Biathlon | Hochfilzen Kühn zeigt späte Nerven bei französischem Doppel-Erfolg

Stand: 11.12.2021 12:55 Uhr

Lange sah es nach dem nächsten Weltcup-Sieg für Johannes Kühn aus. Beim letzten Schießen patzte der Sprint-Sieger von Hochfilzen aber folgenschwer. Auf dem Podest standen am Ende zwei Franzosen ganz oben.

Johannes Kühn ist beim Verfolger in Hochfilzen am Samstag (11.12.2021) als bester Deutscher auf den 15. Platz gelaufen. In einem packenden Rennen versagten ihm erst beim letzten Schießen die Nerven. Den Sieg holte der Franzose Quentin Fillon Maillet mit einem Schießfehler nach 33:52 Minuten vor seinem Landsmann Emilien Jacquelin (ein Fehler/+32,1 Sekunden) und dem Schweden Sebastian Samuelsson (zwei Fehler/+38,2).

Roman Rees (+1:18,00 Minuten) kam mit zwei Schießfehlern auf Platz 23. Auch Erik Lesser (+1:45,00) schoss zwei Strafrunden, verbesserte sich aber vom 34. auf den 28. Platz. Benedikt Doll, der als 60. und damit Letzter startete, wurde 39. (+2:43,80). Philipp Horn (+2:03,70) holte mit Rang 32 ebenfalls noch Weltcuppunkte. Philipp Nawrath (+3:22,90) musste sich mit Platz 47 begnügen.

Kühn mit konzentriertem ersten Schießen

Nach seinem Coup im Sprint vom Vortag war Kühn der Gejagte und ging mit gut 14 Sekunden Vorsprung vor dem ersten Verfolger Martin Ponsiluoma auf die insgesamt 12,5 Kilometer. Der Schwede machte auf der ersten von fünf Runden gleich ordentlich Tempo und hatte den Rückstand auf Kühn beim Einlaufen zum ersten Schießen bereits wettgemacht.

Doch während Ponsiluoma im Liegendanschlag gleich patzte, glänzte Kühn mit einer fehlerfreien Einlage und führte das Feld vor Tarjei Bö und Alexander Loginov weiter an. Auch Nawrath musste, ebenso wie Horn, in die Runde. Rees, Lesser und Doll lieferten dagegen tadellos ab und konnten einige Plätze gut machen.

Nächste Top-Serie von Kühn

Der Schneefall in Hochfilzen wurde stärker, doch auch beim zweiten Liegendanschlag stellte Kühn alle Scheiben von Schwarz auf Weiß. Die ebenfalls fehlerlosen Tarjei Bö, Loginov, Jacquelin, Fillon Maillet und Sebastian Samuelsson gingen die Verfolgung mit 20 Sekunden Rückstand als Quintett an. Auch Rees und Nawrath konnten mit einer fehlerfreien Einlage Plätze gut machen und schielten auf die Top-Ten-Ränge.

Fillon Maillet ärgster Verfolger

Kühns Vorsprung schmolz in der dritten Runde - doch das war egal. Erneut nietete der 30-Jährige alle Scheiben um - dieses Mal im Stehendanschlag - und ging mit gut 12 Sekunden Vorsprung auf Fillon Maillet raus, der eine erfolgreiche Schnellfeuer-Einlage absetzte. Die übrigen Verfolger patzten fast alle. Rees und Lesser behielten ihre weiße Weste am Schießstand und reihten sich als Siebter und Elfter ein.

Kühn: "Schuss zwei und drei waren richtig katastrophal schlecht"

Fillon Maillet zog im Anschluss das Tempo an und hatte Kühn vor dem letzten Schießen eingeholt. Doch dieses Mal zeigte der Sieger vom Vortag Nerven, musste drei Mal in die Strafrunde und ging als 15. zurück auf die Strecke. "Schuss zwei und drei waren richtig katastrophal schlecht", ärgerte sich Kühn nach dem Rennen: "Ich habe vieles gut und richtig gemacht, aber so manches kann man doch noch lernen."

Fillon Maillet blieb dagegen fehlerfrei, lief mit deutlichem Vorsprung vor Jacquelin auf die Schlussrunde und sicherte sich den ersten Weltcup-Sieg in dieser Saison. Neben Kühn, der mit 55,3 Sekunden Rückstand ins Ziel einlief, patzten auch die übrigen DSV-Athleten allesamt beim finalen Stehendanschlag.