Karl-Heinz Rummenigge.

DFB-Gremium Rummenigge und Mintzlaff treten aus Task Force aus

Stand: 18.09.2023 14:08 Uhr

Verbunden mit deutlicher Kritik am Deutschen Fußball-Bund sind Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff mit sofortiger Wirkung aus der Task Force des DFB zurückgetreten. Dies teilten das Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern München und der Aufsichtsratsvorsitzende von RB Leipzig am Sonntag (17.09.2023) in schriftlicher Form über eine Sprecherin mit.

Die Task Force sei in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert worden, kritisierte Rummenigge. "So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren."

Der "öffentlichkeitswirksame Expertenrat" sei nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können, erklärte der 67-Jährige Rummenigge weiter. Auf dieser Basis sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich.

Zwischen Rettig und dem FC Bayern knirschte es häufig

Der DFB hatte am Freitag überraschend bekannt gegeben, dass der langjährige Bundesliga-Manager Rettig den Posten des Geschäftsführers Sport übernimmt. Der 60-Jährige, früherer DFL-Geschäftsführer, galt jahrelang als Kritiker des Verbandes und der Großklubs aus München und Dortmund und hatte so manche Auseinandersetzung mit dem einstigen Bayern-Granden Uli Hoeneß. Die ausufernde Kommerzialisierung des Fußballs ist Rettig ein Dorn im Auge.

Die Task Force des DFB war im Dezember nach dem erneuten Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der WM in Katar und mit Blick auf dringend notwendige Veränderungen vor der Heim-EM 2024 gegründet worden - sie blieb aber weitgehend wirkungslos. So ist das Gremium nicht in die Suche des Nachfolgers von Bundestrainer Hansi Flick eingebunden. Damit beschäftigen sich derzeit DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Multifunktionär Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund und DFB-Sportdirektor Rudi Völler.

Grundlegende Kritik an der Task Force

Neben Rummenigge und Mintzlaff zählten auch weitere Fußballgrößen wie Ex-Bayern-Boss Oliver Kahn, Völler und Matthias Sammer zu dem Expertenrat unter der Leitung von Watzke und Neuendorf. Ex-Nationalspieler Sammer hatte auch schon seine Unzufriedenheit mit der Arbeit in dem Gremium deutlich zum Ausdruck gebracht.

"Der Arbeitsnachweis nach einem Dreivierteljahr ist die Installierung von Rudi Völler und Hannes Wolf. Das ist in meinen Augen ein bisschen wenig", sagte der einstige DFB-Sportdirektor kürzlich im Interview der "Süddeutschen Zeitung". "Was bisher beschlossen wurde, ist zu wenig. Es fehlt an Inhalt und Struktur, und es fehlt vor allem ein Anführer."

Mintzlaff äußerte sich nicht konkret zur Causa Rettig. Er werde aber die Task Force verlassen, "da ich einer weiteren Zusammenarbeit kritisch gegenüberstehe".