
3. Liga 3. Liga: Energie Cottbus erwartet gegen Viktoria Köln eine ganz entscheidende Prüfung
Es ist nicht lange her, da war Energie Cottbus Spitzenreiter in der 3. Liga. Inzwischen ist die Wollitz-Elf nur noch Vierter, der Aufstieg in weiter Ferne. Gegen Viktoria Köln gibt es wohl die letzte Chance, ins Rennen wieder einzusteigen. Von Andreas Friebel
Wochenlang hatte sich Claus-Dieter Wollitz vor seine Mannschaft gestellt. Trotz der Niederlagen gab es kaum Kritik an seinen Spielern. Im Gegenteil: Noch in der vergangenen Woche betonte der 59-Jährige, dass Cottbus "noch immer im Aufstiegsrennen" sei.
Doch vor dem Heimspiel gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr) verschärft der Trainer nun seinen Ton. Sorgen machten ihm die leichten Fehler, die zu Gegentoren führen. Beim 0:1 gegen Essen war es Niko Bretschneider, der dem Gegner auflegte, am Sonntag in Dortmund Dennis Slamar. "Wenn wir weiter solche Fehler machen wie beim 0:1, dann haben wir im Konzert der Spitzenmannschaften nichts verloren", sagte Wollitz am Donnerstag.

Slamar fällt mit Bänderriss aus
Gegen Köln wird Innenverteidiger Slamar nicht zum Einsatz kommen. Der 30-Jährige hat sich in Dortmund einen Bänderriss zugezogen und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Ob er bis zum Saisonende nochmal spielen wird, ließ Wollitz offen.
In der Halbzeitpause von Dortmund musste der Abwehrspieler ausgewechselt werden. Für ihn kam Edgar Kaizer ins Spiel. "Nach seinem Auftritt hätte er es verdient, am Samstag zu spielen", machte Wollitz klar. Ob es wirklich so kommt, bleibt offen. Sicher fehlen wird auch Erik Tallig. Er hat sich im Training eine Muskelverletzung zugezogen.
Köln-Trainer sitzt auf der Tribüne
Mit Ausfällen hat auch Viktoria Köln zu kämpfen. Die dürften sogar noch etwas schwerer wirken. U18-Nationalspieler Said El Mala muss eine Gelbsperre absitzen. Mit seinen zehn Toren ist er einer der Überflieger dieser Drittliga-Saison. In der neuen Spielzeit wird El Mala beim 1. FC Köln spielen. Abwehrspieler Enrique Lofolomo und Trainer Olaf Janßen sind in Cottbus ebenfalls gesperrt.

Janßen war am letzten Sonntag während einer Behandlungspause von Bielfeld-Keeper Jonas Kersken (24) auf den Rasen gestürmt und hatte "So eine Schweinerei!" gerufen. Inzwischen ermittelt der DFB. Allerdings gegen Bielefelds Trainer, bei dem der Verdacht im Raum steht, seinen Torwart angewiesen zu haben, eine Verletzung vorzutäuschen.
Wollitz forderte am Donnerstag die Rücknahme der Roten Karte gegen Janßen. Dass diese tatsächlich aufgehoben wird, ist nicht zu erwarten. Und so sitzt der Kölner Trainer statt auf der Bank nur auf der Tribüne.
Rund 13.000 Zuschauer erwartet
Der Cottbuser Trainer rief die Partie gegen Köln zudem auch als eine Art Endspiel aus. Sprach von einer "Prüfung, die man bestehen wolle". Denn Wollitz ist auch klar: Will Energie noch mal im Aufstiegsrennen mitmischen, muss die Negativserie enden. Die Lausitzer kassierten innerhalb einer Woche drei Niederlagen und zehn Gegentore. Zwar beträgt der Rückstand auf Platz drei nur einen Punkt, aber auch der will erst einmal aufgeholt werden.
Es kann bis zum 17. Mai noch viel passieren. Aber am Ende braucht man Siege.
Nach dem Heimspiel gegen Köln stehen nur noch vier Partien an. "Da sind auch noch mal zwölf Punkte zu holen", betonte Wollitz - aber: "Die Spiele werden immer weniger. Es kann bis zum 17. Mai noch viel passieren. Aber am Ende braucht man Siege. Mit Niederlagen wird die Situation nicht leichter."
Trotz der Cottbuser Krise steht die Fußball-Lausitz aber weiter fest zum Klub. Über 11.000 Karten waren bis Donnerstag für das nächste Heimspiel verkauft. Etwa 13.000 Fans werden am Samstag insgesamt erwartet.
Sendung: rbb UM6, 19.04.2025, 18 Uhr