Ronny Thielemann

Fußball | 3. Liga Abstieg am Sonnabend? FSV Zwickau setzt gegen Waldhof auf Heimatmosphäre

Stand: 06.05.2023 10:22 Uhr

Läuft es ungünstig für den FSV Zwickau, dann könnte bereits am Samstagnachmittag der Abstieg aus der 3. Fußball-Liga feststehen. Wenn der FSV gegen Aufstiegsaspirant Waldhof verliert und Halle gegen Ingolstadt gewinnt.

Immer wieder kämpfte der FSV Zwickau in den vergangenen Jahren erfolgreich gegen den Abstieg aus der 3. Fußball-Liga. In dieser Saison scheint dieses Schreckensszenario aber so nah wie noch nie zu sein: Bereits nach dem Heimspiel am Samstag (14:00 Uhr/Live-Ticker in der SpiO-App) gegen den SV Waldhof Mannheim könnte der Abstieg feststehen. Wenn die Sachsen ihr Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten verlieren, und Konkurrent Halle gleichzeitig sein Heimspiel gegen den FC Ingolstadt gewinnt.

Dann wären aus sieben Zählern Rückstand zum rettenden Ufer uneinholbare zehn geworden. Drei Partien vor dem Ende wäre das Ende der Zwickauer Drittliga-Zeit besiegelt. Nach immerhin sieben Jahren.

"Business as usual" bei Thielemann

Anders als sonst will Trainer Ronny Thielemann die Partie deshalb aber nicht angehen: "Ein Spiel bleibt ein Spiel. Wir wollen immer gewinnen, das war immer der Ansatz. Dementsprechend bereiten wir uns vor, suchen Stärken und Schwächen raus, wo wir einen Vorteil für uns erkennen. Das war in dieser Woche nicht anders als in den Wochen davor."

"Heimspiel entfacht neue Emotionen"

Mittelfeldakteur Leonhard von Schroetter setzt auf den Heimfaktor: "So ein Heimspiel mit den Fans im Rücken ist einfach etwas ganz Anderes. Es entfacht neue Emotionen, und wir haben den zwölften Mann, um auch gegen Mannheim zu marschieren. Wenn wir die Sachen, die wir gegen Osnabrück offensiv gut gemacht haben, nun genauso umsetzen können und defensiv die Sachen verbessern können, ist ein Sieg drin." Rund 4.000 Zuschauer werden erwartet.

Leonhard von Schroetter

Leonhard von Schroetter traf zuletzt in Osnabrück.

Gomez und Butzen kehren zurück - Bangen um Löhmannsröben

Coach Thielemann kann wieder auf die zuletzt gesperrten Johan Gomez und Nils Butzen zurückgreifen. Neu gesperrt ist Routinier Davy Frick (5. Gelbe). Patrick Göbel muss mit einer Hand-OP passen. Gebangt wird noch um Jan Löhmannsröben (Probleme mit der Kniekehle).

"Sind nicht häufig bevorteilt worden"

Das Thema Schiedsrichterentscheidungen wurde auf der FSV-Pressekonferenz immer wieder angesprochen. Zuletzt in Osnabrück (3:4) gab es zwei äußerst umstrittene Handelfmeter. Ronny Thielemann sagt: "In der Zeit, in der ich jetzt hier in Zwickau arbeite, habe ich nicht festgestellt, dass wir häufig bevorteilt worden sind. Da will ich aber nicht zu kritisch sein. Ich hätte mir auch im Hexenkessel von Osnabrück etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Aber keiner macht mit Absicht Fehler. Dieser Beruf ist schwer genug, das merken alle Trainer, wenn sie mal ein Trainingsspiel pfeifen müssen."

"Sonst haben wir irgendwann ein Nachwuchsproblem bei den Schiris"

Über die Entscheidungen von Osnabrück ist er sauer, denkt aber auch über den Tellerrand hinaus: "Das ist megaärgerlich in unserer Situation, weil wir jetzt die Benachteiligten sind. Aber ich glaube trotzdem, dass wir die Schiedsrichter sich mehr auf ihren Job konzentrieren lassen müssen, einfach, weil es irgendwann ein absolutes Nachwuchsproblem in diesem Bereich geben wird. Und wenn es keine Schiris mehr geben wird, dann wird es auch keine Fußballspiele mehr geben."

Zwickau-Trainer Thielemann: "Konnten die Sachen auf dem Platz beeinflußen"

Waldhof-Coach: "Beide Mannschaften müssen gewinnen"

Auch Waldhofs Trainer Christian Neidhart ging auf der Pressekonferenz vor der Zwickau-Reise immer wieder auf das Thema Handspiele ein. Die beiden Handelfmeter gegen Zwickau in Osnabrück hätte man seiner Meinung nach nicht geben dürfen. Am Sonnabend hofft er auf einen mutigen Auftritt seiner Elf: "Beide Mannschaften müssen im Prinzip gewinnen."

Marten Winkler und Marc Schnatterer

V. li.: Die Waldhöfer Marten Winkler und Marc Schnatterer präsentierten sich zuletzt in sehr guter Form.

Der 54-Jährige setzt besonders auf die formstarken Marten Winkler und Marc Schnatterer. Der Ex-Heidenheimer Schnatterer (37) blüht nach der Verkündung seines Rücktritts auf. In der Tabelle hat der Ex-Bundesligist sechs Zähler Rückstand auf Wehen und drei auf Dynamo auf dem Relegationsplatz. Dresden und Wehen treffen am Samstag direkt aufeinander (14 Uhr live im MDR). Hoffnung für Zwickau macht die Auswärtsbilanz der Waldhöfer: Das beste Heimteam der Liga liegt da in der Tabelle nur auf Rang 17.

Zwickau verliert Torspektakel in Osnabrück

cke