Die deutschen Sprinterinnen Gina Lückenkemper (r.) und Rebekka Haase beim Wechsel während eines Laufs der 4x100-m-Staffeln.

Siebter Tag bei der Leichtathletik-WM Deutsche Frauen-Staffel nach Protest im Finale

Stand: 25.08.2023 22:22 Uhr

Die deutsche Frauen-Staffel hat über 4x100 m auf Umwegen das Finale erreicht - der DLV protestierte erfolgreich nach einem Kontakt von der Nebenbahn. Die Männer erlebten eine Enttäuschung - bei einer Stabübergabe patzte das Team. Zehnkämpfer Niklas Kaul musste verletzt aufgeben, während Leo Neugebauer führt. Der Überblick zum siebten Tag der Leichtathletik-WM in Budapest.

4x100 m - deutsche Staffel erst draußen, dann nach Protest doch weiter

Die deutsche Frauen-Staffel lief stark, hatte aber mehrfach Schwierigkeiten bei der Staffelübergabe, was wertvolle Zeit kostete. Am Ende verpassten Louise Wieland, Sina Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase in 42,78 Sekunden Platz drei und damit den sicheren Einzug ins Finale. Sie mussten hoffen, über die Zeit weiterzukommen. Doch die Zeiten im anderen Vorlauf waren dann besser als die der deutschen Staffel - das Aus.

Doch das Aus wurde revidiert, der Deutsche Leichtathletikverband legte Protest ein. Hintergrund: Wieland sagte der Sportschau zu ihrem Wechsel auf Mayer, von der Nebenbahn sei ihr eine andere Läuferin "mit dem Arm in die Bahn gegangen, so bin ich so ins Straucheln gekommen". Der Weltverband erkannte der deutschen Staffel daraufhin einen Platz im Finale zu.

Die schnellste Zeit der Vorläufe lieferten die USA ab. Tamari Davis, Twanisha Terry, Tamara Clark und Melissa Jefferson liefen die Strecke in 41,59 Sekunden.

Wie ausgewechselt - die deutschen Staffel-Teams bei der WM

Sven Kaulbars, Sportschau, 26.08.2023 09:40 Uhr

4x100 m - deutschem Team fällt der Stab runter, Italien mit schnellster Zeit

Das deutsche Team startete mit Kevin Kranz, der an Lucas Ansah-Peprah übergab. Der Wechsel von ihm zu Joshua Hartmann misslang völlig, der Stab fiel zu Boden, das deutsche Team schied aus. Yannick Wolf kam nicht mehr zum Zug.

Hartmann nach Staffel-Aus - "Wird nicht noch einmal vorkommen"

Sven Kaulbars, Sportschau, 26.08.2023 09:40 Uhr

Den Vorlauf gewannen die USA mit Chris Coleman, Fred Kerley, Brandon Carnes und JT Smith in 37,67 Sekunden vor dem jamaikanischen Team mit Ackeem Blake, Oblique Seville, Ryiem Forde und Rohan Watson in 37,68 Sekunden. Die schnellste Zeit der beiden Vorläufe lieferte das italienische Team im anderen Vorlauf: Roberto Rigali, Marcell Jacobs, Lorenzo Patta und Filippo Tortu kamen nach 37,65 Sekunden ins Ziel.

4x100-m-Staffel der Männer - beide Vorläufe

Sportschau

200 m - Lyles macht Doppel-Gold perfekt

Titelverteidiger Noah Lyles machte nach seinem Goldlauf über 100 m das WM-Double perfekt. Der Amerikaner triumphierte in 19,52 Sekunden auch über die 200 m. Der 26-jährige Lyles sicherte sich damit seinen dritten WM-Titel in Serie und holte als erster Sprinter seit Usain Bolt (2015 in Peking) beide Goldmedaillen über die zwei kürzesten Sprintdistanzen. Lyles hatte vor dem Rennen bereits auf den 14 Jahre alten Weltrekord von Bolt (19,19) geschielt.

Silber ging an Erriyon Knighton (USA/19,75) vor Letsile Tebogo aus Botswana (19,81). Der deutsche Rekordhalter Joshua Hartmann (Köln) war völlig überraschend im Vorlauf ausgeschieden. Der Jamaikaner Andrew Hudson, der am Donnerstag vor dem WM-Halbfinale wie Lyles in einen Crash mit einem Golfcart verwickelt war, wurde Achter (20,40). Hudson war nach seinem eigentlichen Aus im Halbfinale nachträglich für das Finale gesetzt worden. Der 26-Jährige hatte bei dem Zusammenprall zweier Fahrzeuge, die Athleten vom Aufwärmplatz ins Stadion befördern, Glas ins Auge bekommen. Der Weltverband World Athletics leitete anschließend eine Untersuchung ein und teilte mit, das Transportverfahren einer Überprüfung zu unterziehen. 

