Trainer Nicolej Krickau von der SG Flensburg-Handewitt

NDR-Sport Flensburg patzt in Stuttgart, Hannover-Burgdorf unterliegt Wetzlar

Stand: 08.10.2023 19:57 Uhr

Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt drohen im Bundesliga-Titelkampf frühzeitig entscheidend an Boden zu verlieren. Nach der überraschenden 31:34 (15:18)-Pleite beim TVB Stuttgart haben die Norddeutschen schon sechs Minuspunkte auf dem Konto. Auch die TSV Hannover-Burgdorf verlor unerwartet gegen die HSG Wetzlar.

Der Ausrutscher von Flensburg bei den Schwaben hatte aber noch einmal eine andere Dimension als die 30:33 (18:14)-Niederlage der "Recken". Schließlich wurde der Kader der SG im Sommer hochkarätig verstärkt, sodass die Schleswig-Holsteiner von vielen Bundesliga-Trainern und Experten als Titelfavorit angesehen wurden. Doch nach lediglich drei Siegen aus den ersten sieben Saisonspielen hinkt das Team von Neu-Coach Nicolej Krickau den Erwartungen weit hinterher.

SG-Aufholjagd bleibt unbelohnt - Gottfridsson fällt aus

In Stuttgart wurde den Flensburgern eine ganz schwache Leistung in der Anfangsphase zum Verhängnis. Nach 17 Minuten lagen die Gäste mit 4:10 in Rückstand. Anschließend wussten sich die Schleswig-Holsteiner zwar zu steigern und waren im zweiten Abschnitt nach dem Treffer durch Lukas Jorgensen zum 28:29 (54.) nah dran, die Partie zu wenden. Aber die Hausherren konterten mit zwei Toren und verteidigten den Vorsprung in der verbleibenden Spielzeit.

Bereits vor der Begegnung hatte die SG eine Hiobsbotschaft hinnehmen müssen: Mittelmann Jim Gottfridsson musste seinen Einsatz wegen muskulärer Probleme absagen. Wie lange der Schwede den Flensburgern nicht zur Verfügung stehen wird, steht laut Vereinsangaben noch nicht fest.  

"Recken" geben Sieben-Tore-Führung aus den Händen

Nordrivale Hannover kassierte gegen Wetzlar derweil die dritte Pflichtspiel-Pleite in Folge. Begonnen hatte die schwarze Woche der TSV mit einer deutlichen 26:34-Pleite bei der MT Melsungen. Es folgten das überraschende Aus im DHB-Pokal beim Zweitligisten SG BBBM Bietigheim (29:31) sowie nun die Niederlage gegen das Kellerkind aus Nordhessen.

Dabei hatte zunächst alles darauf hingedeutet, dass die Mannschaft von Trainer Christian Prokop gegen Wetzlar ihrer Favoritenrolle gerecht werden würde. Die TSV lag nach 26 Minuten mit sieben Treffern in Führung (17:10) und zeigte bis dahin eine konzentrierte und seriöse Vorstellung.

Doch bereits zur Halbzeit war der Vorsprung auf vier Tore zusammengeschmolzen. Das schien zwar immer noch ein gutes Polster gegen den Abstiegskandidaten zu sein. Nach dem Seitenwechsel verloren die "Recken" dann aber mehr und mehr ihre spielerische Linie - und zudem in der Deckung den Zugriff.

TSV Hannover-Burgdorf - HSG Wetzlar 30:33 (18:14)

Tore TSV Hannover-Burgdorf: Steinhauser (8/4 Siebenmeter), Büchner (4), Fischer (4), Kulesh (4), Vujovic (3), Uscins (2), Hanne (2), Brozovic (2), Edvardsson (1)
HSG Wetzlar: Rubin (9), Novak (7), Becher (4/2), Fredriksen (3), Klimpke (2), Vranjes (2), Mellegard (2), Cavor (1), Zelenovic (1), Wagner (1), Ejlersen (1)
Zuschauer: 4.902

Die Gäste, die im Pokal sensationell den THW Kiel rausgeworfen hatten, witterten Morgenluft und stellten in den zweiten 30 Minuten wie schon gegen die "Zebras" unter Beweis, dass sie im Klassement unter Wert stehen. Domen Novak brachte die Hessen in der 48. Minute erstmals nach der 7:6-Führung im ersten Abschnitt (11.) wieder in Front (24:23.). Kurz danach war die HSG, bei der Stefan Cavor die Rote Karte sah (50.), sogar auf drei Treffer davongezogen. Die TSV war nicht imstande, sich aus ihrem Tief herauszukämpfen und muss sich nach dieser für sie frustrierenden Woche erst einmal kräftig schütteln.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 08.10.2023 | 23:03 Uhr