Jarl Magnus Riiber in Ruka

Nordische Kombination Riiber fliegt mit Schanzenrekord zum Sieg

Stand: 26.11.2023 14:33 Uhr

In der Massenstart-Version der Nordischen Kombination hat Jarl Magnus Riiber den Schanzenrekord von Ruka pulverisiert. Die deutschen Kombinierer gaben den Sieg aus der Hand.

Die deutschen Kombinierer blieben am ersten Weltcup-Wochenende der neuen Saison erstmals seit 1998/99 ohne Podestplatz. Julian Schmid sprang am Sonntagnachmittag in der Massenstart-Version auf den sechsten Platz. Den Sieg feierte einmal mehr der Überflieger Jarl Magnus Riiber.

Der Norweger sprang trotz verkürztem Anlauf auf 153,5 Meter und damit zu einem neuen Schanzenrekord. Bislang hatte Riibers Landsmann und Spezialist Halvor Egner Granerud diese Bestmarke auf der Rukatunturi-Schanze inne (150,5 m). Das Podest komplettierten mit Johannes Lamparter und Stefan Rettenberger zwei Österreicher.

Riibers Leistung "schwer zu begreifen"

"Es ist schwer zu begreifen, wie er das auf der Schanze trotz des ganzen Ausdauertrainings umsetzen kann", sagte Manuel Faißt, der Siebter wurde, zu Riibers Glanzleistung. Trainer-Neuling Erik Frenzel war trotz der fehlenden Podesterfolge "sehr zufrieden" mit seiner Premiere: "Wir waren dennoch bei der Musik dabei."

Faist - "Müssen daran arbeiten, in Riibers Nähe zu kommen"

Sportschau Wintersport, 26.11.2023 14:35 Uhr

Geiger und Rydzek werden durchgereicht

Das DSV-Team um Frenzel besaß vor dem Springen eine sehr vielversprechende Ausgangslage. Am Vormittag hatte Vinzenz Geiger vor Jörgen Graabak und Johannes Rydzek gesiegt. Allerdings betrugen die Abstände für das folgende Springen nur einen Zehntel-Punkt.

Geiger, der am Freitag und Samstag Probleme auf der Schanze hatte, ging als Letzter vom Bakken, landete bei verkürztem Anlauf schon bei 117,5 Metern und wurde auf Platz 16 durchgereicht. Gleiches galt für Rydzek (114,5 m), der einen Rang dahinter landete.

Rydzek: "Für Zielsprint bestraft"

"Ich wurde für meinen Zielsprint bestraft. Wenn man es da taktisch angeht und sich hinter den beiden (Lamparter und Riiber, Anm.d.Red.) einreiht, wäre ich mit zwei Anlaufluken mehr gefahren", sagte Rydzek: "Ich hätte heute aber auch so nicht dieses Sprungniveau gehabt."

Der junge David Mach überzeugte auf Platz neun, dazu sammelten Wendelin Thannheimer (22) und Tristan Sommerfeldt (37) wertvolle Weltcup-Erfahrungen. Terence Weber komplettierte das DSV-Ergebnis auf Platz elf.

FIS hofft auf attraktivere Wettkämpfe

Der Massenstart war die dritte Wettkampf-Variante, die an diesem Wochenende im finnischen Ruka durchgeführt wurde. Damit will die FIS die Attraktivität der nordischen Königsdiszplin steigern.

Freitag und Samstag kein deutsches Podest

Am Samstag war Weber, der seine gute Leistung vom Freitag bestätigte und auf 142,5 Meter segelte, nach dem Springen noch als Dritter in die Verfolgung gegangen, fiel dann jedoch zurück. Julian Schmid lief im Gundersen-Rennen (klassische Technik in der Loipe) noch an Weber vorbei und war als Fünter bester Deutscher. Der Sieg ging an Top-Favorit Riiber.

Rydzek Vierter beim "Compact Race"

Am Freitag hatte Rydzek als Vierter bei der Premiere des "Compact Race" mit festgelegten Abständen nach dem Springen Platz drei knapp verpasst. Den Sieg hatte sich Norwegens Jens Luras Oftebro vor seinen Landsmännern Riiber und Graabak gesichert.