200-m-Sprint-Finale der Männer - Lyles holt zweites WM-Gold

Sportschau, 25.08.2023 21:15 Uhr

Zehnkampf - Neugebauer peilt Gold an, Kaul verletzt raus

Leo Neugebauer peilt im Zehnkampf die Goldmedaille an. Nach einem starken ersten Tag geht der 23-Jährige mit 4640 Punkten als Führender in die Entscheidung am Samstag. Der Kanadier Pierce Lepage auf Platz zwei hat 30 Zähler Rückstand auf Neugebauer. "Ich kann nicht unzufrieden sein, am Ende hat mir ein bisschen die Power gefehlt", sagte Neugebauer im ZDF: "Aber ich kann mich nicht beschweren."

Neugebauer unterstrich unter anderem mit zwei neuen Bestleistungen im Weitsprung (8,00 m) und Kugelstoßen (17,04 m) seine absolute Topform. Erst im Juni hatte der College-Student, der in Austin/Texas lebt und trainiert, den alten deutschen Rekord von Jürgen Hingsen auf 8.836 Punkte verbessert und war als Nummer eins der Welt nach Budapest gereist. Das deutsche Team wartet nach sieben von neun Wettkampftagen immer noch auf die erste Medaille.

Für Niklas Kaul (Mainz) ist der Medaillen-Traum hingegen verletzungsbedingt geplatzt. Der 25-Jährige trat wegen einer Blessur am Fuß nicht mehr zu den abschließenden 400 m des ersten Tages an. Kaul hatte sich beim Hochsprung am rechten Fuß verletzt - wie schon bei Olympia in Tokio. Manuel Eitel (4296/Ulm) reiht sich auf Rang zwölf ein. Titelverteidiger und Weltrekordler Kevin Mayer aus Frankreich stieg wegen Achillessehnen-Problemen nach dem Weitsprung aus.

Zehnkampf - Kaul und Neugebauer springen 2,02 m

Sportschau

200 m - Jackson holt Gold und verteidigt ihren Titel

Shericka Jackson holte in 21,41 Sekunden den Titel über 200 m. Die Jamaikanerin gewann mit einem überragenden Lauf Gold und verteidigte ihren Titel von Eugene. Gabrielle Thomas holte Silber, 100-m-Weltmeisterin Sha'Carri Richardson sicherte sich Bronze.

Jacksons Teamkollegin Shelly-Ann Fraser-Pryce, hinter Allyson Felix die erfolgreichste Athletin der WM-Geschichte, verzichtete nach Bronze über 100 m auf die doppelte Distanz und konzentriert sich auf die 4x100-m-Staffel.

200-m-Sprint-Finale der Frauen - Jackson unwiderstehlich zum WM-Titel

Sportschau, 25.08.2023 21:15 Uhr

Dreisprung - Rojas gewinnt im letzten Versuch

Yulimar Rojas aus Venezuela legte im Dreisprung im letzten Versuch eine Weite von 15,08 m hin und holte so noch Gold. Maryna Bech-Romantschuk aus der Ukraine mit 15,00 m gewann Silber, Leyanis Pérez Hernández aus Kuba mit 14,96 m Bronze.

"Es war sehr schwierig", sagte Rojas. "Die Tatsache, dass ich den Wettbewerb mit meinem letzten Versuch gewonnen habe, macht ihn zu etwas ganz Besonderem und Unvergesslichem." Kira Wittmann aus Göttingen war mit 13,64 m in der Qualifikation gescheitert.

Dreisprung - Rojas überfliegt die Konkurrenz im letzten Versuch

Sportschau, 25.08.2023 21:15 Uhr

Speerwurf - Kitaguchi im letzten Versuch zu Gold

Haruka Kitaguchi hat mit einem starken letzten Versuch Gold im Speerwurf gewonnen. Die Japanerin warf den Speer 66,73 m weit und holte sich so den WM-Titel. Flor Denis Ruiz Hurtado aus Kolumbien kam mit 65,47 m auf den Silberrang. Bronze ging an Mackenzie Little aus Australien, sie warf 63,38 m weit.

Speerwurf - Kitaguchi holt WM-Gold

Sportschau, 25.08.2023 21:15 Uhr

800 m - Hering ohne Chance aufs Finale

Christina Hering (München) hatte keine Chance auf die Teilnahme am Endlauf über 800 m. Die EM-Siebte schied im Halbfinale in 2:01,66 Minuten aus. Für die 28-Jährige war bereits das erneute Überstehen des Vorlaufs wie im Vorjahr in Eugene ein Erfolg. 

Die zweite deutsche Starterin Majtie Kolberg (Ahrweiler) war anders als 2022 nicht ins Halbfinale eingezogen und in 2:01,41 Minuten in der ersten Runde gescheitert.

800 m der Frauen mit Christina Hering - alle drei Halbfinals

Sportschau, 25.08.2023 20:00 Uhr

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 20.08.2023 | 07:00 Uhr