Der deutsche Speerwerfer Johannes Vetter

True Athletes Classics Leichtathletik in Leverkusen - Vetter und Co. kämpfen um ihr WM-Ticket

Stand: 28.07.2023 14:11 Uhr

Bei den True Athletes Classics in Leverkusen geht es für viele deutsche Leichtathleten um die Norm für die WM in rund drei Wochen in Budapest. Darunter sind auch bekannte Namen wie Speerwerfer Johannes Vetter.

Es wird das erste große Kräftemessen auf nationaler Ebene nach den deutschen Meisterschaften, vor allem aber für einige die vielleicht letzte Chance, um bei den Weltmeisterschaften in Budapest (19. bis 27. August 2023/live im Stream auf sportschau.de und in der ARD) dabei zu sein. Bei den True Athletes Classics trifft sich die Leichtathletik-Elite am Samstag (29.07.2023) in Leverkusen. In 13 Disziplinen wollen dabei viele deutsche Teilnehmer und Teilnehmerinnen Selbstbewusstsein für ihren Ungarn-Trip tanken - und andere wollen sich überhaupt ihr Ticket dafür sichern.

Der größte Name unter denen, die um ihre Teilnahme bei der WM in Budapest kämpfen müssen, ist Johannes Vetter. Der Speerwerfer gewann vor sechs Jahren in London Gold bei der Weltmeisterschaft, hat mit 97,76 Metern im Jahr 2020 und 96,29 Metern im Jahr darauf die zweit- und drittgrößten Weiten jemals in seiner Disziplin geworfen. Doch von dieser Form ist Vetter aktuell ganz weit entfernt.

Vetter nach Schulterverletzung noch nicht bei 100 Prozent

In diesem Jahr ist es dem 30-Jährigen noch nicht gelungen, die 80-Meter-Marke zu knacken, 79,39 Meter stehen bei ihm in 2023 zubuche. Über zehn Meter fehlen ihm damit auf den Jahresbesten Jakub Vadlejch (Tschechien/89,51 Meter) und über neun Meter auf die derzeitige deutsche Nummer eins Julian Weber. Der 28-Jährige holte bei den deutschen Meisterschaften zuletzt auf beeindruckende Art mit einer Weite von 87,77 Metern den Titel und warf in diesem Jahr schon 88,72 Meter.

Der Siegwurf von Julian Weber im Speerwurf

Sportschau - Die Finals

Fast ein Jahr hatte Vetter aufgrund einer hartnäckigen Schulterverletzung pausieren müssen, im Juni feierte er erst sein Comeback. Bei den Finals musste der deutsche Leichtathletik-Star aber wieder passen, für das Meeting in Leverkusen gab er aber seine Zusage. Seine Aufgabe für das WM-Ticket: 85,20 Meter werfen. Bei dieser Weite liegt die Norm für Budapest. Die hat bislang aber nur Weber übertroffen.

Holzdeppe unter Druck, Potye will eine Duftmarke setzen

Ob das auch für Raphael Holzdeppe gilt, ist mindestens ebenso fraglich. Der Stabhochspringer hat in diesem Jahr erst eine Höhe von 5,55 Metern vorzuweisen, damit ist er ebenso weit entfernt von der Norm von 5,81 Metern. Und ganz weit weg von den eigenen Ansprüchen, einst überquerte Holzdeppe schließlich die Latte in einer Höhe von 5,94 Metern. In Leverkusen muss der 33-Jährige zeigen, dass er noch immer das Zeug für den WM-Kader hat.

Raphael Holzdeppe beim Stabhochsprung

Stabhochspringer Raphael Holzdeppe

Nachgewiesen hat das in dieser Saison schon Hochspringer Tobias Potye. Mit einer Höhe von 2,34 Metern ist er die Nummer drei der Welt, in Leverkusen gilt es für ihn, sich in Form zu bringen für die Tage in Ungarn, wo er durchaus die Goldmedaille ins Visier nehmen könnte. Mutaz Essa Barshim, der Weltjahresbeste, schaffte es bislang nur zwei Zentimeter höher, es deutet sich also ein Kopf-an-Kopf-Springen, in dem die Tagesform entscheiden wird, an. In Leverkusen wird sich Potye wohl mit Joel Baden aus Australien, der in diesem Jahr 2,33 Meter überspringen konnte, um den Sieg duellieren.

Diskuswerferinnen mit WM-Hoffnung

Bei den Frauen geht im Diskuswerfen eine Medaillenkandidatin beim Meeting am Samstag an den Start. Claudine Vita ist mit 65,51 Metern die siebtbeste Athletin weltweit in ihrer Disziplin in diesem Jahr und will die letzte Chance nutzen, sich in Budapest-Form zu präsentieren. Ihre deutsche Konkurrentin Marike Steinacker dürfte in Leverkusen derweil das Ziel haben, die ihr noch fehlenden elf Zentimeter zur WM-Norm (64,20 Meter) zu schaffen.

Geschafft haben das bereits die Kugelstoßerinnen Yemisi Ogunleye und Sara Gambetta, über 400 Meter Hürden liegt Emil Agyekum nur 0,03 Sekunden über der WM-Norm. Über 100 Meter will derweil U23-Europameister Yannik Wolf weiter für Furore sorgen und zeigen, dass er in Budapest das Zeug zur Finalteilnahme hat.

Der Zeitplan beim Leichtathletik-Meeting in Leverkusen
Start Disziplin Geschlecht
16.00 Uhr Diskus Frauen
16.05 Uhr Stabhochsprung Männer
16.50 Uhr 4x400 Meter Staffel Mixed
17.10 Uhr Kugelstoßen Frauen
17.45 Uhr Dreisprung Frauen
18.10 Uhr Hochsprung Männer
18.15 Uhr 1.500 Meter Männer
18.25 Uhr Speerwurf Männer
18.32 Uhr 400 Meter Hürden Männer
19.09 Uhr 100 Meter Hürden Frauen
19.20 Uhr 1.500 Meter Frauen
19.36 Uhr 100 Meter Frauen
19.49 Uhr 100 Meter Männer