Berlins Nehemiah Mote spielt den Ball gegen Lucas van Berkel von VfB Friedrichshafen (Archivbild)

Start der Volleyball-Bundesliga Doublesieger BR Volleys wieder das Maß aller Dinge

Stand: 26.10.2023 22:11 Uhr

Die Volleyball-Bundesliga der Männer startet in ihre neue Saison. Großer Favorit auf die Meisterschaft sind die BR Volleys aus Berlin, der Doublesieger aus der vergangenen Spielzeit.

Mit zwei Spielen am Freitag (27.10.2023) geht die Volleyball-Bundesliga der Männer in ihre neue Saison. Die SVG Lüneburg empfängt das Team der Netzhoppers KW-Bestensee aus Brandenburg. Die BR Volleys haben in ihrem ersten Spiel die Helios Grizzlys Giesen zu Gast.

Wer ist Favorit auf den Meistertitel?

Der Titelverteidiger BR Volleys geht auch in diese Spielzeit als erster Anwärter auf die Meisterschaft. Die Mannschaft aus Charlottenburg holte sich sieben Meisterschaften aus den vergangenen acht Jahren. Die BR Volleys konnten neun Spieler und somit das Grundgerüst des alten Kaders halten. In der Bundesliga haben sie weiter die mit Abstand stärkste Mannschaft.

Vom italienischen Erstligisten Modena verpflichteten die Berliner den 2,13-Meter großen Nationalspieler Tobias Krick. Als weiteren Mittelblocker holten die Volleys den 2,04-Meter großen Esten Timo Tammemaa. An diese Hochkaräter kommt kein anderer Kontrahent aus der Bundesliga heran.

Wie verlief der Liga-Cup?

Die offizielle Saisoneröffnung ist der Bounce House Cup, der am vergangenen Wochenende unter allen Teams der Liga ausgespielt wurde. Der amtierende Meister BR Volleys präsentierte sich bereits in guter Form und holte sich den Ligacup zum fünften Mal in Folge. Im Endspiel gab es einen 3:0-Sieg für die Berliner gegen den VfB Friedrichshafen.

Wer ist neu in der Bundesliga?

Mit dem ASV Dachau, den Baden Volleys SSC Karlsruhe, FT 1844 Freiburg und VC Bitterfeld-Wolfen sind vier Mannschaften in die höchste Spielklasse Deutschlands aufgestiegen. Die Zahl der Aufsteiger hat sich aus den Lizenzmeldungen ergeben. Da es aus dem Norden nur eine Meldung (Bitterfeld-Wolfen) gab, wurden für die vier freien Plätze drei Vereine aus dem Süden berücksichtigt.

"Jetzt ist es die Aufgabe der Volleyball Bundesliga dafür zu sorgen, dass sich die vier Aufsteiger bestmöglich entwickeln, damit sie langfristig in der Liga bleiben können", sagt Liga-Geschäftsführer Daniel Sattler. In der Volleyball-Bundesliga gab es jahrelang keinen funktionierenden Auf- und Abstieg. Deshalb wurden die Lizenzierungsvoraussetzungen in vielen Bereichen reduziert und eine Nichtabstiegsregelung für zwei Spielzeiten vereinbart, damit sich die neuen Klubs Schritt für Schritt etablieren können.

Wie ist der Modus in der Bundesliga?

Dank der vier Aufsteiger gibt es eine Änderung des Spielmodus gegenüber den beiden Vorjahren: Die Zwischenrunde entfällt. In der Hauptrunde spielt jedes Team in einem Hin- und Rückspiel gegeneinander. Im Anschluss daran starten die acht besten Teams ab Mitte März 2024 in die Playoffs. Spätestens am 28. April 2024 steht der Deutsche Meister fest, dieser wird im Finale in maximal fünf Spielen (best-of-five) ermittelt.

Die Playoffs werden in diesem Jahr erstmals nach einem festen Baum gespielt. Bislang wurden die Spielpaarungen pro Playoffrunde auf Grundlage der Hauptrundenplatzierung angesetzt. Zukünftig folgt die Ansetzung einem festen Schema aus den Gewinnern der Viertelfinals.

Deutsche Volleyball-NationalmannschaftJohannes Tille stellt für Tobias Krick

Welche Auswirkungen hat die Olympia-Qualifikation der Nationalmannschaft auf die Bundesliga?

Die Liga plant den Schwung aus der überraschenden Olympia-Qualifikation in Rio, bei der die vier Bundesliga-Spieler Ruben Schott, Johannes Tille, Tobias Krick und Erik Röhrs beteiligt waren, zu nutzen, um mehr Aufmerksamkeit zu gewinnen. "Gemeinsam mit unseren Clubs streben wir an, die Sichtbarkeit dieser Qualifikation bis zu den Olympischen Spielen in Paris zu erhöhen. Grundsätzlich erwarten wir mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung, was eine positive Entwicklung für den Volleyball in Deutschland bedeuten kann", erklärt Geschäftsführer Sattler.

Die BR Volleys spüren den Aufschwung bereits. Das Zuschauerinteresse an den Spielen des 13-maligen deutschen Meisters ist enorm. Schon jetzt sind 25 Prozent mehr Dauerkarten verkauft als in der vergangenen Saison.