Kiels Karl Wallinius (l.) im Duell mit zwei Spielern von RK Zagreb

Champions League Champions League: THW Kiel braucht Konstanz und einen Sieg gegen Szeged

Stand: 21.09.2023 11:24 Uhr

Heute empfängt der THW Kiel in der Handball-Champions-League Pick Szeged aus Ungarn. Trotz des klaren Auftakterfolgs in Zagreb wird sich der deutsche Rekordmeister steigern müssen, um den zweiten Sieg einzufahren.

Von Jan Kirschner

Erst der Sieg in der kroatischen Hauptstadt, dann ein freies Wochenende - nun beginnt die Champions League für die "Zebras" so richtig. Heute (18.45 Uhr) trifft der deutsche Handball-Meister in der heimischen Arena auf den ungarischen Vizemeister, einen der vermeintlichen Widersacher im Kampf um die vorderen Plätze in der starken Gruppe A. Und passend dazu entspannt sich bei den Kielern durch eine Doppel-Rückkehr die personelle Situation.

Pekeler und Ehrig wieder auf dem Spielberichtsbogen

Kreisläufer Hendrik Pekeler und Rechtsaußen Sven Ehrig stehen jeweils nach langer Verletzungszeit erstmals wieder im THW-Kader. Abwehrspezialist Pekeler (Operation an der Ferse) kehrt nach 102 Tagen und damit früher als erwartet ins Team von Trainer Filip Jicha zurück. Ehrig ist sogar erstmals seit 363 Tagen wieder dabei. Der 23-Jährige hatte sich am 23. September 2022 im Training das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen, zudem war dabei der Außenmeniskus in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Sommer wurde bei Ehrig dann noch ein Knorpelschaden behoben.

Der neue THW-Torhüter Bellahcene vor Debüt

"Wir freuen uns auf ein Heimspiel gegen eine tolle Mannschaft", sagte THW-Linkshänder Harald Reinkind. Sein Team wird sich den Fans mit einem Neuzugang präsentieren. Torhüter Samir Bellahcene, der vom französischen Erstligisten US Dunkerque nach Kiel kam, gab im Frühjahr sein Debüt im französischen Nationaltrikot, nun soll er erstmals für die "Zebras" auflaufen und Dauerbrenner Tomas Mrkva unterstützen.

"Wir mussten reagieren, da Vincent Gerard uns leider nicht nur ein paar Wochen, sondern voraussichtlich noch einige Monate fehlen wird", erklärte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi.

Szeged mit neuem Trainer

Der Gast aus Ungarn erlebte im Sommer eine Zäsur. Nach zehn Jahren schied der spanische Coach Juan Carlos Pastor aus. Krisztian Karpati, bislang im Nachwuchsbereich aktiv, übernahm das Amt, gilt aber nur als Übergangslösung. Ab Juli 2024 sollen die Schweden Michael Apelgren und Jonas Källman ein Trainer-Duo bilden.

Die Stars in der aktuellen Mannschaft sind der slowenische Spielmacher Dean Bombac sowie die ungarischen Internationalen Roland Mikler und Bence Banhidi. Der kroatische Linkshänder Mario Sostaric war für Szeged der beste Torschütze bei der 29:31-Auftaktniederlage gegen Paris.

"Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen."
— THW-Trainer Filip Jicha

Der THW stand diesem Gegner zuletzt in der Gruppenphase der vergangenen Saison gegenüber. Im Februar verloren die Schleswig-Holsteiner in Szeged mit 33:36, einige Monate zuvor hatte es im Heimspiel einen 34:29-Erfolg gegeben. Die "Zebras" hätten nichts gegen eine Wiederholung.

Trainer Filip Jicha zeigte sich mit dem Sieg in Zagreb insgesamt zufrieden, sah aber auch "noch viel Raum für Verbesserungen". Insbesondere die Fehlerquote im Angriff war nach starken 20 Minuten zu Beginn - wie schon bei den Liga-Pleiten gegen Flensburg und Melsungen - zu hoch und hätte die Kieler gegen einen stärkeren Gegner in die Bredoullie bringen können. Ein solcher ist Pick Szeged, die Jicha-Schützlinge sollten also gewarnt sein.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 21.09.2023 | 23:03 Uhr