Jarl Magnus Riiber aus Norwegen freut sich über seinen Erfolg in Schonach

Weltcup in Schonach Riiber auch beim Rießle-Abschied wie vom anderen Stern

Stand: 28.01.2024 13:42 Uhr

Die deutschen Kombinierer sind zum Abschluss des Weltcup-Heimspiels am Sonntag (28.01.2024) in Schonach leer ausgegangen. Nach dem Springen hatten sie praktisch keine Chance mehr auf das Siegerpodest.

Wie schon am Samstag war der Norweger Jarl Magnus Riiber nicht zu besiegen. Der überragende Kombinierer ging bei sommerlichen Temperaturen mit einer halben Minute Vorsprung ins Rennen und lief einsam vorneweg. Im Ziel feierte der Überflieger, der die Kombination ein wenig langweilig macht, seinen nächsten Weltcupsieg und diesmal zusätzlich ein Preisgeld von 10.000 Schweizer Franken, das es für den Besten der Germany Trophy gibt. Riiber gewann vor seinem Landsmann Jörgen Graabak (+33,2 Sekunden) und dem Österreicher Stefan Rettenegger (+53,5 Sekunden).

Geiger von Rang 18 auf Platz vier

Bester Deutscher wurde erneut Vinzenz Geiger, der eine famose Aufholjagd startete und am Ende Vierter wurde. Nach dem Springen nur 18., flog der Oberstdorfer förmlich über die 10 km lange Strecke und hatte zur Halbzeit nur noch 33 Sekunden Rückstand auf das Podest. Allerdings hatte er in der großen Gruppe, die den dritten Platz und Stefan Rettenegger jagte, kaum Unterstützung und musste die ganze Führungsarbeit leisten.

So kam der schnellste Deutsche nicht wirklich näher, setzte sich aber 900 Meter vor dem Ziel gemeinsam mit Kristjan Ilves (Estland) ab und verteidigte im Schlusssprint den vierten Platz. "Es war ein fantastisches Rennen von Vinzenz. Wir haben alles rausgeholt. Wenn Vinz zwei Meter weiter gesprungen wäre, wäre das Podest drin gewesen", meinte Co-Trainer Kai Bracht.

Auch Manuel Faißt überzeugte. Als 17. gestartet, konnte er sich lange in einer großen Verfolgergruppe, in der Geiger die Eisenbahn spielte, behaupten, musste auf den letzten Metern aber etwas abreißen lassen und kam als zweitbester Deutscher auf den sechsten Platz.

Rießle genießt Bad in der Menge

Die Platzierung spielte für Fabian Rießle keine Rolle und war spätestens nach dem Sprung auf 75,5 Meter zweitrangig. Bei seinem Abschiedsrennen startete der Schwarzwälder 4:41 Minuten hinter Sprungsieger Riiber als Vorletzter. Auf den ersten vier Runden gab der starke Läufer Rießle Gas, die letzte Runde aber genoss er mit einem Bad in der Menge.

Auf der Schlussrunde umarmte er seinen Trainer Kai Bracht, klatschte mit den Fans ab und wurde im Ziel mit einem Spalier der Weltcup-Familie empfangen. Vor 15 Jahren war er in Schonach erstmals bei einem Weltcuprennen gestartet - jetzt schloss sich der Kreis. "Ich hätte mir keinen schöneren Abschied wünschen können", freute sich Rießle - völlig geplättet und überglücklich. Er habe noch keine Zukunftsplanungen, werde jetzt Zeit mit der Familie verbringen und seiner Frau, die noch studiert, den Rücken freihalten, sagte Rießle zum Abschied.

Fabian Riessle jubelt nach seinem letzten Skisprung in Schonach

DSV-Kombinierer zu weit zurück

Außer Geiger konnte kein anderer Deutscher mehr um das Treppchen mitlaufen. Dafür waren die Abstände nach dem Springen für Johannes Rydzek (12./SC Oberstdorf), Julian Schmid (18./SC Oberstdorf), Terence Weber (20./SSV Geyer/90,5 m), Wendelin Thannheimer (27./SC Oberstdorf/93 m), Jakob Lange (28./WSV Kiefersfelden), Christian Frank (33./SK Berchtesgaden), Simon Mach (39./SC Buchenberg) und Nick Siegemund (43./VSC Klingenthal) schon zu groß.