Bernard Muia und Catherine Cherotich

Trotz Fehlleitung Kenianisches Doppel beim München Marathon

Stand: 08.10.2023 18:21 Uhr

Der Kenianer Bernard Muia hat den 37. München-Marathon gewonnen. Sebastian Hendel überquerte als Fünfter die Ziellinie. Bei den Frauen siegte Muias Landsfrau Catherine Cherotich. Allerdings sorgte eine Fehlleitung auf der Strecke für Verwirrung.

Von Margot Lamparter

Kuriose Szenen begleiteten am Sonntag den München-Marathon. Die Spitzengruppe der Männer lief um die 100 Meter zu viel, die der Frauen machte eine Wende zu früh und musste im Olympiastadion zwei Extra-Runden drehen. Bis Montag soll das Rennen analysiert werden, versprach Rennleiter Gernot Weigl. "Ich kann niemandem einen Vorwurf machen."

Kenianisches Quartett vor Hendel

Gewonnen hat das Rennen der Kenianer Bernard Muia in 2:09:21 Stunden. Platz zwei ging an Benson Nzioki (+0,04 Min), Dritter wurde Mika Cheserek (0,09). Sebastian Hendel überquerte als Fünfter mit einer knappen Minute Rückstand die Ziellinie im Olympiastadion. Mit 2:10,14 Stunden konnte er trotz längerer Strecke seine persönliche Bestzeit verbessern. Für die Olympia-Qualifikation hätte er allerdings eine Zeit von 2:08:10 Stunden laufen müssen.

Spitzengruppe stark unterwegs

Hendel, der Vorjahresvierte, hatte zur Halbzeit in der Spitzengruppe um die Kenianer Bernard Muia , David und Mica Cheserek, Amos Kiptoo Birgen, Kibet Cheruiyot, und Benson Nzioki noch auf Podest-Kurs gelegen. Bei Kilometer 21,1 zeigte die Uhr 1:04:30 Stunden an.

Doch dann musste Hendel doch leicht abreißen lassen. Bei Kilometer 30 hatte er minimalen Rückstand auf die Spitze. Beim Spurt über den Münchner Marienplatz wirkte der 27-Jährige allerdings leicht angeschlagen. Der Zug ganz nach vorne schien abgefahren, denn Muia und Nzioki zogen das Tempo an. Mica Cheserek und Cosmas Kiplimo liefen an dritter und vierter Stelle. Hendel musste als Fünfter beißen, um dran zu bleiben.

Hendel verpasst Olympia-Norm

Auf den letzten Metern konnte Muia noch den 20-jährigen Nzioki (+0,04 Min) abhängen. Dieser lief bei seinem Marathon-Debüt ein glänzendes Rennen hinter dem Sieger. Mica Cheserek (+0,09) wurde Dritter, Cosmas Kiplimo (+0,50) verpasste das Podest wie Sebastian Hendel (+0,57) nur knapp.

Der 27-Jährige von der LG Braunschweig blieb dabei unter seiner Vorjahresbestzeit. Sein Ziel, die Strecke unter 2:10 Stunden zu laufen, verpasste er allerdings. "Man wird an hohen Zielen gemessen", sagte er doch ein wenig enttäuscht. Allerdings hatten sie eine Streckenfehlleitung, so Hendel. Da sind "wir 100 Meter zu viel gelaufen". Die Pacemaker versuchten die Sekunden reinzuholen, das hatte sich dann am Ende aber wohl gerächt.

Kurioser Rennverlauf bei den Frauen

Auch bei den Frauen unterlief schon frühzeitig ein schwerwiegender Fehler. Nicht nur die führenden Kenianerinnen Catherine Cherotich und Landsfrau Tecla Chebet hatten auf der Ludwigsstraße kurz vor dem Odeonsplatz zu früh gewendet. Die Konsequenzen: Es musste eine faire Lösung gefunden werden, damit die Bestzeiten der Topathletinnen auch für die Marathon-Strecke gewertet werden konnten. "Die Spitzengruppe wird zwei Runden im Stadion noch laufen, um auf die 42,195 Kilometer zu kommen. Warum sie so früh abgebogen sind, wird noch analysiert," erklärte Rennleiter Weigl.

Bei Kilometer 21,1 lagen Cherotich und Chebet klar vorne. Sie hatten mittlerweile die Information über das Missgeschick und dass sie im Olympiastadion die fehlende Strecke nachlaufen mussten. Nach 30 Kilometern führte Cherotich noch knapp vor Chebet (+0,10 Min.), baute den Vorsprung aber kontinuierlich aus.

Nach zwei Sonderrunden im Olympiastadion durfte Catherine Cherotich nach 2:31:34 Stunden erschöpft jubeln. "Natürlich war ich müde, aber die Anfeuerung durch die Zuschauer im Stadion hat mich auf den zusätzlichen zwei Runden vorangetrieben“, wurde die 28-jährige nach dem Rennen zitiert. Teclah Chebet (2:32:13) kam als Zweite ins Ziel, Flomena Chepkiach Ngurasia (2:33:17) wurde Dritte.

Start und Ziel im Olympiastadion

Start und Ziel waren bei der 37. Ausgabe des München-Marathons im Olympiastadion. Auf den 42,195 Kilometern durch die bayerische Landeshauptstadt kamen die Läuferinnen und Läufer an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und historischen Orten vorbei. Für die klassische Distanz waren 5.210 Läufer gemeldet.

Sebastian Hendel

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Quelle: Blickpunkt Sport 08.10.2023 - 08:55 Uhr