Olympische Spiele Japan erwägt Corona-Notstand während Olympia in Tokio

Stand: 15.06.2021 14:11 Uhr

Die Olympia-Macher setzen ihre Vorbereitungen unbeirrt fort: IOC-Vizepräsient John Coates ist in Tokio eingetroffen, um die letzten Vorbereitungen für die Spiele unter Corona-Bedingungen zu koordinieren. Unterdessen gab Japan bekannt, die Impfdosen für Olympia-Mitarbeiter zu verdoppeln.

Japan hat sich weitere 20.000 Impfdosen für Mitarbeiter bei den Olympischen Spielen in Tokio gesichert. Wie Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa am Dienstag (15.06.2021) bekannt gab, hat die Regierung eine entsprechende Vereinbarung mit dem US-Konzern Pfizer getroffen.

Damit erhält Japan für Olympia-Mitarbeiter nun insgesamt 40.000 Impfdosen von Pfizer. So sollen nun auch Freiwillige, die im olympischen Dorf eingesetzt werden, Mitarbeiter des Organisationskomitees sowie einheimische Journalisten das Angebot einer Corona-Impfung erhalten. Das Impfprogramm für Mitarbeiter werde am Donnerstag im Ajinomoto Training Center in Tokio beginnen.

Olympia-Macher setzen Vorbereitungen unbeirrt fort

Ungeachtet breiter Ablehnung in der Bevölkerung setzen Japans Olympia-Macher ihre Vorbereitungen für die Spiele unbeirrt fort. Am Dienstag trafen bereits der IOC-Vizepräsident John Coates und seine Delegation in Tokio ein, um die letzten Vorbereitungen für die Spiele zu koordinieren. Japans Olympia-Machern und dem IOC ist es bisher nicht gelungen, die breite Öffentlichkeit in Japan für die Spiele vom 23. Juli bis 8. August zu begeistern.

Olympische Spiele im Corona-Notstand?

Tokio befindet sich noch bis Sonntag im Corona-Notstand, doch erwägt die Regierung, die Millionenmetropole auch während der Spiele unter eine Art Quasi-Notstand zu stellen. Coates hatte im vergangenen Monat erklärt, die Spiele in Tokio könnten auch unter Notstandsbedingungen durchgeführt werden und löste damit eine Kontroverse in Japan aus.

Ein rigider Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: So sollen Restaurants keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen, ebenso Kaufhäuser und Kinos. Größere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind erlaubt, aber mit höchstens 5.000 Zuschauern.

Misstrauensantrag gegen Kabinett gescheitert

Die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt sollen unter sehr strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden. Sie waren wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Japans Regierungschef Yoshihide Suga hatte auf dem Gipfel der großen Industrienationen (G7) seine Entschlossenheit bekräftigt, ungeachtet der Pandemie und der breiten Ablehnung in der eigenen Bevölkerung die Spiele abzuhalten. Japans Oppositionsparteien reichten am Dienstag einen Misstrauensantrag gegen Sugas Kabinett ein, scheiterten damit jedoch. Mit der Mehrheit der Sitze der Koalitionsparteien im Parlament wurde das Vorhaben der Opposition abgeschmettert.