Tennis | US Open US Open - Zverev und Otte im Achtelfinale, Barty draußen

Stand: 05.09.2021 13:00 Uhr

Alexander Zverev hat bei den US Open das Achtelfinale erreicht, Qualifikant Oscar Otte schaffte mit dem Sieg gegen Andreas Seppi die nächste Überraschung. Novak Djokovic darf in New York weiter vom vierten Grand-Slam-Sieg in diesem Jahr träumen. Die Weltranglistenerste Ashleigh Barty ist dagegen überraschend früh ausgeschieden.

Alexander Zverev machte am späten Samstagabend (04.09.2021/Ortszeit) in New York den Einzug ins Achtelfinale der US Open perfekt. Der 24 Jahre alte Olympiasieger profitierte beim Stand von 3:6, 6:2, 6:3, 2:1 von einer Aufgabe seines US-amerikanischen Gegners Jack Sock. Zverev verlängerte damit seine Siegesserie auf nunmehr 14 Erfolge und hat weiter seinen ersten Grand-Slam-Titel im Blick.

Zverev-Gegner Sock mit Verletzungsproblemen

"Jack ist ein unglaublicher Spieler, er war in den Top Ten und ich hoffe, er wird schnell wieder gesund", sagte Zverev nach dem abrupten Ende nach 1:58 Stunden Spielzeit: "Man muss fokussiert bleiben, wenn man sieht, dass der Gegner nicht mehr bei 100 Prozent ist." Sock wurde früh im Match von Oberschenkelproblemen beeinträchtigt.

Zverev im Achtelfinale gegen Sinner

Zverev, die deutsche Nummer eins, trifft nun im Achtelfinale am Montag auf den Italiener Jannik Sinner, der sich in fünf Sätzen gegen den Franzosen Gael Monfils durchsetzte. "Gegen Sinner wird es ein sehr schweres Match, er spielt auf einem hohen Level und ist hungrig", sagte Zverev.

Otte überrascht weiter bei US Open

Zuvor hatte Oscar Otte völlig überraschend das Achtelfinale. erreicht. Der 28-Jährige setzte sich gegen Andreas Seppi mit 6:3, 6:4, 2:6, 7:5 durch. Als Qualifikant bekommt er es im Achtelfinale nun mit Matteo Berrettini (Italien/Nr. 6) zu tun.

"Die Hoffnung ist immer da, sich durch die Quali durchzuboxen. Das ist so schwierig mit den drei Matches, die ziehen so viel Kraft", sagte Otte bei "Eurosport": "Von daher ist beste 16 unglaublich, mein größter Erfolg, es fühlt sich einfach nur geil an." 

Otte startete furios und sicherte sich mit druckvollem Spiel die ersten beiden Durchgänge. Das letzte Spiel im zweiten Satz gewann er bei eigenem Aufschlag zu Null. Seppi verließ den Platz und steigerte sich danach deutlich. Zum 2:0 gelang dem 37-Jährigen ein Break, mit einem weiteren zum 6:2 sicherte er sich Satz drei. Nach einer schwächeren Phase gelang ihm beim Stand von 5:5 im vierten Satz das entscheidende Break. Diese Chance ließ sich Otte bei eigenem Aufschlag nicht mehr entgehen und siegte nach 2:29 Stunden.

Zwei Qualifikanten aus Deutschland im Achtelfinale

Für Otte, Nummer 144 der Weltrangliste, ist es der bislang größte Erfolg seiner Karriere bei einem der vier wichtigsten Turniere des Jahres. Zuvor war mit Peter Gojowczyk ein weiterer deutscher Qualifikant ins Achtelfinale eingezogen. Er trifft nach seinem Sieg gegen den Schweizer Henri Laaksonen nun auf das 18 Jahre alte spanische Toptalent Carlos Alcaraz. Otte aus Köln hatte sich seinen Platz im Hauptfeld wie auch der Münchner Peter Gojowczyk mit drei Siegen in der Qualifikation erkämpft.

Zuletzt hatten es 1997 in Wimbledon mit Boris Becker, Nicolas Kiefer und Michael Stich drei deutsche Profis bei den Männern ins Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers geschafft. Dies wurde nun durch das deutsche Quartett bei den US Open getoppt.

Nach Osaka auch Barty gescheitert

Mit der Weltranglistenersten Ashleigh Barty verabschiedete sich die nächste Top-Favoritin frühzeitig aus Flushing Meadows. Die Wimbledonsiegern aus Australien unterlag der US-Amerikanerin Shelby Rogers in einem Drittrundenkrimi am Samstagabend mit 2:6, 6:1, 6:7 (5:7). Einen Tag zuvor hatte sich schon Naomi Osaka überraschend der Kanadierin Leylah Fernandez beugen müssen, die nun im Achtelfinale am Sonntag auf die deutsche Nummer eins Angelique Kerber trifft.

Auch weiter sind die früheren Grand-Slam-Siegerinnen Bianca Andreescu und Iga Swiatek. Andreescu, die 2019 in New York triumphierte, setzte sich in nur 67 Minuten 6:1, 6:2 gegen Greet Minnen aus Belgien durch. Swiatek, French-Open-Siegerin von 2020, folgte mit einem deutlich knapperen 6:3, 4:6, 6:3-Erfolg gegen Anett Kontaveit aus Estland.

Britisches Talent Raducanu beeindruckt

Die Polin Swiatek bekommt es nun mit Olympiasiegerin Belinda Bencic aus der Schweiz zu tun, die der US-Amerikanerin Jessica Pegula beim 6:2, 6:4 keine Chance ließ. Die Kanadierin Andreescu trifft auf die French-Open-Halbfinalistin Maria Sakkari aus Griechenland, die sich mit 6:4, 6:3 gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien) durchsetzte. Für Aufsehen sorgte nach Fernandez eine weitere 18-Jährige: Die Britin Emma Raducanu schlug die Spanierin Sara Sorribes Tormo mit einem beeindruckenden Auftritt 6:0, 6:1.

Djokovic weiter mit Chancen auf Grand-Slam

Novak Djokovic darf weiter vom Gewinn des Grand Slam träumen. Der 34 Jahre alte Serbe schaffte mit dem 6:7 (4:7), 6:3, 6:3, 6:2 gegen den Japaner Kei Nishikori nach 3:32 Stunden den nächsten Schritt in Richtung seines vierten Titelgewinns in New York, mit dem er Geschichte schreiben will. "Kei hat ein sehr gutes Match gemacht, alle Sätze waren eng und wenige Punkte entscheidend", sagte Djokovic, der 2011, 2015 und 2018 den Turniergewinn in der Weltmetropole feierte.

Der Weltranglistenerste könnte sich mit einem Triumph in New York zum alleinigen Grand-Slam-Rekordchampion vor Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien/alle 20 Titel) aufschwingen und auch den Grand Slam perfekt machen - den Sieg bei allen vier Majors in einem Jahr. Dies war zuletzt Rod Laver 1969 gelungen.