Georg Zimmermann in der Ausreißer-Gruppe während der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné

Favoriten der Deutschland Tour Zimmermann peilt Podium an, Pedersen und Bilbao mit Erfolg im Rücken

Stand: 24.08.2023 09:30 Uhr

20 Teams, 120 Fahrer, darunter zahlreiche Top-Namen standen am Mittwoch (23.08.2023) an der Startlinie, als die Deutschland Tour mit dem Prolog in St. Wendel begann. Zu den Favoriten zählen nicht nur zwei Deutsche, sondern auch zwei Etappensieger der diesjährigen Tour de France.

Über 732 Kilometer führt die Deutschland Tour 2023 durch den Westen des Landes. Sie beginnt im Saarland und führt über Zwischenstopps in Kassel und Essen bis an die Weser nach Bremen. Während dieses Mal eine klassische Bergankunft fehlt, setzen die Veranstalter auf kurze und knackige Anstiege, was vor allem die Klassikerspezialisten im Peloton freuen dürfte. Neben einigen namhaften Fahrern wie Pello Bilbao, Mads Pedersen oder Sam Bennett sind auch die deutschen Top-Stars um Nils Politt und Georg Zimmermann am Start.

Nils Politt (Bora-hansgrohe)

Als Gesamtsieger der Deutschland Tour 2021 darf Nils Politt in der Aufzählung der Favoriten natürlich nicht fehlen. Noch geht der Kölner für das deutsche World Team Bora-hansgrohe an den Start, ab der nächsten Saison wird er aber für das UAE-Team um Rad-Superstar Tadej Pogacar fahren. Vor allem beim Prolog durch die Altstadt in St. Wendel ist dem aktuellen deutschen Zeitfahrmeister einiges zuzutrauen; im vergangenen Jahr verpasste Politt den Sieg nur um wenige Sekunden. Doch auch die restlichen Etappen dürften dem Klassikerspezialisten liegen.

Zuletzt musste sich Politt bei den Hamburg Cyclassics nur knapp im Zielsprint geschlagen geben und landete auf dem achten Platz. Die diesjährige Tour de France beendete der 29-Jährige als 62., war dort aber hauptsächlich als Helfer von Kapitän Jai Hindley unterwegs. Ein ärgerlicher Defekt verhinderte auf der 19. Etappe die Chance auf den Etappensieg.

Pello Bilbao (Bahrain-Victorious)

Mit Pello Bilbao kehrt der Gesamtzweite aus dem vergangenen Jahr zur Deutschland Tour zurück. Damals musste der Fahrer vom Team Bahrain-Victorious nur Adam Yates den Vortritt lassen, konnte aber die vierte und letzte Etappe für sich entscheiden. Als Bergspezialist mit Sprintqualitäten dürfte Bilbao das diesjährige Streckenprofil mit seinen knackigen Anstiegen gefallen.

Sportschau Tourfunk, 21.08.2023 13:12 Uhr

Der Spanier hat überhaupt bisher eine gute Saison abgeliefert. Der Höhepunkt war sicherlich der Gewinn der zehnten Etappe bei der Tour de France, als sich Bilbao im Zielsprint gegen den Deutschen Georg Zimmermann durchsetzen konnte. Am Ende stand der sechste Platz in der Gesamtwertung – das bisher beste Ergebnis bei der Frankreich-Rundfahrt für den 33-Jährigen.

Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty)

In diesem Jahr schaffte der junge Deutsche endgültig den Durchbruch in die erweiterte Weltspitze. Und so überrascht es auch nicht, dass Georg Zimmermann in diesem Jahr zu den Favoriten auf einen Podiumsplatz bei der Deutschland Tour gehört. Insbesondere seine hervorragende Leistung bei der Tour de France, als er den Sieg auf der zehnten Etappe nur knapp verpasste, brachte ihm große Aufmerksamkeit ein. Zuvor gelang dem 25-Jährigen bereits der Etappensieg bei der Dauphiné-Rundfahrt.

Georg Zimmermann

Georg Zimmermann

Nach der Tour sei er in ein Loch gefallen und sehr erschöpft gewesen, erzählte Zimmermann gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Nun habe er sich aber wieder erholt. Dass der Kletterspezialist zum erweiterten Favoritenkreis zählt, liegt auch an seinem vierten Gesamtrang im vergangenen Jahr; damals sicherte sich Zimmermann auch das Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

Georg Zimmermann - ein Podiumsplatz im Visier

Mittagsmagazin, 24.08.2023 14:36 Uhr

Mads Pedersen (Lidl-Trek)

Der Däne des Teams Lidl-Trek liebt die Eintagesrennen und Klassiker, womit er genau richtig bei der diesjährigen Deutschland Tour ist. Angereist kommt Mads Pedersen mit dem Sieg beim Hamburg Cyclassics sowie der Dänemark-Rundfahrt. Doch auch bei den Grand Tours konnte der 27-Jährige in dieser Saison überzeugen: Platz zwei hinter Jasper Philipsen in der Sprintwertung plus ein Etappensieg stehen in Frankreich zu Buche.

Eine Etappe gewinnen konnte er ebenfalls beim Giro D'Italia, bevor er das Rennen abbrach. Damit gelang ihm, was nur wenige Radprofis schaffen, nämlich ein Etappenerfolg bei allen drei Grand Tours. 2019 wurde er bereits Weltmeister auf der Straße.

Ackermann und Bauhaus für Sprintsieg gut

Weniger Aussicht auf den Gesamterfolg, aber dafür auf einen Tagessieg haben die deutschen Sprinter Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) und Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious). Das haben beide in dieser Saison schon mehrfach unter Beweis gestellt. So durfte sich Ackermann über einen Etappensieg beim Giro d'Italia freuen, während Bauhaus bei der Tour de France dreimal den Sprung auf das Podest schaffte.

Vor allem Bauhaus hat noch eine Rechnung mit der Deutschland Tour offen, war er doch bereits häufiger Etappenzweiter. Anders als Ackermann, der 2019 und 2021 bereits erfolgreich war und vor zwei Jahren sogar Gesamtzweiter wurde.