
NDR-Sport FC St. Pauli in Frankfurt: Mit dem Flugzeug zum Klassenerhalt?
Der FC St. Pauli hat den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga in eigener Hand: Und die Hamburger könnten sogar schon vor ihrem Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag ihr großes Ziel erreichen.
Gerechnet wird traditionell viel kurz vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga. Die St. Paulianer haben darauf aber gar keine Lust. "Wir können die Tabelle lesen. Wir sind in einer guten Position - und brauchen den einen Punkt noch", sagte Trainer Alexander Blessin schlicht. Und sein Außenbahnspieler Philipp Treu erklärte: "Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen, im besten Fall an diesem Wochenende. So gehen wir die Woche und das Spiel auch an."
Vom Zittern bis zur letzten Sekunde der Saison bis hin zum Klassenerhalt auf dem Sofa - schon vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag (17.30 Uhr/im NDR Livecenter) ist alles möglich. Wobei das mit der Sitzgelegenheit nicht ganz stimmt: Es wäre viel mehr ein Klassenerhalt im Flugzeug. Durch den Flug an den Main am späten Samstagnachmittag könnten die Hamburger ihr großes Ziel schon erreicht haben, bevor sie überhaupt Frankfurter Boden betreten haben.
Doch da beginnt eben die Rechnerei: Die Verfolger 1. FC Heidenheim, dessen Spiel bei Union Berlin um 15.30 Uhr angepfiffen wird, und Holstein Kiel (zeitgleich gegen den SC Freiburg) dürfen ihre Partien nicht gewinnen.
"Gute Ausgangslage in der Saison erarbeitet"
Eventualitäten, mit denen sich Blessin im Vorfeld der Partie nicht beschäftigen wollte. Und er hat auch seine Mannschaft fokussiert erlebt: "Die Konzentration ist absolut da. Wir sind aber nicht irgendwie nervös, sondern einfach nur konzentriert auf die Aufgabe."
Schließlich sei noch nichts erreicht. Und im Zweifel braucht das Team nach der Landung eben immer noch einen Punkt, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. "Wir haben eine gute Ausgangslage, die haben wir uns in der Saison erarbeitet. In Frankfurt haben wir den nächsten Matchball und den wollen wir nutzen", betonte Treu.
St. Pauli hat große personelle Probleme...
Blöd nur, dass die St. Paulianer arg dezimiert nach Frankfurt reisen. Stammkeeper Nikola Vasilj fehlt genauso gesperrt wie Verteidiger Siebe Van der Heyden. Beide haben zuletzt bei der bitteren 0:1-Niederlage gegen Stuttgart Gelb-Rot gesehen. Und dann gesellte sich auch noch Elias Saad zur Riege der Verletzen, zu der auch schon Kapitän Jackson Irvine, James Sands und Karol Mets gehörten.
... und würde in Frankfurt lieber befreit aufspielen
Ganz ungelegen käme den Kiezkickern der Klassenerhalt ohne eigenes Zutun bei einem entspannten Flug von Hamburg nach Frankfurt also nicht. Das musste auch Trainer Blessin schmunzelnd eingestehen: "Ich hätte kein Problem damit. Ich würde mich dagegen nicht wehren."
Bei der Eintracht, die als Dritter sehr gute Chancen auf die Champions-League-Qualifikation hat, aber dieses Ziel auch noch nicht erreicht hat, könnte St. Pauli dann frei aufspielen. "Es gibt dir ein gutes Gefühl und vielleicht noch mal einen Extra-Push, ein gutes Spiel in Frankfurt abzuliefern. Aber mehr nicht." Wenn die Hamburger in Frankfurt gelandet sind, wissen sie mehr.
Mögliche Aufstellungen:
Frankfurt: Trapp - Tuta, Koch, Theate - Kristensen, Skhiri, Larsson, Brown - Knauff, Bahoya - Ekitiké
St. Pauli: Voll - Nemeth, Wahl, Ritzka - Saliakas, Boukhalfa, Smith, Treu - Sinani - Guilavogui, Weißhaupt
Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 11.05.2025 | 22:50 Uhr