Bauarbeiten am Rasen im Ludwigsparkstadion

Nach DFB-Pokal-Verschiebung Rasen im Saarbrücker Ludwigsparkstadion wird ausgetauscht

Stand: 13.02.2024 14:38 Uhr

Die Probleme mit dem Rasen im Saarbrücker Ludwigspark ziehen Konsequenzen nach sich: Der Rasen wird ausgetauscht. Langfristig ist ein kompletter Neuaufbau des Platzes notwendig.

Die Stadt Saarbrücken hat vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offenbar eine Frist für das Rasen-Problem im Ludwigspark gesetzt bekommen. "Wenn wir die Arbeiten nicht angehen, würde der 1. FC Saarbrücken sein Heimstadion für die kommenden acht Heimspiele verlieren, eine Austragung des DFB-Pokal-Viertelfinales gegen Borussia Mönchengladbach wäre nicht möglich. Das wollen wir verhindern", erklärte Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU).

Deshalb hat die Stadt eigenen Angaben zufolge also kurzfristig "weitreichende Arbeiten zur Sicherung des Spielbetriebes bis zum Ende der Saison" gestartet. Diese seien das Ergebnis umfangreicher Vor-Ort-Untersuchungen und Beratungen mit externen Experten.

Austausch von Rasensode

"Der Gutachter und die zu Rate gezogenen Experten sind sich einig: Der Rasen im Ludwigsparkstadion kann nur kurzfristig in einen spielfähigen Zustand versetzt werden, wenn die Rasensode ausgetauscht wird", so Conradt. Die Spielabsage des Pokalspiels gegen Mönchengladbach sei demnach nicht auf die fehlende Drainage zurückzuführen. Sondern auf eine Sperrschicht in fünf Zentimetern Tiefe. Diese habe den Abfluss des Wassers in die tieferen Schichten verhindert.

"Wir werden die Rasensode kurzfristig austauschen und dabei die Sperrschicht entfernen, zusätzlich werden wir den Unterbau auflockern und belüften, um die Versickerungsfähigkeit zu erhöhen", erklärt Conradt. Die Planung und Koordinierung der Pflege des Rasens werde an externe Experten vergeben. Mit dem DFB sei die Stadt zudem im engen Austausch.

Heimspiel am 25. Februar wieder im Ludwigspark?

Die Maßnahmen würden die natürliche Versickerungsfähigkeit des Platzes wieder erhöhen und ihn bei normalen Regenereignissen nicht vor Probleme stellen. "In Kombination mit dem konsequenten Abdecken des Platzes bei zu erwartenden größeren Regenmengen kann die Wahrscheinlichkeit von weiteren Spielabsagen in der Restsaison auf ein Minimum verringert werden", erklärt Sport- und Baudezernent Patrick Berberich.

Die Stadt rechnet damit, dass das kommende Heimspiel des FCS am 25. Februar "bei guten Witterungsbedingungen" wieder im Ludwigspark ausgetragen werden kann. Nicht nur das Pokal-Viertelfinale am vergangenen Mittwoch war buchstäblich ins Wasser gefallen – auch das ursprünglich für vergangenen Sonntag geplante Heimspiel gegen Unterhaching musste wegen des Rasens abgesagt werden.

Kosten für Maßnahmen: 200.000 Euro

Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf rund 200.000 Euro, die Mittel seien im Instandhaltungsbudget des städtischen Gebäudemanagementbetriebes vorhanden. "Wenn wir jetzt nicht handeln, würden uns ein Verlust von Mieteinnahmen sowie etwaige Regressansprüche drohen, die einen weitaus höheren Schaden verursachen könnten, ganz abgesehen vom weiteren Imageschaden", so Berberich.

Klar sei aber auch, dass mit den kurzfristigen Arbeiten nicht die alten Planungsdefizite gelöst werden könnten. Diese hätten mit der Entscheidung 2015 begonnen, den alten Platz zu erhalten. "Damalige Annahmen gingen 2020 beim Neuaufbau der oberen Schichten des Platzes noch davon aus, es sei eine funktionsfähige Drainage vorhanden. Heute wissen wir, das ist falsch."

Sanierung des Rasens ist vom Tisch

Langfristig sei daher ein kompletter Neuaufbau des Platzes notwendig – dieser soll im Sommer erfolgen. "Eine Sanierung, wie in einem ersten Gutachten noch als Option benannt, ist vom Tisch, der Platz hat sich seit der ersten Begutachtung augenscheinlich weiter verschlechtert.“ 

Oberbürgermeister Conradt entschuldigte sich nochmals für die Absage des Pokalspiels bei den Fans. "Wir werden nun alles daran setzen, dass der 1. FC Saarbrücken den Rest der Saison ordentlich in seinem Heimstadion zu Ende spielen kann. Wir werden diesen Sachverhalt aber auch intern noch aufbereiten.“

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.02.2024 berichtet.

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