HSV-Auswärtsstärke Effiziente Hamburger siegen bei Angstgegner Kiel

Stand: 12.09.2022 00:01 Uhr

Dem Hamburger SV gelang Am Freitagabend gelang ein 3:2 (1:0) im Nordduell bei Holstein Kiel.

Von Christian Görtzen

Tim Walter feierte in seinem 50. Pflichtspiel als HSV-Trainer ein gelungenes Jubiläum. Dieser Erfolg bei seinem Ex-Club ist ein ganz besonderer: Im neunten Aufeinandertreffen in der Zweiten Liga gelang erstmals ein Sieg gegen die "Störche". Zuvor hatte es gegen Holstein bei drei Niederlagen nur zu fünf Remis gereicht. Die Auswärtsbilanz des HSV in dieser Saison ist beeindruckend: Im vierten Gastspiel in der Fremde glückte Sieg Nummer vier.

Kiel beginnt stark - doch dann ist HSV-Stürmer Glatzel zur Stelle

Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen. Das Team von Holstein-Trainer Marcel Rapp griff die Hamburger, die in ihren drei Auswärtsspielen zuvor kein Gegentor kassiert hatten, extrem früh an - sogar weit in deren Strafraum. Davon ging eine enorme Wirkung aus. Die Gäste taten sich in den ersten Minuten schwer beim geordneten Spielaufbau. Kiel nutzte diese Phase der Unsicherheit beim Gegner aus und kam in schneller Abfolge zu mehreren guten Chancen. Zweimal verhinderte HSV-Torhüter Daniel Heuer-Fernandes einen Rückstand (4./8.). Hinzu kamen Möglichkeiten für Timo Becker (10.) und Fabian Reese (11.).

Und der HSV? Der befreite sich nach 20 Minuten aus der Umklammerung und hatte durch Miro Muheim (22.) und Bakery Jatta (32.), dessen Kopfball der Kieler Verteidiger Patrick Erras auf der Torlinie klärte, eine gute und eine exzellente Möglichkeit. Und nachdem auf der anderen Seite Kiels Fiete Arp gegen seinen Ex-Club eine sehr gute Gelegenheit zum Torschuss ausgelassen hatte (35.), schlug der Aufstiegskandidat in Person seines Top-Torjägers zu. Nach Flanke von Jean-Luc Dompé von der linken Außenbahn traf Robert Glatzel per Kopfball-Aufsetzer zur Führung (39.) - es war sein fünftes Saisontor. Mit dem 1:0 für den HSV ging es auch in die Pause.

Heyer und Reis treffen für den HSV

Die ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts plätscherten dahin, dann aber brandete plötzlich Jubel im Stadion auf - jedoch zu früh. Arps Tor wurde aberkannt. Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) entschied, dass Heuer Fernandes den Ball in beiden Händen und damit unter Kontrolle gehabt hatte, als Holstein-Kapitän Hauke Wahl ihn im Sprung touchierte.

Statt eines möglichen 1:1 hieß kurz darauf 2:0 für die Gäste: Ein weiteres Mal offenbarten die Kieler erhebliche Mängel beim Verteidigen von hoch in den Strafraum geschlagenen Bällen. Dieses Mal nickte Moritz Heyer ohne große Gegenwehr ein (69.). Ludovit Reis machte in der 85. Minute mit einer schönen Einzelleistung vermeintlich schon alles klar - 3:0 für den HSV.

Kiel kommt in der Nachspielzeit noch auf 2:3 heran

Es wurde aber tatsächlich noch einmal eng: Heyer unterlief in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein Eigentor - es war der erste Gegentreffer in dieser Saison für die Hamburger auf fremden Plätzen. Und nur wenige Sekunden später traf Fin Bartels sogar noch zum 2:3 (90.+3). Holstein versuchte noch einmal alles, doch der HSV brachte den nur noch knappen Vorsprung dann doch über die Zeit.