Maximilian Eggestein (SC Freiburg) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit v.li. Christian Günter (SC Freiburg) und Michael Gregoritsch (SC Freiburg)

Fußball | Bundesliga Das ist der Stand der Personalplanungen beim SC Freiburg

Stand: 20.06.2023 14:48 Uhr

Der SC Freiburg kann auf eine überaus erfolgreiche Saison zurückblicken. Platz fünf in der Liga, erneut die Qualifikation für die Europa League und im Pokal ging's bis ins Halbfinale. In der nächsten Saison soll an diese Erfolge angeknüpft werden - aber wie sieht es personell dafür beim SC aus?

Wer kommt beim SC Freiburg?

In Sachen Neuzugängen hält sich der SC Freiburg bisher noch zurück. Hundertprozentig sicher ist aktuell noch kein Wechsel zum Sport-Club. Am wahrscheinlichsten scheinen aber derzeit zwei Zugänge: Keeper Florian Müller vom Liga-Konkurrenten VfB Stuttgart und Salzburg-Stürmer Junior Adamu.

Laut dem Sportmagazin "Kicker" sind bei Letzterem lediglich noch ein paar vertragliche Punkte zu klären, grundsätzlich soll zwischen den beteiligten Parteien aber Einigkeit herrschen. Adamu könnte die "Nils-Petersen-Lücke" beim Sport-Club füllen. Vor allem im Hinblick auf die kommende Dreifachbelastung dürfte eine Verstärkung im Sturmzentrum gut tun. Mit Salzburg holte der 21-Jährige in der vergangenen Saison den Meistertitel, übernahm oftmals allerdings "nur" die Joker-Rolle - genauso wie Freiburgs Nils Petersen.

Bei Florian Müller stehen die Verhandlungen laut Medienberichten ebenfalls kurz vor einem Abschluss. Beim VfB rückte der Saarländer gegen Ende der Saison nur noch auf Position zwei hinter Torhüter Fabian Bredlow. Und auch in Freiburg wird er sich wohl mit dieser Stellung zunächst zufrieden geben müssen, denn dort wird sehr wahrscheinlich der U21-Nationalkeeper Noah Atubolu die neue Nummer eins im Kasten werden.

Offen ist weiter die Lage um Keven Schlotterbeck. Im Winter ging es für ihn per Leihe zum VfL Bochum, dieses Arrangement läuft zum 30. Juni allerdings aus, ob er dann in den Breisgau zurückkehrt oder bei einem anderen Verein seine Heimat findet, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Ähnlich ist die Lage bei Hugo Siquet, der ebenfalls im Winter in seine belgische Heimat ausgeliehen wurde.

Auch Lino Tempelmann ist noch bis Ende Juni an den Zweitligisten 1. FC Nürnberg ausgeliehen. Bei ihm allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass er dort auch bleiben könnte, wie das Portal "Ligainsider" berichtete. So wurde er, im Gegensatz zu anderen Spielern, nicht offiziell verabschiedet und auch andere Optionen, wie ein Wechsel zu Augsburg oder Wolfsburg, die Interesse gezeigt hatten, scheinen unwahrscheinlicher geworden zu sein.

Ganz sicher nicht in den Schwarzwald kommt der argentinische Stürmer Lucas Beltrán vom CA River Plate - zumindest Stand jetzt. Wie einige Medien berichteten, soll der Sport-Club ein Angebot abgegeben haben, das vom südamerikanischen Club allerdings abgelehnt worden sei. Der Vertrag des 22-Jährigen läuft dort noch bis Ende des Jahres 2025.

Wer geht beim SC Freiburg?

Ein Freiburger "Abgang" stand schon länger fest: Nils Petersens Karriereende nach dieser Saison. Der 34-Jährige spielte acht Jahre für den Sport-Club, mauserte sich zum Rekordtorjäger der Breisgauer und wurde zum besten Joker-Torschützen der Liga. Auch in seinem letzten Spiel für den Sport-Club traf er kurz nach seiner Einwechslung und wurde von den Fans im Anschluss emotional verabschiedet. Ob er dem Verein in irgendeiner Funktion erhalten bleibt, ist offen. Bisher hat Petersen sich zu seiner beruflichen Zukunft noch nicht geäußert.

