Japans Akito Watabe stürzt

Nordische Kombi in Planica Weinbuch nach Sturzserie: "Katastrophe für die Kombination"

Stand: 26.02.2023 12:16 Uhr

Bundestrainer Hermann Weinbuch hat die Organisatoren der Nordischen Kombination bei der WM in Planica scharf kritisiert.

Nach frühlingshaften Temperaturen und Sonne hatte ein Wetterumschwung am Sonntag (26.02.2023) für schwierige Bedingungen bei der Nordischen Ski-WM in Planica gesorgt. 17 Zentimeter Neuschnee und eine offenbar falsche Entscheidung bei der Präparation des sehr weichen Auslaufhanges sorgten für Stürze, Diskussionen und einen Abbruch.

Weinbuch: "Hausaufgaben nicht gemacht"

Weinbuch warf den Organisatoren "eine Fehleinschätzung" vor und sagte: "Die Hausaufgaben sind nicht gemacht worden. Es war sehr gefährlich und grob fahrlässig, so etwas darf bei einer WM nicht passieren." Man habe den Schnee einfach zusammengetreten, statt den Neuschnee komplett rauszunehmen. "Das ist leider versäumt worden. Es ist ganz schwer zu reparieren", glaubt er.

Hermann Weinbuch, Bundestrainer der Nordischen Kombinierer, plant seine letzte WM.

Hermann Weinbuch, Bundestrainer der Nordischen Kombinierer.

Weinbuch erklärte auch, dass im Trainerteam vor dem Abbruch bereits diskutiert wurde. "Wir wären mit dem Anlauf so weit heruntergegangen, dass unsere Athleten ja nicht so weit gesprungen wären. Uns wäre es wichtig gewesen, dass sie heil durchkommen."

Katastrophe für die Nordische Kombination

Für die gesamte Situation der Nordische Kombination sei es "einfach wieder eine Katastrophe. Wir müssen weite, gute Sprünge sehen und nicht welche, die mit Stürzen enden. Das tut mir in der Kombinationsseele weh".

Abbruch nach zwei Stürzen

Die Jury hatte den Wettbewerb abgebrochen, nachdem Alessandro Pittin (Italien) und Akito Watabe (Japan) gestürzt waren. Beide waren exakt 95,5 Meter geflogen, konnten im Auslauf den Sprung im stumpfen Schnee aber nicht stehen. Während Pittin auf den ersten Blick unverletzt blieb, verließ Watabe mit schmerzender Hand das Stadion.

Vom deutschen Team war bis diesem Zeitpunkt nur Jenny Nowak gesprungen. Sie landete ohne Windunterstützung schon bei 85 Metern, bekam aber viele Bonuspunkte und war mit ihrem Sprung zufrieden. Die Weite reichte für den dritten Platz - knapp hinter Japan und Österreich.

Kuttin für Verschiebung auf Montag

Nach 13 Springern und zwei Stürzen entschied die Jury nach kurzer Beratung, den Wettbewerb abzubrechen und die Mixed-Entscheidung später zu starten. Deutschlands Sprungtrainer Heinz Kuttin wäre eine Verschiebung auf Montag (27.02.2023) lieber gewesen. "Wir reden nicht von Fairness, sondern von Gefährlichkeit", sagte er im ZDF.