Die Telekom Baskets Bonn gewinnen die Champions League

Finale gegen Hapoel Jerusalem Historischer Sieg: Baskets Bonn gewinnen Champions League

Stand: 15.05.2023 14:10 Uhr

Die Telekom Baskets Bonn haben die Basketball-Champions-League gewonnen und damit den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte gefeiert.

Das Team von Headcoach Tuomas Iisalo setzte sich am Sonntagabend im Finale in Malaga mit 77:70 (37:28) gegen Hapoel Jerusalem durch holte nach acht verlorenen Finals den ersten Titel der Klubhistorie. Spieler des Spiels war einmal mehr Bonns Aufbauspieler TJ Shorts, der mit 29 Punkten überragte und als Finals-MVP ausgezeichnet wurde.

Nervosität auf beiden Seiten

Bonn musste erneut ohne Kapitän Karsten Tadda auskommen, der mit Rückenproblemen aussetzen musste. Die Partie begann mit großer Nervosität auf beiden Seiten, die sich in Fehlwürfen und Ballverlusten ausdrückte. Erst nach über zwei Minuten erzielte Hapoels Speedy Smith die ersten Punkten der Partie.

Finals-MVP mit 29 Punkten: T.J. Shorts im Champions-League-Finale gegen Hapoel Jerusalem.

Finals-MVP mit 29 Punkten: T.J. Shorts im Champions-League-Finale gegen Hapoel Jerusalem.

Aber auch danach war das Spiel geprägt von zwei starken Defensiven. Nach den ersten fünf Minuten stand es lediglich 4:3 für Bonn. Mit dem ersten erfolgreichen Dreier des Spiels brachte Javontae Hawkins die Baskets mit 9:5 in Führung. TJ Shorts traf kurz darauf ebenfalls von Außen zum 14:7-Endstand nach dem ersten Viertel.

Malcolm mit zwei starken Dunks

Der zweite Spielabschnitt begann mit einem spektakulären Ausrufezeichen der Bonner: Collin Malcolm erzielte das 16:7 mit einem krachenden Dunk. Kurz darauf ließ Ward das nächste Highlight folgen. Nach eigenem Steal stellte der US-Amerikaner auf 20:10 - ebenfalls per Dunk. Auch Landsmann Shorts lief nun heiß und vergrößerte den Bonner Vorsprung mit einem Drei-Punkt-Spiel auf 13.

Javontae Hawkins von den Telekom Baskets Bonn im Spiel gegen Hapoel Jerusalem

Javontae Hawkins von den Telekom Baskets Bonn im Spiel gegen Hapoel Jerusalem

Nicht nur offensiv waren die Baskets in dieser Phase voll auf der Höhe, auch in der Defensive trieben sie Jerusalem zur Verzweiflung. Mitte des zweiten Viertels hatten die erst zwölf Punkte auf dem Konto (27:12), dafür aber bereits neun Turnover. Danach fand aber auch diese Durststrecke ein Ende und Hapoel verkürzte mit einigen schwierigen, aber erfolgreichen Würfen auf sieben Punkte (31:24). Dank der Dreier von Sebastian Herrera und Finn Delany führte Bonn aber wieder umgehend zweistellig, auch wenn Jerusalem kurz vor der Pause wieder auf 37:28 verkürzen konnte.

Hapoel kämpft sich zurück

Hapoel kam gut aus der Kabine und legte einen Lauf hin. Insbesondere der starke Center Zach Hankins bereitete den Bonnern mit zahlreichen Offensivrebounds große Schwierigkeiten. Ein Dreier von Levi Randolph brachte Jerusalem bis auf zwei Punkte an die Baskets heran (39:37). Nach einer Auszeit meldeten sich die Rheinländer mit einem spektakulären Dunk von Dean Williams zurück. Problematisch war allerdings die Bonner Foulbilanz: Nach nur vier Minuten im dritten Viertel hatten sie bereits die Teamfoul-Grenze überschritten und Hapoel durfte bei jedem weiteren Foul an die Freiwurflinie.

Anke Feller, Sportschau, 15.05.2023 10:34 Uhr

Mit zwei wichtigen Dreiern verschaffte Herrera den Bonnern wieder etwas Luft (51:45). Auch Shorts behielt ein heißes Händchen von der Dreierlinie. Dennoch war die Führung des Bundesligisten am Ende des dritten Viertels auf 57:55 geschmolzen.

Shorts überragt in der Crunchtime

Zu Beginn des Schlussviertels nahm Shorts das Heft des Handelns in die Hand. Bonns Aufbauspieler erzielte die ersten fünf Punkte der letzten zehn Minuten (62:55). Die Baskets suchten nun fast ausschließlich ihren Topscorer, der weiter schwierige Würfe traf, aber auch im entscheidenden Moment den freien Mitspieler fand. Fünf Minuten vor dem Ende verordnete Iisalo seinem Topstar dennoch eine kurze Verschnaufpause auf der Bank.

Zwei verwandelte Freiwürfe von Tyson Ward brachten die Bonner dreieinhalb Minuten vor dem Ende mit 68:61 in Führung. Während bei Hapoel in der Schlussphase kaum noch Würfe fielen, baute Bonn den Vorsprung von der Freiwurflinie aus. Eine Minute vor Schluss traf Shorts zwei Freiwürfe zum 75:68, ein Offensivrebound von Tyson Ward sicherte den Baskets den Sieg.

Mittwoch Playoff-Start in der BBL

Zeit zum Feiern hat Bonn nach dem bisherigen Höhepunkt einer Traumsaison überhaupt nicht. Am Montag geht der Flieger zurück nach Hause, am Dienstag steht die kurze Vorbereitung für den Start in die Playoffs der Bundesliga auf dem Programm, am Mittwoch geht es weiter. Der frischgebackene Europapokalsieger empfängt die Niners Chemnitz zum ersten Viertelfinalspiel.