Robin Zentner und Mainz 05 sind bereit für den Abstiegskampf

Fußball | Bundesliga Mainz 05-Keeper Robin Zentner kann Abstiegskampf

Stand: 18.01.2024 13:59 Uhr

Mainz 05 hat gegen Union Berlin das nächste Abstiegsduell vor der Brust. Torwart Robin Zentner spricht im Interview mit SWR Sport über Torflauten, Handverletzung und Klassenerhalt.

Update: Spiel Mainz 05 gegen Union Berlin abgesagt

Das Bundesligaspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen den 1. FC Union Berlin am Freitagabend (19.1.) ist wegen der winterlichen Witterungsbedingungen abgesetzt worden. Das Mainzer Stadion sei gesperrt worden, teilte die Deutsche Fußball Liga am Donnerstag mit. Grund für die Absage des Spieltermins am Freitag sind laut einer Vereinsmitteilung von Mainz 05 die starke Eisbildung auf den Unterrängen, insbesondere im Stehplatz-Bereich, sowie auf den Anreisewegen und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Ein neuer Spieltermin werde zeitnah bekanntgegeben.

Ursprünglicher Artikel vom 18.1., 12:37 Uhr:

Robin Zentner ist bereit für die Rückrunde. Rückrunde heißt in diesem Fall Abstiegskampf, voraussichtlich bis zum letzten Saisonspiel. "Ich bin gesund. Ich weiß, was kommt. Ich kenne die Mannschaft. Ich habe gesehen, wie wir arbeiten, was wir schon für Spiele abgeliefert haben in den letzten Wochen. Deshalb glaube ich, dass nicht nur ich bereit bin, sondern auch die Mannschaft", erzählt der 29-Jährige im exklusiven SWR Sport-Interview.

Zentner: "Wir gehen sehr kritisch miteinander um"

Was Mainz 05 zur Zeit fehlt, ist ein Erfolgserlebnis. Nur ein Sieg in der Vorrunde und damit elf Punkte, das ist die äußerst magere Ausbeute, die dann auch nur für den Relegationsplatz 16 reicht. Es hakt seit Beginn der Saison in der Offensive. 14 Mainzer Tore sprechen eine eindeutige Sprache, nur der Tabellenletzte Köln schießt weniger. Zentner kennt die Zahlen, kennt die Probleme. "Wir gehen sehr kritisch miteinander um, versuchen, es besser zu machen in der nächsten Situation, im nächsten Training. Ich glaube, dass das der erste Schritt ist, um dann besser zu werden. Auf diesem Weg sind wir jetzt."

Und er betont, dass die Mannschaft in den vergangenen acht Spielen defensiv sehr ordentlich gestanden habe mit nur fünf kassierten Gegentreffern. Aber demgegenüber stehen halt auch nur fünf eigene Tore - viel zu wenig, um groß zu punkten und sich aus der Abstiegszone zu befreien. "Wir müssen zielstrebig nach vorne spielen, zielstrebig die Abschlüsse suchen, weil man nur dann auch ein Tor schießen kann, wenn man wirklich mit letzter Konsequenz in die Box geht", sagt der Torwart Zentner im vollen Bewusstsein, dass das einfach zu sagen aber schwer umzusetzen ist, wenn die eigenen Stürmer schon so lange ihrer Normalform hinterherlaufen. Alle Mainzer Offensivkräfte haben zusammen gerade mal sechs Tore erzielt. Diese Trefferanzahl sollte eigentlich das Ziel für einen einzigen Stürmer in der Vorrunde sein.

Nächste Chance auf den zweiten Saisonsieg im Heimspiel gegen Union

Am Freitagabend kommt Union Berlin ins Mainzer Stadion und damit die nächste Chance auf den langersehnten zweiten Saisonsieg. In Berlin fing diese 05er-Krisensaison an mit einer 1:4-Klatsche, inklusive zweier verschossener Elfmeter von Ludovic Ajorque. Der Franzose ist seitdem auch nicht mehr der Stürmer, der in der Rückrunde der vergangenen Saison als Winterneuzugang mit sechs Treffern so eingeschlagen war. Ein Ajorque in Topform wäre so wichtig in diesem Abstiegsduell zum Rückrundenstart. Robin Zentner erwartet starke Unioner, die drei Punkte mehr auf dem Konto haben als die Mainzer und damit auch weit entfernt sind von ihren Ansprüchen.

"Ich denke, dass Union auf jeden Fall das auf den Platz bringt, was man im Abstiegskampf braucht. Da ist Klarheit, Zielstrebigkeit zum Tor, defensive Stabilität, Kämpfen und Beißen. Wir haben natürlich im Hinspiel sehr viele Flanken zugelassen und Kopfballtore bekommen. Ich glaube, dass auch die Spieler sich noch gut daran erinnern. Ich jedenfalls erinnere mich noch gut daran, und deswegen wissen wir, dass wir da aufpassen müssen." Offensiv will Zentner sehen, dass seine Mannschaft schnell in die gefährlichen Räume kommt, sich nicht lange aufhält mit Seitenwechseln und Hintenrumspielerei.

Knöcherne Fingerverletzung macht Zentner keine Sorgen mehr

Robin Zentner ist die unangefochtene Nummer eins im Tor, ohne ihn würden die Mainzer wahrscheinlich noch schlechter dastehen. Nicht nur einmal hieß die Überschrift, "Zentner rettet Punkt". Seine knöcherne Verletzung an der rechten Hand, die ihn Ende des vergangenen Jahres vier Spiele verpassen ließ, ist vollkommen ausgeheilt. Er gibt zwar keinen tieferen Einblick in seine Krankenakte, meint aber: "Die Komplexität der Verletzung ließ mir keine Wahl. Eigentlich tue ich sonst alles dafür, dass ich irgendwie auf dem Platz stehe."

Am ersten Tag dieses Jahres und somit mit Beginn der Mainzer Wintervorbereitung stand Zentner dann auf dem Trainingsplatz - ohne Sorgen um die Hand. "Das ist gar kein Thema mehr. Wenn ich mich entscheide, auf den Platz zu gehen, dann gibt es nur diese eine Sache, auf die ich mich konzentriere. Und das ist der Fußball." Robin Zentner ist bereit für Union, für die Rückrunde und für den Abstiegskampf.

Sendung am Do., 18.1.2024 19:30 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP