Winterspiele | News Olympia-Ticker: Goldfavorit Riiber in Quarantäne

Stand: 02.02.2022 17:52 Uhr

Goldfavorit Jarl Magnus Riiber muss in Quarantäne. Der Norweger zählt als Kontaktperson, darf aber zunächst weitgehend normal trainieren.

Quarantäne für Goldfavorit Riiber

Der norwegische Kombinierer-König und Goldfavorit Jarl Magnus Riiber hat sich kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking in Quarantäne begeben müssen.

Riiber zählt wie seine Teamkollegen Espen Andersen und Espen Björnstad sowie sechs Betreuer zu den Kontaktpersonen der aus ihrem Flieger nach China bei der Ankunft positiv Getesteten. Damit wird die Vorbereitung der norwegischen Kombinierer auf den ersten Wettkampf von der Normalschanze am Mittwoch allerdings nur leicht gestört. Riiber und Co. müssen noch genauer auf die Abstandsregeln achten, dürfen aber zunächst weitgehend normal trainieren.

Corona-positive US-Bobpilotin Meyers Taylor zur Fahnenträgerin gewählt

Die amerikanische Bobpilotin und Medaillen-Favoritin Elana Meyers Taylor ist am Mittwoch als Fahnenträgerin für das US-Olympia-Team ausgewählt worden. Da die 37-Jährige aber wegen eines positiven Corona-Tests in Isolation ist, wird sie bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking am Freitag von Eisschnellläuferin Brittany Bowe vertreten, die mit dem Curler John Shuster die Fahne tragen wird.

Die amerikanische Bobpilotin und Medaillen-Favoritin Meyers Taylor hatte zuvor am Dienstag (01.02.2022) in den sozialen Medien ihre Corona-Infektion bekannt gemacht. Zwei Tage nach ihrer Ankunft in Peking am 27. Januar sei sie am 29. Januar positiv auf das Virus getestet worden, schrieb Meyers Taylor. Sie habe keine Symptome und sei aktuell in einem Quarantäne-Hotel.

Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt nerve, nicht trainieren zu können, fühle sie sich gut. Meyers Taylor ist nach eigenen Angaben vollständig geimpft. Um die Isolation zu verlassen, sind zwei negative PCR-Tests nötig. Das erstmals bei diesen Spielen ausgetragene Monobob-Rennen ist für den 13./14. Februar terminiert, die Trainingsläufe dafür beginnen am 10. Februar. Im Zweierbob will Meyers Taylor am 18./19. Februar an den Start gehen.

Pechstein startet auch über 3.000 Meter

Rekordteilnehmerin Claudia Pechstein hat neben dem Massenstart einen weiteren Startplatz erhalten und darf auch über 3.000 Meter starten. Die Deutsche Eisschnellauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) habe nach der "Realloaction" einen weiteren Startplatz über 3.000 Meter zugewiesen bekommen, den Claudia Pechstein während der Weltcups erlaufen hat, teilte die DESG am Dienstag mit.

Deutsche Sporthilfe zahlt für Olympia-Gold 20.000 Euro

Die Deutsche Sporthilfe belohnt einen Olympiasieg wie in den vergangenen Jahren mit einer Prämie von 20.000 Euro. Silber und Gold werden mit 15.000 beziehungsweise 10.000 Euro honoriert, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte. Auch für das Erreichen der Ränge vier bis acht werden abgestuft Prämien von 5.000 bis 1.500 Euro gezahlt.

Skispringer Tande verpasst Einzel-Konkurrenz

Norwegens Skisprung-Duo Daniel-André Tande und Johann André Forfang wird das am Wochenende bevorstehende Olympia-Einzel von Peking coronabedingt verpassen. Beide Athleten wurden im Januar positiv auf das Coronavirus getestet und konnten in dieser Woche nicht rechtzeitig negativ getestet werden, um die für die China-Einreise nötigen vier PCR-Tests zu hinterlegen.

Forfang holte 2018 hinter Andreas Wellinger Olympia-Silber in diesem Wettbewerb. Tande ist ehemaliger Skiflug-Weltmeister im Einzel. Norwegens Team um Halvor Egner Granerud und Marius Lindvik geht damit geschwächt ins erste Olympia-Wochenende.

Snowboarder Vockensberger am Knie verletzt,

Für Snowboarder Leon Vockensperger haben die Spiele ungünstig begonnen. Der 22 Jahre alte Rosenheimer stürzte beim ersten Training für den Slopestyle-Wettbewerb und verletzte sich dabei erneut am rechten Knie. Auch sein Snowboard ging zu Bruch. Die Schwere der Verletzung war zunächst unklar, "wir sind aber alle zuversichtlich", sagte Vockensperger, "dass das wieder wird". Der Sportsoldat, der im vergangenen Jahr mit mehreren Top-Ten-Platzierungen im Weltcup aufgefallen war, hatte sich das Knie bereits Mitte Januar in Laax verletzt. Der Wettbewerb im Slopestyle der Männer beginnt am Sonntag mit den Qualifikations-Läufen.

Eröffnungsfeier - IOC drängt Taiwan zur Teilnahme

Auf Drängen des IOC hat sich Taiwan entschieden, doch Sportler zur Eröffnung und Schlussfeier der Winterspiele in Peking zu entsenden. Unter Hinweis auf die Corona-Pandemie und Probleme mit den vielfach unterbrochenen Flugverbindungen hatte sich die Inselrepublik eigentlich entschieden, niemanden teilnehmen zu lassen. Nach Konsultationen mit dem IOC verkündete das Taiwanische Olympische Komitee aber eine Kehrtwende, dass doch Vertreter geschickt werden. Es habe "mehrere Mitteilungen" vom IOC bekommen, dass das oberste Sportgremium von allen Delegationen "verlangt", an der Eröffnung und Abschlussfeier teilzunehmen. Taiwan schickt wie schon 2018 vier Sportler zu den Spielen. Es kann aber nur als "Chinesisch Taipeh" bei Olympischen Spielen auftreten.

China betrachtet die demokratische Inselrepublik nur als Teil der kommunistischen Volksrepublik und versucht, sie international zu isolieren. Taiwanische Medien spekulierten über die Gründe für die ursprüngliche Absage. Unklar war, ob sie neben den Transportproblemen vielleicht auch durch Sorgen ausgelöst worden sein könnte, dass die taiwanische Delegation bei den Feiern nicht angemessen behandelt werde oder nur an der Seite der Vertreter des zur Volksrepublik gehörenden Hongkongs auftreten könne.

Japanisches Parlament kritisiert Menschenrechtslage in China

In einem ungewöhnlichen Schritt hat das japanische Parlament die Menschenrechtslage in China kritisiert. Wenige Tage vor Beginn der Winterspiele verabschiedeten die japanischen Abgeordneten eine Resolution, in der sie unter anderem ihre "ernste Sorge" um die Bevölkerung von Hongkong und die muslimische Minderheit der Uiguren in Nordwestchina formulierten.  Berichten zufolge wurde die ursprünglich vorgeschlagene Sprache in der Resolution nach längeren Debatten im Parlament abgeschwächt. Der Regierung in Peking werden darin nun nicht explizit Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt. Die japanische Regierung verfolgt gegenüber China einen zurückhaltenden Ansatz. Anders als der enge Verbündete Washington bezieht Tokio mit Blick auf mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen in China selten deutlich Position.

Neben den USA ist China der größte Handelspartner Japans. Bereits im Dezember hatte Japan aber angekündigt, keine Regierungsvertreter als Gäste zu den Olympischen Spielen zu schicken und China zur Achtung der Menschenrechte aufgerufen.

Ein Drittel Auslastung angestrebt - nur ausgewählte Zuschauer

Das IOC hofft trotz der strengen Corona-Abschottung der chinesischen Gastgeber auf mindestens ein Drittel Auslastung der Zuschauertribünen bei den Olympischen Winterspielen. Das sagte Christoph Dubi, Exekutivdirektor des Internationalen Olympischen Komitees, in einem am Dienstag (01.02.2022) von den Organisatoren veröffentlichten Interview. Zugelassen sind nur ausgewählte Zuschauer, der freie Verkauf der Tickets war im Januar gestoppt worden. Ausländische Olympia-Besucher waren im September ausgeschlossen worden.

Wie viele Zuschauer letztlich die Wettbewerbe vor Ort verfolgen dürfen, hänge von der Kapazität der Stadien und davon ab, ob die Events unter freiem Himmel oder in einer Halle stattfinden, sagte Dubi. Das müsse noch abgestimmt werden: "Aber das Gute ist, dass wir Zuschauer haben werden." Die Sommerspiele in Tokio waren 2021 nach der Verlegung um ein Jahr komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen worden.

Wellinger und Freund zu Hause auf "standby"

Die beiden Skisprung-Olympiasieger Andreas  Wellinger und Severin Freund sind auch nach ihrer Streichung aus dem fünfköpfigen Team für die Winterspiele weiter auf Abruf. Dies sagte Bundestrainer Stefan Horngacher der Deutschen Presse-Agentur. "Die machen das gesamte Prozedere im Vorfeld mit. Vom Ausfüllen der App bis zu den Tests über das Training und die Selbstisolation. Die bleiben an Bord. Denn es muss relativ schnell gehen, sollte jemand ausfallen."

