Hat wenig Verständnis für die geplante Sportmittel-Kürzung: Niedersachsen LSB-Chef Reinhard Rawe.

Sportpolitik Niedersachsens LSB-Chef: Sportmittel-Kürzung falsches Signal

Stand: 27.07.2023 15:49 Uhr

Die Landessportbünde haben wenig Verständnis für die geplante Mittelkürzung des Bundes für den Sport. Für Reinhard Rawe, Vorstandschef des LSB in Niedersachsen, ist es eindeutig ein falsches Signal.

Die vom Bund geplante Kürzung der Fördermittel für den Sport im Olympia-Jahr 2024 stößt bei den Landessportbünden auf großes Unverständnis.

Reinhard Rawe, Vorstandsvorsitzender des LSB Niedersachsen, hält dies "eindeutig" für ein falsches Signal für den Spitzen-, aber auch für den Breitensport.

"Wir sind erstmalig in der Situation, in der der Bund Mittel in die Hand genommen hat, um den Breitensport zu fördern", sagte der 64 Jahre alte Sportfunktionär der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir arbeiten an einem Entwicklungsplan Sport und hatten einen Bewegungsgipfel mit verschiedenen Bundesministerien. Die Bedeutung und Wichtigkeit des Sports für Gesundheit und Integration ist groß", betonte er. Nach der Corona-Krise habe man immer mehr Kinder mit starkem Übergewicht gesehen.

"Sport ist nicht Allheilmittel, aber kann helfen"

"Manche Kinder waren und sind bewegungsmäßig und kognitiv nicht in der Lage, überhaupt eingeschult zu werden", sagte Rawe. "Der Sport ist nicht das Allheilmittel, aber der Sport kann helfen." Wenn er nicht unterstützt werde, "wird es mit den Bewegungskonzepten und der Leistungsreform schwierig. Dann fällt alles wie ein Kartenhaus zusammen", bekräftigte er.

Außerdem sind große Projekte wie die Leistungssportreform und ein Prozess für eine Bewerbung um Olympische Spiele in Gang gesetzt worden. Rund zehn Prozent weniger Mittel für den Sport sind im Haushaltsentwurf des Bundes für 2024 vorgesehen. Dies wäre ein Rückgang von mehr als 27 Millionen Euro. Der Spitzensport wird in diesem Jahr mit rund 300 Millionen Euro gefördert.