St. Paulis Spieler Hauke Wahl (l.), Connor Metcalfe (Mitte) und Jackson Irvine freuen sich.

2. Bundesliga St. Pauli will sich gegen den KSC den nächsten Sieg verdienen

Stand: 26.10.2023 13:18 Uhr

Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli empfängt am Sonnabend den Karlsruher SC am Millerntor. Trainer Fabian Hürzeler mahnt gegen die Badener erhöhte Wachsamkeit an - auch weil man gegen Paderborn eine Hälfte lang sehen konnte, dass "jede Mannschaft uns wehtun kann", wenn das nicht gelingt.

Von Tobias Knaack und Matthias Dröge

Natürlich rückte der Coach auch vor der Partie gegen die Badener (13 Uhr, im NDR Livecenter) nicht von seiner mantraartigen Rhetorik ab: "Jedes Spiel wird harte Arbeit sein", sagte er. Es werde "wichtig sein, das Momentum im Spiel zu haben, gut gegen den Ball zu arbeiten, weil jede Mannschaft hat ihre individuelle Qualität. Das war bei Paderborn so, das wird auch gegen Karlsruhe sein."

45 schlechte Minuten gegen Paderborn als Warnung

So weit, so Hürzeler. Der 30-Jährige aber hat Recht, wenn er betont, dass sein Team in jeder Begegnung aufs Neue "mit maximaler Arbeit dagegen angehen" müsse, was der Gegner aufbietet. Ein mahnendes Beispiel, was passieren kann, wenn das einmal nicht gelingt, hat der Coach aus der vergangenen Woche, als St. Pauli in den ersten 45 Minuten gegen Paderborn erstmals in der Saison nicht wirklich im Spiel war und folgerichtig mit 0:1 zurücklag.

Dass die Hamburger als einziges Team der Liga weiterhin ungeschlagen sind, ist einer starken Reaktion und einer sehr guten zweiten Hälfte zu verdanken, in der es nach zwischenzeitlicher Führung sogar fast zum Sieg gereicht hätte. Nach einer Unachtsamkeit gelang dem SCP aber umgehend der Ausgleich zum 2:2-Endstand.

Hürzeler erwartet selbstbewussten KSC

Es sind genau diese kleinen Nachlässigkeiten, wegen derer der Trainer gebetsmühlenartig zur Wachsamkeit mahnt. Im kommenden Gegner aus Baden sieht Hürzeler ein Team, das nach dem 3:0 gegen Bundesliga-Absteiger Schalke 04 mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen komme. Der Coach wies vor allem auf die Stärken des KSC-Mittelfelds hin, in dem unter anderem Ex-Bundesliga-Profi Lars Stindl aufläuft.

Einen solchen hat auch St. Pauli mit Simon Zoller mittlerweile in seinen Reihen. Der Stürmer, der einst in Karlsruhe seine ersten Schritte im Profi-Fußball machte und zum Ende der Transferphase vom Erstligisten Bochum gekommen war, sammelte in Paderborn seine ersten Zweitliga-Minuten für seinen neuen Verein. Geht es nach Hürzeler, wird er noch ein wichtiger Faktor in den Aufstiegsplänen der Hamburger werden.

Zoller soll im Aufstiegsrennen wichtige Rolle spielen

"Er hat Erfahrung und davon werden wir definitiv profitieren. Er hat schon unter Beweis gestellt, dass er in der Zweiten Liga sehr erfolgreich sein kann, dass er einer Mannschaft die Extra-Punkte geben kann, um dann wirklich im Aufstiegsrennen erfolgreich zu sein", sagte der Coach. Man müsse "Geduld haben mit Simon und ihm Zeit geben, dass er das System kennenlernt", fügte er hinzu. "Er haut sich im Training rein, er ist sehr präsent im Training, hat viele Aktionen." 

Aktuell hat er mit Johannes Eggestein einen starken Konkurrenten, der auch gegen Paderborn traf. Bislang erzielte der zum Ende der vergangenen Saison wenig berücksichtigte Angreifer vier Tore in der Liga. Er habe es aktuell verdient, von Anfang an zu spielen, sagte Hürzeler - und lobte, dass der 25-Jährige sich nicht hängen gelassen habe, als er nicht gespielt hatte. "Das sollte für alle Spieler ein Vorbild sein. Mich freut es, wenn ein Spieler so hart an sich arbeitet und immer wieder zum Training kommt und maximale Professionalität zeigt."

Der so Gelobte hatte nach dem Paderborn-Spiel gesagt, dass das Remis ärgerlich, aber "irgendwo auch in Ordnung" sei, weil St. Pauli eben nicht, wie davor so oft, über weite Teile des Spiels dominant war, sondern nur über 45 Minuten. An mehr Dominanz wollen Hürzeler und seine Mannschaft gegen den KSC wieder arbeiten - und sich den vierten Heimsieg in Folge verdienen.

Mögliche Aufstellungen:

FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, Ritzka - Afolayan, Eggestein, Saad
Karlsruher SC: Drewes - Jung, Bormuth, Franke, Herold - Gondorf - Nebel, Wanitzek - Stindl - Matanovic, Schleusener

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 28.10.2023 | 15:17 Uhr