
Fußball | 2. Bundesliga FCK-Coach Lieberknechts Vorgabe an seine Spieler: "Verausgabe dich komplett!"
Torsten Lieberknecht ist als Trainer bei seinem Herzensverein angekommen. Wie er auf die ersten Wochen beim FCK zurückblickt und was er mit den Roten Teufeln vorhat, verrät er im SWR Sport Podcast "Nur der FCK".
Wenn alles so gelaufen wäre, wie sich das Klub und Fans gewünscht hatten, hätte FCK-Trainer Torsten Lieberknecht keine Zeit für einen Besuch im Podcaststudio von SWR Sport gehabt. Doch am Ende hat es für die Roten Teufel nicht für die Relegation gereicht, und nach der deutlichen Niederlage in Köln beendet der FCK die Saison auf dem 7. Platz. Dass es nicht für mehr gereicht hat, wurmt naürlich auch den Trainer: "Dass das letztendlich nicht geschafft worden ist, enttäuscht mich persönlich auch, so ehrgeizig bin ich." Aber es treibe ihn an, noch besser zu werden.
Für die meisten Spieler heißt es jetzt: Sommerpause, regenerieren. Zum Thema Urlaub für einen Trainer sagt Torsten Lieberknecht: "Man sollte ihn sich nehmen. Aber im Job hat man 365 Tage Fußball im Kopf." Es sei zwar wichtig, sich auch mal Auszeit zu nehmen. Er selbst habe aber nach seiner Freistellung in Darmstadt genug Zeit gehabt.
Torsten Lieberknecht ist zurück in der Heimat
Der Start bei seinem Heimatverein lief für Lieberknecht reibungslos. Er berichtet davon, dass er schnell auf dem Betze ankommen konnte und es ihm leicht gemacht wurde. Auch wenn der gebürtige Bad Dürkheimer schon bei seiner Vorstellung darum bemüht war, keine zu große Sache daraus zu machen. Man merkt Lieberknecht an, dass der Job beim FCK für ihn etwas ganz Besonderes ist. Auch wenn sein Fokus bereits voll auf die kommende Saison gerichtet ist und die Planungen dafür auf Hochtouren laufen, wirft er nochmal einen kritischen Blick zurück.

Torsten Lieberknecht 1994 als Aktiver im Trikot des 1. FC Kasierslautern gegen den VfB Stuttgart (re. Michael Frontzeck)
Lieberknechts Fazit nach vier Spielen als FCK-Trainer
Vier Spiele, zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage, sieben Punkte - das ist die bisherige Bilanz von Torsten Lieberknecht als FCK-Coach. In den bisherigen Spielen unter seiner Leitung ist noch nicht alles so gelaufen wie er sich das vorstellt. Zum Beispiel in der zweiten Halbzeit beim Heimsieg gegen Darmstadt: "Da gab es diese letzten 20 Minuten, wo du gemerkt hast, die Mannschaft braucht wahnsinnige Hilfe von außen, um die drei Punkte einzufahren. Da gibt es Momente, wo ich das Stadion komplett verstehen kann, wo die Leute aus dem Sattel gehen und vielleicht dann oberflächlich denken, dass nicht bis zum Letzten gekämpft wird."
An der Einstellung habe es nicht gelegen, versichert Lieberknecht. Aber es gebe Momente, in denen er verstehen könne, wenn es unruhig wird. Zum Beispiel, wenn ein Sprint oder Zweikampf nicht durchgezogen werde "Da wäre ich übrigens auf dem Betzenberg im falschen Stadion, wenn die Leute nicht aus dem Sattel gehen." Am letzten Spieltag in Köln hatte sich der Coach deutlich mehr erhofft. Letztendlich sei sein Team aber nicht an den starken Kölnern, sondern an der unzureichenden eigenen Leistung gescheitert.
Dem FCK steht der nächste Umbruch bevor
Was in den kommenden Wochen folgt, dürfte kaum einen Fan überraschen - zumal die FCK-Anhänger das aus der Vergangenheit schon gewohnt sind. Viele Spieler werden den Verein verlassen, viele neue Gesichter dazukommen. "Es wird mit Sicherheit einen Kaderumbruch geben", kündigt Lieberknecht an. Es gebe Fußballweisheiten, die immer bestehen bleiben werden: "Das ist einfach, dass eine Offensive dir die Spiele gewinnt und die Defensive dir Meisterschaften gewinnen kann." Wenn man die ganze Saison betrachte, gebe es in der Defensive einen Hebel, der angesetzt werden müsse. "Um einfach auch diese Gegentorflut zu stoppen."
Dabei nimmt Lieberknecht aber die gesamte Mannschaft in die Pflicht. Auch die Vorderleute müssten besser nach hinten arbeiten. In der Offensive sei er ein Freund davon, dass es strukturiert nach vorne gehe. Eine Vorgabe an die Spieler sei gerade auf dem Betze sowieso klar: "Verausgabe dich physisch komplett!"
Torsten Lieberknecht - ein Pfälzer durch und durch
Auf eine Sache können sich die FCK-Fans übrigens besonders freuen: ihr neuer Trainer ist durch und durch Pfälzer und deshalb natürlich auch in der Lage, Pfälzisch zu sprechen. Eine kleine Kostprobe, mit den besten Grüßen an die "Anonyme Giddarischde", gibt es hier:
Jetzt die neue Folge des SWR-Sport-Podcasts "Nur der FCK" hören
Warum Torsten Lieberknecht erstmal weiter mit Ragnar Ache plant, wie er sich seinen Kader für die kommende Saison vorstellt und welche Art von Fußball die Fans erwarten dürfen, verrät er in der neuen Folge unseres "Nur der FCK"-Podcasts. Hier geht es zum Podcast auf allen Plattformen: