Gina Lückenkemper jubelt über ihren Lauf

BR24 Sport Die Finals: 159 Deutsche-Meistertitel in drei Tagen

Stand: 06.07.2023 08:33 Uhr

Die Finals - deutsche Meisterschaften in 18 Sportarten - gehen in ihre vierte Ausgabe - diesmal in Düsseldorf, Duisburg, Berlin und Kassel. Besondere Spannung verspricht ein neues Länder-Ranking. Wie stehen die Chancen für die bayerischen Athleten?

Von BR24Sport

Vier Tage, 18 Sportarten, 159 deutsche Meistertitel: Die Finals 2023 bieten bereits zum vierten Mal deutschen Spitzensport in Hülle und Fülle. Das nationale Multisport-Event findet in diesem Jahr im Rhein-Ruhr-Gebiet statt und lockt wie gewohnt mit den großen Traditionssportarten (Leichtathletik, Turnen, Schwimmen) sowie aufstrebenden Disziplinen (Breakdance, BMX, Stand-Up-Paddling).

Schon heute (06.07.) geht es mit zahlreichen Medaillenentscheidungen los, beispielsweise im Karate, Stabhochsprung, Geräteturnen und Schwimmen. Für besondere Spannung sorgt dabei die neu eingeführte Länderwertung, mit der ermittelt wird, welches Bundesland die meisten Titel und Medaillen sammelt.

Wie stehen die Titelchancen für Bayerns Athleten?

Gerade in der Leichtathletik bieten sich zahlreiche Chancen auf bayerisches Edelmetall. 100-Meter-Star Gina Lückenkemper, die sich zuletzt in guter Form zeigte, tritt zwar nicht für ihre Wahlheimat Bamberg an, sondern für den SCC Berlin. Mit Alexandra Burghardt (Burghausen) hat der Freistaat aber dennoch Chancen auf Edelmetall. Die Bob-Anschieberin kämpft derzeit mit Rückenproblemen, über 200 Meter weist die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von Peking aber dennoch die beste Jahresbestleistung unter den Teilnehmerinnen auf.

Die Sprint-Staffel der LG Stadtwerke München kann sich sowohl bei den Frauen (DM-Titel 2022) als auch bei den Männern Siegchancen ausrechnen. Mit Yannick Wolf (23) hat der Leichtathletik-Verein zudem noch ein heißes Eisen für das Einzelrennen in der Hinterhand. Der Sportpolizist aus Baierbrunn kommt mit der zweitbesten deutschen Zeit nach Kassel, wo die Leichtathletik-Wettkämpfe stattfinden.

Für viele deutsche Athleten geht es in Kassel auch um die Norm für die WM in Budapest (19. – 27. August). Jedoch nicht für Sarah Vogel aus Hof. Die U20-Europameisterin im Stabhochsprung feierte nach über 600 Tagen Verletzungspause ein furioses Comeback und hat mit 4,40 Meter das WM-Ticket bereits in der Tasche. Ebenfalls beim Endkampf dabei ist Teenager Chiara Sisterman (19) vom TSV Gräfelfing.

Viele Gold-Kandidaten in der Leichtathletik

Darüber hinaus gibt es weitere klare bayerische Goldkandidaten. Tobias Potye will nach seinem Sensations-Silber von München die deutsche Hochsprung-Konkurrenz dominieren. 800-m-Serienmeisterin Christina Hering will ihren achten DM-Titel in Folge feiern, hat mit Majtie Kohlberg aber seit langem mal wieder schlagfertige Konkurrenz.

Über 1.500 Meter will Katharina Trost (München) derweil Dominatorin Hanna Klein (Tübingen) herausfordern. Bei den deutschen Hallen-Meisterschaften im Vorjahr gelang Trost dieses Vorhaben bereits.

Fernab der Tartanbahn präsentiert sich auch der Breakdancer "Said" – mit bürgerlichem Namen Serhat Perhat – bei den Wettbewerben in Düsseldorf. Erst am vergangenen Wochenende hatte der Münchener beim Munich Mash tausende Menschen beim Streetdance-Contest im Olympiapark begeistert und will nun sein Können auf nationaler Bühne unter Beweis stellen.

Die Finals 2023 als Olympia-Test für Rhein-Ruhr

Lediglich die Leichtathletik- und Schwimm-Wettkämpfe finden nicht in der Rhein-Ruhr-Region statt, sondern in Kassel und Berlin. Die Veranstaltung soll die Sport-Begeisterung im Westen Deutschlands neu entfachen und dadurch Vorschub für eine mögliche Olympia-Bewerbung leisten.

"Die Finals sind eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass wir in der Lage sind, große Sportveranstaltungen auszurichten, die eben nicht nur in einer Stadt stattfinden, sondern in Kooperation der Städte untereinander zum Erfolg geführt werden können", sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU).

Großes Sportfest

So wie auch bei den European Championships im August 2022 in München finden die Wettbewerbe nicht nur an traditionellen Sportstätten statt, sondern werden teils ins Stadtbild integriert. Die Stabhochsprung-Entscheidungen fallen direkt am Düsseldorfer Rheinufer. Die Bogenschützen schießen im Medienhafen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt auf Zielscheiben, die auf dem Wasser stehen.

Im Duisburger Innenhafen können Zuschauerinnen und Zuschauer unter anderem die Wettbewerbe im Stand-Up-Paddling und Kanu-Polo sehen. Spektakuläre Bilder versprechen auch die Finals im Klettern und BMX-Freestyle, die in der urbanen Industrie-Landschaft Duisburg-Nord ausgetragen werden.

Quelle: BR24Sport 05.07.2023 - 16:55 Uhr