Pyeongchang-Olympiasieger Wellinger und Freund haben sich nicht für die Spiele in Peking qualifiziert. Die beiden Teamkollegen, die 2014 in Sotschi gemeinsam Olympia-Teamgold erobert hatten, unterlagen in der internen Weltcup-Ausscheidung Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Pius Paschke und Constantin Schmid. Über Wellinger (26) und Freund (33) sagte Chefcoach Horngacher: "Die sind auf standby." Dies bleibe auch so, wenn der deutsche Skisprung-Tross schon in China trainiere.

Skeleton: Russische Topathleten verpassen Olympia

Die Olympia-Entscheidungen im Skeleton gehen ohne die russischen Skeleton-Medaillenkandidaten Nikita Tregubow und Wladislaw Semenow über die Bühne. Beide verpassen nach positiven Tests die Spiele.

Tregubow und Semenow hatten im Gesamtweltcup dieser Saison den vierten und fünften Platz belegt und wären in Peking Kontrahenten von Axel Jungk und Christopher Grotheer um eine Medaille gewesen. Jungk selbst muss nach einer Corona-Infektion allerdings noch auf weitere negative Tests warten und darauf hoffen, dass er am Freitag nachreisen kann.

Putin fliegt zur Eröffnungsfeier nach China

Russlands Präsident Wladimir Putin wird am Freitag (04.02.2022) an der Eröffnungszeremonie für die Olympischen Winterspiele in Peking teilnehmen. Der Kremlchef hofft nach den Erfolgen bei den Sommerspielen in Tokio auf einen neuen Medaillenregen.

Die 200 russischen Sportler haben 30 Medaillen im Blick und wollen in den Top drei im Medaillenspiegel landen. "Wir haben eine gute Mannschaft zusammengestellt, die viele Sieger und Medaillenträger von Weltmeisterschaften hat", sagte der Chef des Russischen Olympischen Komitees (ROC), Stanislaw Posdnjakow.

Eigentlich hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur Russlands Team für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen. Die Richter des Internationalen Sportgerichtshofs CAS halbierten die Sperre aber Ende 2020. In Peking dürfen Russen nur als Athleten des ROC antreten. Anstatt der russischen Hymne erklingt das Klavierkonzert Nummer 1 von Peter Tschaikowsky, als Fahne wird die olympische Flagge gehisst.

Team Deutschland abgehoben

Vier Tage vor der Eröffnungsfeier hat sich eine große Reisegruppe des Deutschen Olympischen Sportbundes mit zahlreichen Medaillenanwärtern auf den Weg zu den Winterspielen gemacht. 40 Athletinnen und Athleten sowie unter anderen DOSB-Präsident Thomas Weikert begaben sich am Montagnachmittag von Frankfurt aus auf den gut neunstündigen Flug nach Peking.

Neben den Skispringern um Karl Geiger waren auch die deutschen Biathleten mit der von einer Corona-Infektion genesenen Franziska Preuß und die Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt beim Flug LH 724 an Bord.

Einen stimmungsvollen Abschied gab es nicht. Aufgrund der Corona-Situation waren keine Zuschauer und Medienvertreter am Flughafen zugelassen. Die Corona-Angst fliegt bei allen mit. Wer in Deutschland negativ startet, muss nicht unbedingt negativ ankommen. Das erlebte zuletzt auch Sportschau-Reporter Claus Lufen, der sich nun in einem Quarantäne-Hotel befindet. Erst gar nicht anreisen konnte ARD-Journalistin Lea Wagner. Die 27 Jährige ist vor ihrer Abreise positiv getestet worden.

Sloweniens Fahnenträger positiv getestet

Eine Hiobsbotschaft muss das slowenische Team verkraften. Fahnenträger Zan Kosir wurde nach seiner Ankunft bei den Olympischen Spielen in Peking positiv getestet. Schon vor der Reise nach China war Skirennläufer Martin Cater positiv getestet worden.

Ungeimpfte Snowboard-Olympiasiegerin Kummer darf Hotel verlassen

Seit Mitte Januar saß die ungeimpfte Schweizer Snowboard-Olympiasiegerin Patrizia Kummer in einem Corona-Quarantänehotel in Peking, jetzt durfte sie das 25-Quadratmeter-Hotelzimmer vorzeitig verlassen. Sie setze die Quarantäne im olympischen Dorf in "erleichterter Form" fort, sagte die 34-Jährige laut der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag. Sie dürfe dabei ihr Zimmer verlassen, um auf Schnee zu trainieren und werde mit einem Spezialtransport zur Piste gebracht, berichtete sie.