Tag zum Vergessen. Nach einem Fahrfehler stürzte sie fast, den Sturz konnte die 24-Jährige zwar gerade noch verhindern, am Ende landete sie aber nur auf dem 24. Platz und verpasste damit den finalen Durchgang.

Teamstaffel gewinnt überlegen Gold

In der Teamstaffel zum Abschluss der Titelkämpfe auf der sächsischen Eisbahn durfte ein deutsches Sextett dann noch über Gold jubeln: Julia Taubitz, Max Langenhan, Tobias Wendl/Tobias Arlt und Dajana Eitberger/Saskia Schirmer feierten überlegen den Titel.

Und das, obwohl ausgerechnet Taubitz in der Ausfahrt der berüchtigten Kurve neun ein Fehler unterlief und sie beim Kontakt mit der Bande viel Zeit verlor. Die Laufbestzeiten von Einzel-Weltmeister Langenhan und den im Doppelsitzer-Wettbewerb als Sechste enttäuschten Eitberger/Schirmer sicherten der deutschen Staffel aber das WM-Gold und damit den zweiten Titel bei der Heim-WM.

In 3:10,869 Minuten siegte die deutsche Staffel klar vor den USA (+ 0,358 Sekunden) und Lettland (+ 0,406 Sekunden). Die favorisierten Österreicher kamen nur auf Rang sechs (+ 3,776 Sekunden).

Sieben deutsche Medaillen bei Heim-WM

Das deutsche Team kann insgesamt sehr zufrieden auf die Heim-WM in Altenberg zurückblicken. Langenhan, Taubitz und Co. sammelten sieben Medaillen.

Vor einem Jahr bei der WM in Oberhof hatten die deutschen Rodlerinnen und Rodler in den neun Wettbewerben insgesamt acht Titel und acht weitere Medaillen gewonnen. Diesmal waren die Österreicher mit insgesamt zehn Medaillen, darunter viermal Gold, die dominierende Nation.