Die Premier League Trophy

Englische Premier League City, Arsenal oder Liverpool?

Stand: 10.08.2023 07:29 Uhr

Wieder Manchester City oder doch der FC Arsenal? Oder vielleicht der FC Liverpool oder Manchester United? Wir werfen einen Blick auf die Favoriten in der Premier League.

Gary Linekers Meinung zählt etwas im englischen Fußball. Dass sich die Stürmer-Legende vor dem Saisonstart der Premier League am Freitag (11.08.2023) im Titelkampf festlegt, lässt aufhorchen. "Ich sage, Arsenal wird Meister", sagte Lineker im Interview mit der "Sport Bild".

Die "Gunners" wurden in der vergangenen Saison mit 84 Punkten Vizemeister und scheiterten erst auf der Zielgeraden an Manchester City. Zur neuen Saison haben sich die Londoner kostspielig verstärkt, unter anderem mit dem deutschen Nationalspieler Kai Havertz und Englands Star Declan Rice. Alle wichtigen Profis konnten gehalten werden. Der Sieg im Community Shield gegen Man City ist ein Fingerzeig. Lineker sieht das Team von Trainer Mikel Arteta vor allem in der Breite besser aufgestellt. "Das war in der vergangenen Saison noch ihr Problem", so der Experte.

Ist Man City siegesmüde oder weiter hungrig?

Topfavorit aber ist Titelverteidiger und Triple-Gewinner Manchester City. Trainer Pep Guardiola muss allerdings jetzt ohne seinen Kapitän Ilkay Gündogan auskommen, den es nach sieben Jahren zum FC Barcelona zog. Sein Nachfolger ist Mateo Kovacic vom FC Chelsea. Die anderen Topstars blieben. Erling Haaland wird genauso wieder auf Torejagd gehen wie Kevin De Bruyne

Königstransfer ist aber ein Abwehrspieler. Der Kroate Josko Gvardiol kam für rund 90 Millionen Euro von RB Leipzig. Laut RB-Geschäftsführer Max Eberl macht das "finanzielle Gesamtpaket" Gvardiol zum "teuersten Abwehrspieler der Geschichte".

Seit der Saison 2017/18 haben die "Skyblues" fünfmal die Meisterschaft gewonnen. Im vergangenen Jahr kam der langersehnte Titel in der Champions League dazu. Lineker glaubt, City könne nach dem Triumph in der Königsklasse auf dem Zenit des Erfolgs satt sein. "Sogar unter Pep Guardiola muss es einmal passieren, dass City siegesmüde wird", sagt er.

Neue Euphorie in Liverpool

In der Saison 2019/20 beförderte der FC Liverpool die "Citizens" vorübergehend vom Thron. Und vor dem Start ist die gute Laune bei Jürgen Klopp zurück, der Trainer ist "heiß" auf die neue Spielzeit, es herrscht Aufbruchsstimmung in Anfield, die enttäuschende Vorsaison ist abgehakt. Auch Spekulationen über einen vorzeitigen Abschied des Trainers erwiesen sich als verfrüht.

Klopp gibt sich angriffslustig. "Manchmal brauchst du einen Rückschlag, um zu realisieren: Ah, da ist das Problem", sagte der 56-Jährige: "Und ich würde wirklich sagen, dass wir letztes Jahr einen ordentlichen Rückschlag erhalten haben."

Die Baustelle ist das Mittelfeld. Nach den Abgängen erfahrener Spieler wie Kapitän Jordan Henderson oder Fabinho sucht Liverpools Sportdirektor Jörg Schmadtke weitere Verstärkungen. Nach Neuzugängen wie Dominik Szoboszlai, der von RB Leipzig kam, und Alexis Mac Allister von Brighton & Hove Albion soll noch mindestens ein Spieler verpflichtet werden. Wunschkandidat ist Romeo Lavia von Absteiger Southampton.

Die Verjüngung im Mittelfeld sorgt aber schon jetzt für neue Euphorie im Umfeld des Klubs. "Liverpool hat wieder einen Motor, auch wenn noch einige Teile fehlen", schrieb die Zeitung "The Independent". Statt einer Veränderung im Mittelfeld habe Klopp eine Revolution bekommen. "Wir sahen wirklich frisch aus, richtig gut", sagte auch der Coach nach den jüngsten Testspielen.

Man United hat ordentlich zugeschlagen

Wieder oben angreifen will Manchester United. Auch die "Red Devils" haben dafür auf dem Transfermarkt ordentlich zugelangt. Der dänische Stürmer Rasmus Højlund kam für 74 Millionen Euro plus Bonuszahlungen von Atalanta Bergamo. Neu dabei ist auch Torwart André Onana. Der 27 Jahre alte Kameruner kommt von Inter Mailand und kostete rund 55 Millionen Euro - und Mittelfeldmann Mason Mount kam für rund 64 Millionen Euro vom FC Chelsea. Mit 20 Titeln ist Man United in England immer noch Rekordmeister. Den bisher letzten Titel gab es 2013.

Schafft Newcastle die Überraschung?

Schwer einzuschätzen ist Newcastle United. Der Vierte der vergangenen Saison gehört einem Saudi-Konsortium und ist deshalb steinreich. Das Team von Trainer Eddie Howe wurde punktuell verstärkt - was allerdings auch satte 153,2 Millionen Euro kostete.

Aufreger in Sachen Transfers war aber der Wechsel von Allan Saint-Maximin zu Al-Ahli in Saudi-Arabien - ebenfalls mehrheitlich im Besitz des saudi-arabischen Staatsfonds. Der wurde offensichtlich zwischen Newcastle und Al-Ahli verschoben, um die Bilanz zu verschönern, was in der Premier League nicht sonderlich gut ankam. Auch Newcastle sind Grenzen durch die Regeln der Premier League und der UEFA gesetzt.

Chelsea will mit Pochettino in ruhiges Fahrwasser

Beim FC Chelsea soll es nach einer desaströsen Spielzeit mit drei Trainerwechseln und Platz zwölf nun der neue Coach Mauricio Pochettino richten. Mit einem deutlich verschlankten Kader wollen die "Blues" mindestens zurück ins europäische Geschäft.

Pochettino trainierte in der Premier League schon den FC Southampton und Tottenham Hotspur, dann coachte er das Starensemble von Paris Saint-Germain. Der Argentinier folgt auf Frank Lampard, der das Amt übergangsweise übernommen hatte, nachdem sich Chelsea von Graham Potter getrennt hatte. Zuvor war Thomas Tuchel beurlaubt worden. Allerdings verlor Chelsea in Kai Havertz und Mason Mount zwei Topspieler, und Zugang Christopher Nkunku fällt erstmal verletzt aus.