Leipzigs Josko Gvardiol

Fußball-Bundesliga Rekordtransfer von Gvardiol zu Manchester City perfekt

Stand: 05.08.2023 11:23 Uhr

Der nächste Leistungsträger verlässt RB Leipzig: Abwehrspieler Josko Gvardiol zieht es zu Champions-League-Sieger Manchester City - und wird zum teuersten Verteidiger aller Zeiten.

Der sich seit Wochen anbahnende Transfer von Josko Gvardiol von RB Leipzig zum Champions-League-Sieger Manchester City ist perfekt. Am Samstag (5. August) wurde der 21 Jahre alte Innenverteidiger offiziell beim englischen Meister vorgestellt, wo er einen Fünfjahresvertrag bis 2028 unterschrieb. City-Trainer Pep Guardiola hatte Gvardiol bereits im Vorfeld als Wunschspieler für die Defensive auserkoren.

Gvardiol nun teuerster Abwehrspieler aller Zeiten

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll RB Leipzig eine Ablösesumme in Höhe von 91,5 Millionen Euro zuzüglich Bonuszahlungen für den Wechsel erhalten. Gvardiol, dessen Vertrag in Leipzig noch bis 2027 galt, steigt damit zum teuersten Abwehrspieler aller Zeiten auf und löst Harry Maguire ab. Der englische Nationalspieler war 2019 von Leicester City zu Manchester United für geschätzte 80 Millionen Pfund gewechselt, was nach damaligem Wechselkurs gut 87 Millionen Euro entsprach.

"Große Ehre" für Gvardiol

"Ich habe immer davon geträumt, eines Tages in England zu spielen, und es ist eine große Ehre für mich, dies jetzt mit Manchester City zu tun", wird Gvardiol in einer Pressemitteilung der "Citizens" zitiert. "Der Wechsel zu City ist für mich und meine Familie etwas ganz Besonderes. Auch die Chance, mit Pep Guardiola zusammenzuarbeiten, ist fantastisch."

Josko Gvardiol RB Leipzig li. und Erling Haaland Manchester City

Künftig Teamkollegen bei Manchester City: Josko Gvardiol (l.) und Erling Haaland.

RB Leipzigs Sportchef Max Eberl bedauerte den Abgang, "aber aufgrund seines Wechselwunsches und dem finanziellen Gesamtpaket, was ihn zum teuersten Abwehrspieler der Geschichte macht, haben wir uns unter der Berücksichtigung aller Parameter entschieden, dem vorzeitigen Wechsel zuzustimmen." Der Rekordtransfer zeige zudem die Entwicklung auf, "die er in den vergangenen zwei Jahren bei uns gemacht hat. Er steht, wie andere, exemplarisch für den Weg, den wir bei RB Leipzig gehen." 

Seit 2021 in Leipzig – WM-Bronze mit Kroatien

Gvardiol war vor zwei Jahren für 18 Millionen Euro von Dinamo Zagreb in die Messestadt gekommen. Seitdem bestritt er wettbewerbsübergreifend 87 Pflichtspiele für RB. Seinen endgültigen Durchbruch auf der großen Bühne erlebte er mit überragenden Leistungen im Verlauf der WM 2022 in Katar, wo der Linksfuß auf dem Weg zur kroatischen Bronzemedaille keine einzige Minute verpasste. In den vergangenen beiden Jahren gewann er mit Leipzig den DFB-Pokal. "Ich hatte zwei wunderschöne Jahre in Leipzig, die sportlich sehr erfolgreich waren und in denen ich auch sehr viele Freunde gefunden habe. Die Zeit bei RB Leipzig hat mich enorm geprägt, und sowohl sportlich als auch menschlich unglaublich weitergebracht", dankte Gvardiol dem Verein.

Josko Gvardiol

Gvardiol war unverzichtbar für Kroatien auf dem Weg zur WM-Bronzemedaille 2022. Im Spiel um Platz drei schoss er beim 2:1 gegen Marokko das 1:0.

Großer Umbruch im RB-Kader

Nach Christopher Nkunku (FC Chelsea) und Dominik Szoboszlai (FC Liverpool) muss RB Leipzig damit den nächsten Schlüsselspieler in die Premier League abgeben. Mit Konrad Laimer hatte sich zudem ein weiterer Leistungsträger in diesem Sommer Rekordmeister Bayern München angeschlossen.

Angesichts der namhaften RB-Abgänge, zu denen auch Defensivroutinier Marcel Halstenberg gehört, sprach Nationalspieler Timo Werner jüngst von einer "krassen Veränderung", die man am Cottaweg so bisher nicht kannte. Dafür hat der Vorjahresdritte sein Konto ordentlich aufgehübscht. Allein aus den drei Topverkäufen dürften weit über 200 Millionen Euro in die RB-Kassen gespült worden sein. Allerdings hat Sportgeschäftsführer Max Eberl auch bereits einen guten Teil davon wieder reinvestiert.

Vor allem Rekordeinkauf Lois Openda steht mit kolportierten über 40 Millionen Euro auf der Ausgabenseite. Der belgische Offensivspieler kam vom RC Lens aus der französischen Ligue 1. Genauso war Christoph Baumgartner (1899 Hoffenheim) mit rund 25 Millionen Euro alles andere als ein Schnäppchen. Ähnliches gilt für die beiden Salzburger Zugänge Benjamin Sesko und Nicolas Seiwald.

Bitshiabu schon da – Lukeba soll folgen

Die durch die Abgänge von Gvardiol und Halstenberg entstandenden Lücken in der Defensive sollen zwei französische Junioren-Nationalspieler schließen. Der 18-jährige El Chadaille Bitshiabu (15 Millionen Euro/Paris Saint-Germain) stieß Mitte Juli zum Kader. Nun hat es Max Eberl allem Anschein nach noch auf den 20-jährigen Castello Lukeba abgesehen. Allerdings steht eine Einigung mit dessen Heimatverein Olympique Lyon noch aus. Laut Medienberichten lehnte der siebenfache französische Meister zuletzt ein RB-Angebot über 30 Millionen Euro ab.

Castello Lukeba

Könnte Josko Gvardiols Nachfolger in der RB-Innenverteidigung werden: Der französische U21-Nationalspieler Castello Lukeba.

red