Formel 1 | GP USA Verstappen hält in Miami die Ferraris in Schach

Stand: 09.05.2022 14:30 Uhr

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat am Sonntagabend (08.05.2022) beim USA-Miami-Grand-Prix die beiden Ferraris in Schach gehalten und den Abstand auf WM-Leader Charles Leclerc verkürzt. Mick Schumacher verspielte seine ersten WM-Punkte und schob dabei gegen Ende des Grand Prix Sebastian Vettel aus dem Rennen.

Red-Bull-Pilot Verstappen gewann in einem kontrollierten Rennen, bei dem er den Quali-Schnellsten Charles Leclerc früh überholt hatte. Der Monegasse wurde Zweiter, sein Teamkollege Carlos Sainz Dritter. Vor dem Gastspiel in Barcelona in zwei Wochen liegt Verstappen nun noch 19 WM-Punkte hinter Leclerc. Für den Niederländer war es der bereits dritte Saisonsieg im fünften Rennen und der zweite in Folge. Rekordweltmeister Lewis Hamilton kam im Mercedes nicht über den sechsten Platz hinaus.

Weil Verstappen allerdings auch zweimal unverschuldet ausschied, liegt Leclerc noch recht deutlich vorne. Der Ferrari-Pilot gewann die übrigen beiden Rennen. "Es war sehr anstrengend, aber ich bin sehr glücklich mit diesem Sieg", sagte Verstappen.

Schumacher auf Top-Ten-Kurs - bis zum Crash mit Vettel

Mick Schumacher verpasste auch bei seinem 26. Start in der Formel 1 die Punkteränge. Der Haas-Pilot lag wie Ex-Weltmeister Sebastian Vettel kurz vor Rennende in den Top Ten, dann kollidierten die beiden Deutschen. Schumacher kam als 16. und Letzter ins Ziel. Vettel, der wegen eines Benzinproblems beim Aston Martin schon aus der Boxengasse losfahren musste, schied aus.

Schon zuletzt in Imola hatte sich Schumacher zwei Dreher geleistet, jetzt der Crash mit Vettel - der Druck auf den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wird beim nächsten Rennen in Spanien nun noch größer. Er und Vettel gaben sich hinterher keine Schuld, auch die Stewards werteten den Zwischenfall als normalen Rennunfall, sprachen keine Strafe aus.

Schumacher weiter ohne Punkt in der Formel 1

"Ich hätte dahinter bleiben können, oder ich hätte entschiedener vorbeifahren können", räumte Schumacher ein, der Mittelweg jedenfalls funktionierte nicht.

"Wir waren auf dem besten Weg, Punkte zu holen, aber wir müssen noch etwas warten", sagte Schumacher: "Wir haben ein gutes Auto und müssen es schaffen, nicht immer in schwierige Situationen zu kommen." So steht auch nach seinem 26. Rennen immer noch diese fiese "0" in der Punktetabelle. Mit Nicholas Latifi (Williams) ist Schumacher der einzige Fahrer, der in dieser Saison noch keinen Zähler auf dem Konto hat.

Es war das erste Rennen auf der Rennstrecke im Osten der USA, Miami ist in der Geschichte der Königsklasse bereits der elfte Gastgeber in dem motorsportaffinen Land.

Kritik an der Piste wegen Streckenbelag

Die neue 5,4 Kilometer lange Strecke zog einige Kritik der Piloten auf sich. Wegen einer ungewöhnlichen Asphaltmischung kam so mancher ins Rutschen. In Kurve 14 ärgerte die Fahrer eine Schikane, hier kam es auch im Training zu heftigen Unfällen. Der ungewöhnliche Charakter des Kurses ließ so manchen ein Chaos-Rennen fürchten.

Doch lange ging alles gut. Schon am Start schnappte sich Verstappen den zweitplatzierten Ferrari-Mann Sainz und machte sich auf die Jagd nach Leclerc. Auch für Mick Schumacher lief es zu Beginn nach Wunsch, bald lag er als Zehnter schon in den Punkterängen.

Beide Aston Martins aus der Boxengasse

Dabei profitierte der 23-Jährige auch vom Pech bei Aston Martin. Der als Achter qualifizierte Lance Stroll und Teamkollege Vettel, der als 13. starten sollte, fuhren nach ihrer Technikpanne zu Beginn dem Feld hinterher.

Vorn konnte Leclerc nach seiner dritten Pole Position des Jahres nicht lange die Führung behaupten. Seine Reifen bauten schnell ab, Verstappen zog in Runde neun fast mühelos vorbei. Schnell fuhr der Niederländer ein kleines Polster heraus.

Erneut chancenlos im Kampf um die Spitzenplätze war Rekordchampion Hamilton. Der Mercedes-Pilot sorgte vor allem mit dem Zwist um das Schmuckverbot im Cockpit für Wirbel, das der neue deutsche Rennleiter Niels Wittich künftig härter durchsetzen will. Hamilton entledigte sich zwar widerwillig seiner Ohrringe und der meisten Piercings, will aber für die Zukunft eine Sondererlaubnis erwirken.

Leclerc: "Das Auto ist so schwer zu fahren"

Den größten Glanz auf der Strecke verbreitete indes Titelverteidiger Verstappen. Cool kontrollierte er das Rennen vor dem Ferrari-Duo. Verfolger Leclerc klagte: "Das Auto ist so schwer zu fahren." Auch nach den ersten Reifenwechseln blieb Verstappen klar an der Spitze.

Eine heftige Kollision von McLaren-Fahrer Lando Norris mit dem Alpha Tauri von Pierre Gasly in Runde 41 sorgte dann für frische Spannung. Das Safety-Car bremste das Feld ein, Verstappens Vorsprung auf die Konkurrenz war dahin. Elf Runden vor Schluss war das Rennen wieder frei. Leclerc blieb diesmal an Verstappen dran, auch dank der Überholhilfe DRS.