Jan Frodeno beim Laufen

Jan Frodeno nimmt Abschied "Der Gladiator stirbt in seiner Arena"

Stand: 10.09.2023 17:33 Uhr

Es sollte der letzte Triumph werden, am Ende haben die Kräfte nicht gereicht: Jan Frodeno konnte bei der Ironman-WM in Nizza am Sonntag nicht mehr um den Titel mitkämpfen – sorgte aber für den emotionalen Höhepunkt des Rennens.

Es war irgendwann kurz vor dem Ende der Radstrecke als Jan Frodeno selbst das Ende seiner großartigen Karriere einläutete. "Der Gladiator stirbt in seiner Arena", sagte der 42 Jahre alte Triathlon-Superstar auf einer der Abfahrten der Ironman-WM in Nizza ins ARD-Mikrofon. 

Damit machte er deutlich, was sich spätestens auf den hügeligen Kilometern zuvor angedeutet hatte: Der gebürtige Kölner kann bei seinem letzten Rennen nicht mehr um den Titel mitkämpfen. Nach drei Welt-, drei Europameistertiteln und unzähligen weiteren Siegen, aber auch schweren Verletzungen und Rückschlägen, ist das Ende einer großen Karriere erreicht. 

Marathon wird zur Ehrenrunde

Und so verwandelte sich der letzte Marathon in der Profi-Karriere des gebürtigen Kölners in eine emotionale Abschiedsrunde. Während vorne der neue Weltmeister Sam Laidlow und Patrick Lange um den Titel kämpften, durfte sich Frodeno Zeit nehmen. Aus dem Wechselzelt ging er lächelnd heraus, umarmte seine dort wartende Familie und begab sich erst nach diesem berührenden Moment auf den Marathon. 

Auch während des Rennens blieb Frodeno noch stehen, sprach etwa mit Coach Dan Lorang. Am Ende des Rennens ließ es sich der Superstar nicht nehmen, mit dem neuen Champion abzuklatschen. Knapp einen Kilometer vor dem Ziel wartete Frodeno auf Laidlow auf der Laufstrecke und jubelte dem jungen Weltmeister zu. "Es war irgendwann klar, dass es heute ein Tag zum Ankommen wird. Heute galt es das Rennen zu ehren und einmal ins Ziel zu kommen", sagte er später im Ziel. 

"Es war eine lange und sehr schöne Reise"

"Diese Reise hat für mich alles bedeutet", zog Frodeno nach dem Rennen Bilanz. "Es war eine lange und sehr schöne Reise. Es waren alle Höhen und Tiefen dabei. Aber ich bin ganz happy. Der Abschied tut nicht mehr so weh, daher weiß ich, dass es Zeit ist zu gehen."