Almuth Schult

DFB-Frauen in der Nations League Schult rät zur "Einfachheit" und denkt an Comeback

Stand: 20.09.2023 14:19 Uhr

Für ARD-Expertin Almuth Schult braucht die DFB-Auswahl nicht viel, um nach dem WM-Debakel in Australien wieder erfolgreich Fußball spielen zu können. Auch die ehemalige Torhüterin des VfL Wolfsburg möchte bald wieder auf dem Platz stehen.

Von Matthias Dröge

Wenn am Freitagabend (18 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de) im dänischen Viborg der Anpfiff zwischen Dänemark und Deutschland ertönt, wird das bittere WM-Aus der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in Australien exakt 50 Tage her sein. Almuth Schult - Nationaltorhüterin im Mutterschutz - wird beim ersten Länderspiel nach der Weltmeisterschaft als ARD-Expertin dabei sein.

"Die Mannschaft braucht klare Regeln und auch eine gewisse Leichtigkeit."
— Almuth Schult

"Ich glaube, dass die Mannschaft eine sehr große Einfachheit braucht, keine große taktische Schulung, sondern nur kurze, klare Regeln und vor allem sehr, sehr viel Spaß am Fußball und auch irgendwie eine gewisse Leichtigkeit", empfiehlt Schult vor dem ersten Spiel in der Nations League.

Co-Trainerin Carlsson "ausgewiesene Expertin"

In Abwesenheit der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg übernimmt Britta Carlsson das Kommando für die Spiele in Dänemark und gegen Island am kommenden Dienstag in Bochum. Die 45-Jährige ist seit 2018 bei der Nationalmannschaft tätig. Schult kennt die Kielerin schon aus gemeinsamen Wolfsburger Zeiten. "Sie kann das auf jeden Fall machen. Sie ist eine fachlich ausgewiesene Expertin im Fußball, hat schon unglaublich viel gesehen und erlebt", traut Schult ihr auch die Führungsposition zu. "Ich hoffe, dass sie genau die richtige Ansprache und den richtigen Ansatz findet, um die Mannschaft auf die Spiele einzustellen."

Ob und wann Voss-Tecklenburg zurückkehren wird, weiß Schult auch nicht. "Wir können Martina nur gute Besserung wünschen und hoffen, dass sie sich schnell erholt. Und dass sie die richtige Pflege hat, die richtigen Leute in ihrem Umfeld, um das schnellstmöglich zu überwinden."

Schult in WM-Analyse involviert

Die 32-Jährige hat das WM-Debakel wegen ihrer Schwangerschaft von zuhause verfolgt. Nach drei WM-Teilnahmen war sie in diesem Sommer physisch weit weg - und doch ganz nah dran an der Mannschaft. So war sie als Teil des Teams nach dem bitteren Vorrundenaus gefragt. "Ich habe natürlich mit vielen Spielerinnen gesprochen und war auch in den Prozessen bis jetzt integriert. Es gibt viele Ansätze, vielleicht waren es Kleinigkeiten, die sich summiert haben, weshalb es nicht so gelaufen ist. Warten wir mal die offizielle Analyse des DFB ab", sagte Schult.

Comeback im neuen Jahr?

An ein Karriereende denkt die Welttorhüterin von 2014 nicht. Nach der Geburt ihrer Zwillinge vor rund drei Jahren hatte sie schon einmal ihr Comeback gefeiert, gehörte zum Kader der Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Um auch diesmal wieder auf möglichst hohem Niveau Fußball spielen zu können, beginnt Schult so langsam mit dem Training.

"Es kribbelt auf jeden Fall noch."
— Almuth Schult

"Es kribbelt auf jeden Fall noch. Ich muss mal sehen, wann und wie ich wieder fit bin, ob das auch alles mit drei Kindern im Haus und dem Job meines Mannes funktionieren könnte. Da steht noch ein Fragezeichen, aber grundsätzlich kann ich mir ein Comeback vorstellen."

Schult hat die "Traumvorstellung" noch mal in einem anderen Land zu spielen - wegen der Familie würde sie in dem Fall Europa bevorzugen, auch wenn das USA-Abenteuer Angel City FC sie weitergebracht habe. Bis es so weit ist, wird sich die 32-Jährige primär um ihre Familie kümmern und die deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Dieses Thema im Programm:
Sportschau | 22.09.2023 | 17:45 Uhr