Die deutsche Handballerin Emily Bölk

Handball-WM der Frauen Emily Bölk will die Geschichte ihrer Mutter wiederholen

Stand: 28.11.2023 13:55 Uhr

Handball-Nationalmannschafts-Kapitänin Emily Bölk möchte bei der am Donnerstag startenden WM gerne in die Fußstapfen ihrer Mutter treten. Die hatte die DHB-Auswahl vor 30 Jahren zum bisher einzigen Titel geführt.

Die magische Gold-Nacht von Oslo, das Final-Drama gegen Dänemark: Im Hause Bölk schwelgen sie in diesen Tagen in Erinnerungen. Der größte Triumph der deutschen Frauenhandball-Geschichte "war in den letzten Wochen tatsächlich schon Thema bei uns zu Hause", sagt Bölk junior lächelnd.

"Es wäre natürlich ein Traum, wenn sich da irgendwas wiederholen würde."
— Emily Bölk über einen möglichen WM-Titel

"Es wäre natürlich ein Traum, wenn sich da irgendwas wiederholen würde", sagt die Buxtehuderin. Kurz vor dem Start der eigenen WM-Mission plaudert Bölk noch mehr als sonst mit ihrer Mama und Mentorin Andrea, die das deutsche Team vor exakt 30 Jahren bei der Weltmeisterschaft zum bis dato einzigen großen Titel geführt hatte.

Nun hofft Tochter Emily als Kapitänin der aktuellen Mannschaft auf einen ähnlichen Höhenflug. "Oberstes Ziel ist auf jeden Fall, sich für eines der Olympia-Qualifikationsturniere zu qualifizieren. Das bedeutet das Viertelfinale", sagt die 25-Jährige und schiebt ein "mindestens" hinterher.

Deutsche Handballerinnen wollen bei der WM mehr

Man spürt: Deutschlands bekannteste Handballerin will mit der Nationalmannschaft nach Jahren des Reifeprozesses endlich mehr. Die letzte Halbfinalteilnahme einer DHB-Auswahl liegt inzwischen schon 15 Jahre zurück (Platz vier bei der EM 2008).

"Wir haben mehr Qualität und mehr Variabilität im Kader", sagt Bölk. Helfen dürfte die stetig wachsende internationale Erfahrung des deutschen Teams. Vier Spielerinnen verdienen inzwischen bei ausländischen Spitzenclubs ihr Geld, Bölk selbst schaffte es mit dem ungarischen Schwergewicht Ferencvaros Budapest in der Champions League im Sommer bis ins Finale.

Auftakt am Donnerstag gegen Japan

Sie sprüht vor ihrem bereits achten Turnier mit der Nationalmannschaft vor Tatendrang. Bei den vergangenen Welt- und Europameisterschaften reichte es zuletzt dreimal zu Platz sieben. Da geht mehr, weiß Bölk.

"Wir werden unser Herz auf die Platte legen", verspricht sie vor dem WM-Auftakt am Donnerstag (18 Uhr) gegen Japan. Bölks Antrieb speist sich auch aus den Erzählungen von Zuhause. Denn neben den WM-Erinnerungen werden bei den Bölks dieser Tage auch die alten Olympia-Geschichten wieder aufgewärmt.

Der Traum von Olympia

Zweimal qualifizierte sich Mutter Andrea mit der Nationalmannschaft für Sommerspiele (1992 und 1996) - dies will nun auch Emily Bölk schaffen. "Da kriege ich direkt Gänsehaut", sagt die Rückraumspielerin mit dem knallharten Wumms im rechten Wurfarm.

Olympische Spiele, für die sich eine deutsche Frauenhandball-Mannschaft letztmals 2008 qualifizierte, seien "einfach das Größte, was ein Sportler erleben darf". Nun habe sie es mit ihrem Team "in eigener Hand, eine Platzierung zu erreichen, die es uns ermöglichen kann. Ich werde alles dafür geben, dass der Traum in Erfüllung geht."

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 30.11.2023 | 20:17 Uhr