Am selben Tag wie Petersen wurde auch Jonathan Schmid verabschiedet, der den Verein nach insgesamt acht Profijahren verlässt. Der Franzose war nach einer Coronainfektion lange ausgefallen und danach nur noch vereinzelt zum Einsatz gekommen.

Auch der endgültige Wechsel von Kevin Schade zum FC Brentford deutete sich gegen Ende der Saison bereits an. Er war zunächst nur an den Premier League Club ausgeliehen worden allerdings mit einer Kaufpflicht, die unter bestimmten Bedingungen eintreten sollte. Genau das ist nun passiert - dem SC Freiburg beschert das einen Rekordtransfer. Die genaue Summe wird dabei nicht genannt, laut "Kicker" soll diese aber bei über 24 Millionen Euro liegen.

Seinem Mannschaftskollegen zum FC Brentford folgt Freiburgs Keeper Mark Flekken. 13 Millionen Euro betrug seine Ausstiegsklausel - eine Summe, die für den Premier League Club wohl ohne weiteres aufzubringen war. Mark Flekken zählte in der vergangen Saison zu den besten Keepern der Liga. 13 mal spielte er zu Null, der Ligabestwert.

Außerdem verlässt auch Nishan Burkart den Verein. Er spielt nun fest beim FC Winterthur. Abwehrspieler Kimberly Ezekwem wird an den Zweitligisten SC Paderborn verliehen. Ebenfalls verliehen wird Robert Wagner. Der 19-jährige Mittelfeldspieler soll sich in der kommenden beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth weiterentwickeln.

Wer könnte noch kommen?

Einige Medien berichteten von einem Freiburger Interesse am französischen U21-Nationalspieler Han-Noah Massengo. Der zentrale Mittelfeldspieler war bei Bristol City unter Vertrag, zuletzt aber an den französischen Erstligisten AJ Auxerre ausgeliehen und ist jetzt ablösefrei zu haben. Das soll auch den englischen Club FC Burnley genau wie seinen Ex-Verein AS Monaco auf den Plan gerufen haben. Auch diese beiden Teams sollen am 21-Jährigen interessiert sein.

Einer der nach "Kicker"-Angaben sicher zum SC Freiburg wechseln soll, aber erst im Winter kommen wird, ist der US-Amerikaner Drew Murray. Das 17-jährige Abwehrtalent spielte bisher bei den Oakland Roots, soll beim Sport-Club aber erst einmal Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln.

Wer könnte noch gehen?

Bei Woo-Yeong Jeong stehen die Zeichen auf Abschied. Der VfB Stuttgart soll Interesse angemeldet haben - Sebastian Hoeneß kennt Jeong noch aus der gemeinsamen Zeit beim FC Bayern. Die Stuttgarter sollen außerdem auch ein Auge auf SC-Talent Yannik Keitel geworfen haben. Der 23-Jährige hat beim Sport-Club keinen Stammplatz, kam dennoch oft zum Einsatz und zeigte, dass er ein Spieler ist, dem die Zukunft gehören kann. Mit Freiburg konnte er in dieser Saison internationale Erfahrungen sammeln - kam in fast jedem Europa League Spiel zum Einsatz - das würde beim VfB Stuttgart fehlen, dafür gäbe es dort vielleicht mehr Einsatzzeit.

Lange sah es außerdem so aus, als ob auch Roland Sallai den Verein nach dieser Saison verlassen würde. Unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten standen in der Rückrunde Wechselgerüchte im Raum, immer wieder gab es Unruhe um seine Person: Christian Streich verordnete dem ungarischen Nationalspieler zwischenzeitlich sogar eine Denkpause. Dennoch scheint nun ein Verbleib im Schwarzwald nicht mehr so unwahrscheinlich. Sallai kam in den letzten Spielen vermehrt zum Einsatz, überzeugte dabei auch größtenteils und dürfte so ein versöhnliches Saisonende gehabt haben. Er wolle sich wohl nach den beiden EM-Quali-Spielen gegen Montenegro und Litauen Zeit nehmen, um über seine Zukunft nachzudenken. Ausgang völlig offen.