Die Spieler des VfL Wolfsburg und Trainer Niko Kovac (2. v. r.) klatschen ab.

NDR-Sport VfL Wolfsburg: "Die Spieler wissen jetzt, was wir wollen"

Stand: 17.09.2023 12:24 Uhr

Bundesligist VfL Wolfsburg hat einen starken Start in die Saison hingelegt. Das liegt an intelligenten Transfers, aber auch daran, dass Trainer und Team immer besser zusammenfinden.

Der Coach jedenfalls unterstrich nach dem hart erkämpften 2:1-Erfolg über Champions-League-Teilnehmer Union Berlin die gemeinsame Entwicklung: "Es ist wichtig, dass wir schon ein Jahr zusammengearbeitet haben", sagte der 51-Jährige über die Gründe des erfolgreichen Wolfsburger Saisonstarts. "Letztes Jahr kam man als neuer Trainer und hat alles auf links drehen wollen, weil man seine eigenen Ideen implementiert sehen wollte. Das hat seine Zeit gebraucht. Die Spieler wissen jetzt, was wir wollen."

Wolfsburg überzeugt mit Zweikampfstärke und Zielstrebigkeit

Kovac gelingt es nach der verspielten Europapokal-Teilnahme in der ersten Saison offenbar gerade mit etwas Verspätung, aus einer eher wankelmütigen wieder eine besonders wuchtige Mannschaft zu formen. Zweikampfstärke, Zielstrebigkeit, kompaktes Verteidigen: Der VfL schlug die Berliner am Sonnabend mit genau jenen Mitteln, die aus dem langjährigen Zweitliga-Club Union in nur fünf Jahren einen Champions-League-Teilnehmer gemacht haben.

Beeindruckend zudem die Widerstandsfähigkeit des VfL im Umgang mit Rückschlägen im bisherigen Saisonverlauf: Gegen Köln (2:1) drehten die "Wölfe" einen Rückstand noch in einen Sieg. Gegen Berlin hatten sie nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Nationalspieler Robin Gosens (28.) nur zwei Minuten später die passende Antwort parat. Und der Rest war solide, harte Arbeit.

"Heute haben wir einen guten Charakter, eine gute Mentalität und viel Disziplin gezeigt."
— VfL-Neuzugang Joakim Maehle

"Vielleicht war unser Spiel heute nicht so schön anzuschauen. Aber niemand wird etwas dagegen sagen", resümierte der dänische Neuzugang Joakim Maehle nach dem Erfolg über Union, an dem er mit seinem Volley-Tor in der 30. Minute entscheidend mitbeteiligt gewesen war. "Heute haben wir einen guten Charakter, eine gute Mentalität und viel Disziplin gezeigt. Wir glauben an uns als Team. Und wir haben viel Qualität. Es ist nicht schwer, sich in dieses Team hineinzufinden."

Für rund zwölf Millionen Euro war der Außenverteidiger in diesem Sommer aus Italien von Atalanta Bergamo gekommen. Er ist einer von acht Neuzugängen, in die das Geld der Verkäufe von Felix Nmecha (Borussia Dortmund) und Micky van de Ven (Tottenham Hotspur) reinvestiert wurde. Zwei gingen für etwa 70 Millionen, acht kamen für etwa 70 Millionen: So wirtschaftlich wurde in Wolfsburg nicht immer gedacht.

Nächster Härtetest in Dortmund

Sportlich zahlte sich diese Rechnung am Sonnabend aus: Der neue kroatische Spielmacher Lovro Majer bereitete das 1:0 durch Jonas Wind (12.) per Doppelpass vor. Maehle besorgte mit seinem ersten Bundesliga-Tor das 2:1. Und hinten räumte der neue Innenverteidiger Moritz Jenz ab. Der ehemalige Schalker bekam eine Chance in der Startelf, obwohl der Schweizer Einkauf Cedric Zesiger dort zuvor ebenfalls überzeugt hatte.

Mit Union und Hoffenheim hatte der VfL zuletzt zwei ebenfalls ambitionierte Teams vor der Brust: Dem vermeidbaren 1:3 in Sinsheim vor der Länderspielpause ließen die Niedersachsen nun die richtige Antwort folgen. Die Chance, diese zu veredeln und einen weiteren gemeinsamen Entwicklungsschritt zu gehen, haben sie am kommenden Sonnabend, wenn es in Dortmund (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen das erste Schwergewicht der Liga geht.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 16.09.2023 | 18:17 Uhr