Rüstungskonzern Borussia Mönchengladbach lehnte Rheinmetall als Sponsor ab
Auch Borussia Mönchengladbach ist ein Kandidat für den Rüstungskonzern Rheinmetall als Sponsoringfläche gewesen. Doch der Klub sagte im Gegensatz zu Borussia Dortmund ab.
Nach Informationen der Sportschau gab es Ende 2023 bereits vor den Verhandlungen zwischen Rheinmetall und Borussia Dortmund eine Kontaktaufnahme zu Borussia Mönchengladbach. Gladbach war damals auf der Suche nach einem neuen Trikotsponsor für die Saison 2024/25. Dem Vernehmen nach bot Rheinmetall zehn Millionen Euro pro Saison. Es blieb bei einem kurzen Kontakt zwischen Gladbach und Rheinmetall, die Vereinsführung lehnte ein Sponsoring jeglicher Art mit Rheinmetall aus Überzeugung ab.
Gladbach fand inzwischen einen anderen Sponsor
Borussia Mönchengladbach teilte auf Anfrage mit, man wolle sich öffentlich nicht zu dem Vorgang äußern. Rheinmetall antwortete auf eine Anfrage der Sportschau: "Gespräche zwischen Rheinmetall und Vereinen und Verbänden aus dem Leistungs- und Breitensport gab und gibt es immer wieder. Dabei erfolgt die Kontaktaufnahme wechselseitig." Weitere Einzelheiten wollte das Unternehmen nicht kommentieren.
Im Februar gab Borussia Mönchengladbach bekannt, das ein Onlinehändler für Badprodukte neuer Hauptsponsor wird. Mehrere Medien hatten berichtet, dass erfolgsabhängig bis zu elf Millionen Euro pro Saison fließen sollen. Der Sockelbetrag soll nach Sportschau-Informationen bei acht Millionen liegen - also unter dem Rheinmetall-Angebot.
Debatte über Waffenhersteller als BVB-Partner
Die Bekanntgabe der Partnerschaft zwischen Borussia Dortmund und Rheinmetall hatte am Mittwoch (29.05.2024) eine Debatte über Moral im Fußball ausgelöst. "Wir wissen sehr genau, dass es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gibt", hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der "Bild"-Zeitung gesagt.
Die Fan- und Förderabteilung des BVB schrieb, dass sie "Zweifel an einer Vereinbarkeit mit den Werten von Borussia Dortmund zum Ausdruck" gebracht habe. "Aktuelle Medien-Berichterstattungen, es hätte in diesem Zusammenhang ein demokratisches Einvernehmen seitens der Fans oder gar eine Abstimmung hierzu gegeben, weisen wir ausdrücklich zurück." Die Fan-Organisation "Unsere Kurve" hatte dem BVB zudem Haltungslosigkeit vorgeworfen. "Dieser Deal setzt einen neuen Tiefpunkt auf einer anscheinend nach unten offenen Geldgier-Skala", sagte der Vorsitzende Jost Peter.