Biathlon | Hochfilzen Deutsche Frauen-Staffel nach Voigt-Malheur auf Rang vier

Stand: 11.12.2021 16:15 Uhr

Trotz einer Strafrunde von Startläuferin Vanessa Voigt hat sich die deutsche Frauen-Staffel noch fast bis auf einen Podiumsplatz vorgearbeitet. Weitere Schießfehler verhinderten mehr.

Schon am Freitag (10.12.2021) im Sprintrennen haderten die deutschen Biathlon-Frauen mit ihren Leistungen am Schießstand, und das sollte sich auch einen Tag später im Sprintrennen bestätigen. Nach insgesamt elf Schießfehlern und einer Strafrunde landete das DSV-Team nur auf Platz vier, hatte 1:06,5 Minuten Rückstand auf die siegreichen Schwedinnen.

Voigt fehlt der Fokus auf das Rennen

Als Startläuferin begann Vanessa Voigt gewohnt stark, etablierte sich bis zum Stehendschießen in der Spitzengruppe, nachdem sie liegend fehlerfrei geblieben war. Im Stehen geschah dann jedoch das Malheur: Nach insgesamt vier Fehlern (drei Nachlader) musste sie einmal in die Strafrunde. Nach sechs Kilometern übergab sie auf Platz 19 mit 1:16,3 Minuten Rückstand auf die führenden Schwedinnen an Denise Herrmann.

"Ich bin an den Stand gekommen und habe schon gemerkt, dass ich unruhig stehe. Schon nach dem zweiten Fehler habe ich gemerkt, dass das nicht das Schießen ist, das ich gewohnt bin", erklärte Voigt, die sich aufgrund ihrer kranken Großmutter nicht komplett auf das Rennen konzentrieren konnte. "Ich schieße das ganze Jahr so kontinuierlich gut, da wurmt mich das umso mehr. Aber ich bin auch nicht so bei der Sache - liebe Grüße an meine Oma, an Weihnachten sehen wir uns."

Herrmanns Aufholjagd von drei Fehlern gestört

Auch Herrmann hatte Probleme am Schießstand, leistete sich insgesamt drei Fehler. Läuferisch zeigte sich die 32-Jährige, die am Freitag im Sprint auf Rang 13 gelandet war, in starker Form. Sie kam als Neunte ins Ziel, verkürzte den Rückstand auf Frankreich auf 50,6 Sekunden.

"Es blieb mir nichts anderes übrig, als schnell loszulaufen. Bei den Nachladern habe ich Sekunden am Stand leigen lassen, das hat mich geärgert", sagte Herrmann. "Aber ich hatte heute gute Beine und konnte auf der letzten Runde noch einiges rausholen."

Auch Hinz patzt am Schießstand

Vanessa Hinz führte den positiven Trend der deutschen Staffel zunächst fort, konnte den Vorsprung zwar nicht auf die mittlerweile mit Elvira Oeberg enteilten Schwedinnen an der Spitze verkürzen, sich aber den Podiumsplätzen nähern. Die Hoffnungen auf einen Platz unter den ersten Drei schwanden dann aber nach dem Stehendschießen. Dort leistete sich Hinz, die im Sprint fehlerfrei Zehnte wurde, drei Fehler.

"Es ist halt ein wenig wackelig im Stehendschießen, darüber ärgere ich mich brutal. Läuferisch habe ich mich gut gefühlt, ich hatte richtig gute Ski", sagte Hinz. "Ich habe gedacht: 'Mach in Ruhe dein Ding.' Das ist mir stehend leider nicht gelungen. Auf der Schlussrunde habe ich alles gegeben und ich denke, für die Franzi ist auf der Schlussrunde noch was drin."

Nach ihr ging Franziska Preuß als Schlussläuferin auf die letzten sechs Kilometer, hatte als Sechste zwei Minuten Rückstand auf Schweden und 27 Sekunden auf das Podium. Mit einer schnellen Runde und einem gelungenen Liegendschießen arbeitete sie sich aber nach vorne, hatte als Fünfte nur noch 14 Sekunden Rückstand.

Preuß kommt ran, muss sich aber doch geschlagen geben

An der Spitze leistete sich Hanna Oeberg sogar im letzten Schießen noch eine Strafrunde, der schwedische Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. Spannung gab es im Kampf um Platz drei, nachdem die Französin Justine Braisaz-Bouchet dreimal nachladen musste und Preuß nur einmal.

Mit nur noch vier Sekunden Rückstand ging die deutsche Schlussläuferin auf die letzten Runde. Das Problem: ihre Gegnerin war im Sprint schon die schnellste Läuferin und zeigte auch diesmal ihre Stärke. Gegen Braisaz-Bouchet hatte Preuß keine Chance und musste sich mit Platz vier zufrieden gegeben.

Sportschau-Wintersport-Podcast, 02.12.2021 12:22 Uhr