Justus Strelow am Schießstand in Östersund

Single-Mixed in Östersund Biathlon - Strelow und Kebinger schnuppern lange am Podest

Stand: 25.11.2023 13:40 Uhr

Bis zum letzten Schießen sah es nach einem Podestplatz für die deutsche Single-Mixed-Staffel beim Weltcup-Auftakt der Biathleten in Östersund aus. Dann verließen Hanna Kebinger die Kräfte.

Von Jonas Schlott

Insgesamt leistete sich die deutsche Staffel mit Kebinger und Justus Strelow am Samstag sieben Nachlader und landete am Ende auf Platz sieben. Der Rückstand auf die siegreichen schwedischen Lokalmatadoren Sebastian Samuelsson und Hanna Öberg (acht Nachlader) betrug im Ziel eine Minute.

Norwegen mit Juni Arnekleiv und Sturla Holm Laegreid (+13,8 Sekunden/6 Nachlader) und Frankreich mit Julia Simon und Fabien Claude (+42,2/12) landeten auf den Plätzen zwei und drei. Die Franzosen konnten dabei sogar zwei Strafrunden kompensieren.

Kebinger: "Es war ein bisschen scheiße geschossen"

Vor allem Strelow zeigte eine saubere Leistung und traf alle Scheiben. Nur einmal musste er nachladen, nachdem sich ein Schuss herausrepetiert hatte. "Das ärgert mich ein bisschen", sagte Strelow nach dem Rennen im Sportschau-Interview: "Ansonsten war es fast perfekt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Einstand."

Deutlich enttäuschter zeigte sich Kebinger: "Ich war sehr nervös. Es war ein bisschen scheiße geschossen, anders kann man es nicht ausdrücken. Hinten raus bin ich geplatzt. So habe ich Justus' perfekte Leistung ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen."

Die Single-Mixed-Staffel - die Stimmen und Analyse

Sportschau Wintersport, 25.11.2023 13:00 Uhr

Strelow rückt nach und beginnt stark

Dabei war es für Strelow bei minus zehn Grad Celsius in doppelter Hinsicht ein Kaltstart zum Saison-Auftakt. Eigentlich war er gar nicht für die Staffelrennen in Östersund vorgesehen. Da allerdings Benedikt Doll gesundheitlich angeschlagen kurzfristig passen musste, rückte Strelow für Philipp Nawrath nach, der wiederum Dolls Startplatz in der Mixed-Staffel einnahm.

Und der 26-Jährige machte seine Sache richtig gut. Strelow gab im Liegendanschlag den ersten Schuss aller Athleten ab und traf fünfmal ins Schwarze. Gemeinsam mit Österreichs Simon Eder setzte er sich an die Spitze und hielt den Vorsprung bis zum ersten Stehendanschlag aufrecht. Fast synchron legte er Seite an Seite mit Eder erneut alle fünf Ziele um und übergab an Position zwei an Kebinger.

Kebinger vermeidet Strafrunde

Die 25-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen musste auf der Strecke zunächst die laufstarke Österreicherin Lisa Theresa Hauser ziehen lassen. Mit drei Nachladern vermied sie zwar gerade noch die Strafrunde, nahm dafür aber eine Hypothek von 25 Sekunden auf die nun führende Julia Simon mit. Hinter der Französin hatten sich Norwegen und die Schweiz auf die Plätze zwei und drei vorgearbeitet.

Bis zum Stehendanschlag konnte Kebinger den Rückstand ein wenig verkürzen. Und dieses Mal lief es auch am Schießstand deutlich besser: Mit nur einem Nachlager schob sie sich auf Rang fünf. Frankreich blieb an der Spitze.

DSV-Staffel lange auf Podestkurs

Da Fabien Claude im Anschluss in die Strafrunde einbiegen musste, übernahm Schweden nach dem fünften Schießen die Führung. Strelow machte seine Sache dagegen wieder gut, setzte zunächst vier Volltreffer, ehe er beim letzten Schuss einige Sekunden verlor. Auf Platz vier mit knapp zehn Sekunden Rückstand auf das Podest hielt er sein Team aber im Rennen. Weil Strelow auch im zweiten Stehendanschlag seine starke Leistung mit dem nächsten fehlerfreien Schießen krönte, schob sich Deutschland auf Rang drei hinter Schweden und Norwegen.

Die Lücke von gut einer halben Minute auf Öberg konnte Kebinger erwartungsgemäß nicht zulaufen. Mit erneut einem Nachlader im Liegen hielt sie die Verfolgerinnen aber auf Distanz. An der Spitze verwandelte Öberg die Arena in Östersund nach dem letzten Schießen derweil in ein Tollhaus und lief ungefährdet dem Sieg entgegen. Kebinger brauchte erneut zwei Nachlader und ging gemeinsam mit Frankreichs Simon und Sloweniens Polona Klemencic auf die letzte Runde. Dort musste sie dem kräftezehrenden Rennen jedoch Tribut zollen und fiel zurück.