Ineos Carlos Rodriguez gewinnt die 14.Etappe der Tour de France

14. Etappe Tour de France Rodriguez holt Tagessieg, Vingegaard verteidigt Gelb gegen Pogacar

Stand: 15.07.2023 20:20 Uhr

Carlos Rodriguez hat die 14. Etappe der Tour de France gewonnen. Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard lieferten sich auf der ersten Alpen-Etappe ein direktes Duell, der Däne verteidigte das Gelbe Trikot.

Rodriguez setzte sich am Samstag (15.07.2023) über 152 Kilometer von Annemasse nach Morzine in einer rasanten Schlussabfahrt durch. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) fuhr als Zweiter über die Ziellinie, knapp vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), der das Gelbe Trikot als Gesamtführender verteidigte.

Der spanische Tagessieger vom Team Ineos Grenadiers überholte in der Gesamtwertung Jai Hindley (Bora-hansgrohe) und liegt nun auf Platz drei.

Motorräder bei Pogacars Attacke auf Vingegaard im Weg

Die beiden großen Rivalen hatten sich auf der ersten Alpen-Etappe über insgesamt 4.100 Höhenmeter ein packendes direktes Duell geliefert. Den letzten Anstieg auf den Col de Joux Plane, einem Berg der höchsten Kategorie, unternahmen die beiden Tour-Favoriten als Führende in einer Alleinfahrt. Pogacar startete die erste Attacke, musste den aussichtsreich wirkenden Angriff aber nach wenigen Metern abbrechen - zwischen dem zu langsamen Motorrad und den dicht gedrängten Fans am Straßenrand war kein Platz.

Motorräder behindern Pogacar und Etappensieger Rodriguez

Sportschau, 15.07.2023 19:48 Uhr

Im Anschluss ließ er sich von Vingegaard überraschen, der Däne schob sich oben am Pass kurz vor der Markierung der letzten Bergwertung vorbei und sicherte sich eine wertvolle Zeitgutschrift. Am Ende konnte er damit seinen Vorsprung auf Pogacar in der Gesamtwertung um eine Sekunde auf zehn Sekunden vergrößern.

Vingegaard war dementsprechend "glücklich, wie es gelaufen ist. Tadej hat einen harten Kampf geliefert, aber mein Team hat sehr gut gearbeitet", sagte der Jumbo-Visma-Kapitän im Ziel: "Es war eine großartige Etappe."

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Strafe gegen Motorradcrews nach Behinderung des Rennens

Auch Etappensieger Rodriguez wurde am letzten Anstieg von einem TV-Motorrad behindert. Er schob es zunächst beiseite und musste dann einen ungeplanten Schlenker fahren. Die Tour-Organisatoren sprachen im Anschluss Strafen gegen die Motorradcrews aus. Wie der Tour-Veranstalter ASO am Samstagabend mitteilte, werden ein TV- sowie ein Fotografenmotorrad für die 15. Etappe am Sonntag gesperrt. Zudem müssen beide Crews jeweils 500 Schweizer Franken (rund 515 Euro) Strafe zahlen.

Eine hochkarätig besetzte Fluchtgruppe des Tages, zu der anfangs auch Nils Politt und Simon Geschke gehörten, hatte wegen der Tempoarbeit des Jumbo-Expresses im Hauptfeld keine Chance auf den Etappensieg. Vingegaards Teamkollegen schlugen über weite Phasen ein enorm hohes Tempo an. Schon am vorletzten Berg Col de la Ramaz fielen selbst starke Bergfahrer wie der deutsche Meister Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) zurück. Im Finale war Vingegaard dann aber im Duell mit Pogacar isoliert, ließ sich jedoch im direkten Duell nicht abschütteln.

Massensturz kurz nach dem Start in Annemasse

Überschattet wurde die Etappe von einem Massensturz und einer Unterbrechung. Gleich fünf Kilometer nach dem Start in Annemasse stürzte ein Teil des Feldes in einer Abfahrt. Die Tour-Organisation neutralisierte das Rennen umgehend und stoppte die Fahrer. Nach etwa 23 Minuten wurde das Rennen mit einer zwei Kilometer langen neutralen Phase fortgesetzt. Sieben Profis, darunter der Franzose Romain Bardet, mussten das Rennen aufgeben.

15. Etappe in den Alpen in Richtung Mont Blanc

Am Sonntag dürfte es zum nächsten Schlagabtausch zwischen den zwei großen Rivalen Vingegaard und Pogacar in den Alpen kommen. Auf den 179 Kilometern von Les Gets les Portes du Soleil nach Saint-Gervais Mont-Blanc warten wieder 4.100 Höhenmeter auf das Peloton, mit einem Anstieg von sieben Kilometern auf den Col de la Forclaz gleich zu Beginn der Etappe und vier weiteren schweren Anstiegen.