Die Teilnehmer der 200-Meter-Halbfinals um den US-Amerikaner Noah Lyles (vorne links) nach einem Unfall zweier Golf-Carts.

Unfall vor 200-m-Halbfinale Lyles unbeeindruckt - Hudson mit Glück im Unglück

Stand: 24.08.2023 23:18 Uhr

Die 200-m-Sprinter um Noah Lyles hatten vor den Halbfinals bei der Leichtathletik-WM in Budapest einen Unfall mit zwei Fahrzeugen. Den verschobenen Lauf gewann Lyles trotzdem locker. Der Jamaikaner Andrew Hudson, der nach dem Crash Probleme mit dem Auge hatte, schied aus, steht aber trotzdem im Finale.

Auf dem Weg zum Stadion stießen am Donnerstagabend (24.08.2023) zwei Fahrzeuge, die Golf-Carts ähneln, zusammen. Ein Mann fiel aus einem der Autos, stand aber eigenständig auf und machte einige Schritte weg von der Unfallstelle. Laut Mitteilung des Weltverbandes geht es dem freiwilligen Helfer wieder gut. Das Organisationskomitee untersuche den Vorfall und überprüfe die Transportverfahren, hieß es. 

"Vielleicht gehe ich das nächste Mal lieber zu Fuß."
Andrew Hudson

100-m-Weltmeister Lyles und die anderen 200-m-Sprinter seines Halbfinallaufs saßen in dem anderen Auto und waren sichtlich geschockt. Der Jamaikaner Andrew Hudson hielt sich nach dem Zusammenprall das Auge, klagte anschließend über Probleme. Daraufhin wurde der Halbfinal-Lauf verschoben.

200-m-Halbfinalläufe - Lyles souverän weiter, Hudson gehandicapt

Sportschau, 24.08.2023 21:06 Uhr

Lyles greift nach Doppel-Gold

"Das darf nicht passieren, das ist ein Schock für die", sagte ARD-Leichtathletik-Experte Frank Busemann. "Jetzt müssen sie schauen, wie sie damit umgehen." Lyles zeigte sich vordergründig unbeeindruckt. Der Amerikaner gewann den Lauf in 19,76 Sekunden und greift am Freitag im Finale nach der zweiten Goldmedaille.

Hudson kam in 20,38 Sekunden nur auf den fünften Platz. Laut Weltverband hatte der Jamaikaner seiner Teilnahme am Rennen zugestimmt. Bei dem Unfall habe er ein Stück Glas ins Auge bekommen, berichtete Hudson, der sich von einem Arzt behandeln ließ. "Ich habe alles nur verschwommen gesehen."

Hudson nachträglich fürs Finale gesetzt

"Es war eigentlich nicht möglich, vernünftig zu laufen", sagte der Jamaikaner im Sportschau-Interview. "Ich habe versucht, alles zu geben. Aber das war nicht das, was ich drauf habe."

Als Fünfter wäre er eigentlich raus gewesen, doch das Kampfgericht setzte ihn nachträglich für das Finale am Freitag (21.50 Uhr). Bis dahin wird er sich weiter behandeln lassen. "Sie haben das meiste Glas herausgeholt. Jetzt muss ich zurück und es ansehen lassen, um sicherzugehen, dass es in Ordnung ist. Mein Auge ist im Moment ziemlich trübe. Ich tue mein Bestes", sagte der 26-Jährige.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 20.08.2023 | 07:00 Uhr