Schwimmerin Zoe Vogelmann hört auf.

Mentale Gesundheit im Leistungssport "Innerlich zerrissen" - Schwimmerin Vogelmann hört auf

Stand: 27.05.2024 13:21 Uhr

Die frühere EM-Finalistin Zoe Vogelmann beendet aus "gesundheitlichen Gründen" mit nur 20 Jahren ihre Schwimmkarriere. Das gab die Heidelbergerin am Montag bekannt.

In ihrer Pressemitteilung schrieb Vogelmann offen über ihre "psychische und physische Odyssee", die ihren Entschluss unumgänglich mache. "Natürlich tut auch das weh, ist aber die alternativlose und logische Konsequenz mit dem Blick auf meine Gesundheit", sagte Vogelmann.

Vogelmann: "Machte meinen Wert an meinen Erfolgen fest"

2021 hatte sie auf der Kurzbahn und 2022 im 50-m-Becken bei der EM jeweils das Finale über 400 m Lagen erreicht, bereits mit 15 Jahren war sie deutsche Meisterin gewesen. "Doch all diese Erfolge führten dazu, dass ich anfing, meinen Wert und meine Identität als Mensch an meinen Erfolgen und Zeiten im Wasser festzumachen", teilte Vogelmann mit: "Im Umkehrschluss wertete ich jeden 'Misserfolg' so, dass ich nichts wert bin."

Neben "mentalen Problemen wie Depressionen und Essstörungen" habe sie unter "Rückenschmerzen, die bis in meine Zehen ausstrahlten" gelitten. Das führte "mental in einen nicht enden wollenden Abwärtsstrudel", schrieb sie, im September 2022 bekam Vogelmann die Diagnose "Burnout". Dazu stellte ein Sportmediziner "Übertraining" fest.

Zoe Vogelmann will anderen helfen

Ihre "Probleme und Erlebnisse" kommuniziere sie auch deshalb "offen und ehrlich", "weil mir das ein inneres Bedürfnis ist, damit andere SportlerInnen, die wie ich innerlich zerrissen sind und mit psychischen Problemen kämpfen, vielleicht einen Ausweg erkennen". Obwohl sie sich von "den medizinischen und sportlichen Experten bestens beraten, versorgt und betreut" gefühlt habe, habe sie "noch keinen Weg gefunden, die Anforderungen des Hochleistungssportes ohne mentale und körperliche Probleme zu bewältigen".

Social-Media-Beitrag auf Instagram: Zoe Vogelmann verabschiedet sich vom Schwimmsport

Auf ihrem Instagram-Account teilt sie mit: "Es waren Monate der Trauer und Traurigkeit, diesen Lebensabschnitt loszulassen. Aber gleichzeitig war es der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, ich bin jetzt bereit, einzugreifen. Ich werde immer lieben zu schwimmen und werde nie aufhören, die Menschen um mich herum zu unterstützen."