
2. Bundesliga 1. FC Heidenheim: Kein Druck im Aufstiegsrennen
Neun Spiele vor Saisonende ist der 1. FC Heidenheim weiter mitten im Geschäft um den Aufstieg. Mit dem Topspiel beim FCK erwartet die Heidenheimer eine ganz besondere Aufgabe.
Wenn der 1. FC Heidenheim auf den 1. FC Kaiserslautern trifft, müsste historisch gesehen die Rede von 'Klein gegen Groß' sein. Doch vor dem heutigen Topspiel am 26. Spieltag der 2. Bundesliga (20:30 Uhr/ live im Audiostream) sind die Vorzeichen andere. Die Heidenheimer stehen nämlich mit 50 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz der Liga. Der Aufsteiger aus Kaiserslautern hingegen mit 39 Punkten auf dem siebten Rang.
So geht der 'kleine' FCH, der damit auf einem direkten Aufstiegsplatz steht, diesmal als vermeintlicher Favorit in die Begegnung gegen den FCK. Heidenheim-Kapitän Patrick Mainka sieht das jedoch anders: "Ich glaube, die Tabellensituation gibt es trotzdem her, dass es ein Duell auf Augenhöhe ist. In der zweiten Liga ist jedes Spiel eng."
Der FCK: Nicht zu unterschätzen und tolle Stimmung auf dem Betzenberg
Der März verlief für den kommenden Gegner des 1. FC Heidenheim bisher noch nicht so zufriedenstellend. Zwei Niederlagen und ein 2:2-Unentschieden gegen den SV Sandhausen stehen für den FCK zu Buche. Das Team von Cheftrainer Dirk Schuster will nämlich gegen Heidenheim endlich die 40-Punkte-Marke knacken. "Das wollen wir natürlich verhindern", witzelt Mainka im Gespräch mit SWR Sport.
Schon im Hinspiel war es ein enges Duell. In Unterzahl erzielte Terrence Boyd, mit elf Toren der Top-Torjäger des FCK, in Unterzahl den 2:2-Ausgleichstreffer für Kaiserslautern. "Wir sind gewarnt vom Hinspiel, da haben sie uns geärgert - diesmal wollen wir sie ärgern", sagt Mainka, der auch auf die Atmosphäre auf dem Betzenberg hinweist: "Wir haben in der Hinrunde schon gesehen, zu was sie mit der Euphorie und den Fans im Rücken im Stande sind."
Über 40.000 Tickets wurden für das Top-Spiel auf dem Betzenberg im Fritz-Walter-Stadion verkauft. Durch die Fan-Aktion 'Osttribüne unterwegs' werden auch rund 1.000 Anhänger des 1. FC Heidenheim in Kaiserslautern erwartet. Das Spitzenspiel ist aber nicht nur für die Fans ein großes Highlight. "20:30 Uhr, Samstagabend, ein großes Stadion - das sind Bedingungen, die für einen Fußballer natürlich Top sind", freut sich Patrick Mainka auf die Partie gegen den FCK.
Den 1. FC Heidenheim zeichnen Konstanz und Stabilität aus
Die Heidenheimer gehen mit reichlich Selbstvertrauen in das Spiel. Denn was dem Team vom langährigen Cheftrainer Frank Schmidt in den Saisons zuvor abfiel, zeichnet sie in dieser Spielzeit besonders aus: Konstanz und Stabilität. Seit dem 15. Spieltag sind die Schwaben ununterbrochen unter den Top-Drei der Liga - und jetzt sogar auf einem direkten Aufstiegsplatz.
Zudem werden Partien wie gegen den KSC vergangenen Spieltag nach einem 0:2-Rückstand in einer spektakulären Art und Weise noch in einen 5:2-Sieg umgewandelt. "Wir gehen dieses Jahr wirklich gut mit Rückschlägen um. Wir bleiben bei uns, wissen, was wir können und was wir vielleicht nicht können - das bekommen wir momentan super auf den Platz", lobt Patrick Mainka die aktuelle Form seiner Mannschaft.
Dass es so gut läuft für den 1. FC Heidenheim, liegt auch an Tim Kleindienst. Der Angreifer ist mit 19 Toren der Top-Torschütze der zweiten Liga. Zuletzt traf er gegen den KSC gleich dreimal. Er ist aber nicht nur wegen seiner Tore ein unverzichtbarer Bestandteil der Mannschaft. "Wenn er trifft, dann tut das ihm gut, dann tut das uns gut. Er arbeitet aber auch unglaublich viel für uns gegen den Ball und mit dem Ball", lobt Patrick Mainka den Stürmer.
Der FCH träumt weiter von der Bundesliga
Der Traum von der Bundesliga lebt weiter. Patrick Mainka, der seit 2018 im Verein ist und 154 Spiele für Heidenheim absolvierte, stand mit dem FCH 2020 schon in der Relegation. Jedoch reichte es gegen Werder Bremen damals nicht für dem Aufstieg. In Heidenheim macht sich aber keiner den Stress, dass es diesmal unbedingt klappen muss: "Ich würde sagen, das ist kein Druck, wenn man da oben mit um den Aufstieg in die Bundesliga spielt. Das ist irgendwo ein Traum, den wir uns erfüllen wollen."
Doch auch hier kommt wieder die Heidenheimer Bescheidenheit zum Vorschein und Patrick Mainka drückt neun Spieltage vor Ende der Saison nochmal auf die Euphorie-Bremse: "Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns, dann kommt vielleicht das Vergnügen." Und das wäre der Sensations-Aufstieg in die Bundesliga.