Die Trainer von Mainz und Heidenheim

Mainz empfängt Heidenheim 6 zu 641 - das ungleiche Duell zwischen Siewert und Schmidt

Stand: 14.12.2023 19:48 Uhr

Beim Kellerduell zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Heidenheim trifft der äußerst erfahrene Frank Schmidt auf den Cheftrainer-Neuling Jan Siewert.

Von Jakob Schätzle

Wenn am Samstag (16.12.2023, live in der Sportschau-Radioreportage) ab 15.30 Uhr der Ball in Mainz rollt, stehen sich an der Seitenlinie Frank Schmidt und Jan Siewert gegenüber. Der eine ist seit 16 Jahren in seinem Amt, der andere seit sechs Wochen. Der eine sammelte 641 Pflichtspiele als Trainer der Heidenheimer, der andere war erst bei sechs Partien der Mainzer Profis als Chefcoach verantwortlich.

Mainz und Heidenheim wollen die Klasse halten

So gegensätzlich dieses Premierenduell - Mainz und Heidenheim begegneten sich noch nie in einem Pfilchtspiel - auch wirkt, so ähnlich sind die aktuellen Realitäten beider Trainer: Schmidt befindet sich mit dem 1. FC Heidenheim in dessen Debütsaison in der Bundesliga aktuell auf Platz 13. Fünf Punkte dahinter lauert auf dem vorletzten Rang der 1. FSV Mainz 05. Die Mainzer wollen raus aus dem Tabellenkeller, von dem sich Heidenheim weiter distanzieren will. Das übergeordnete Ziel dürfte bei beiden Klubs gleich sein: Am Ende soll es für den Klassenerhalt reichen.

Schmidt verkörpert in Heidenheim gleichermaßen Konstanz und Erfahrung. Am 17. September 2007 übernahm er das Traineramt, seitdem führte er den Klub von der Oberliga bis ins Oberhaus des deutschen Fußballs.

In Siewerts Vita steht auch eine Premier-League-Station

Als Schmidt seine Erfolgsgeschichte in Heidenheim begann, schnürte der acht Jahre jüngere Siewert selbst noch die Fußballschuhe, damals bei der SG Bad Breisig in Rheinland-Pfalz. Wenige Jahre später machte aber auch er seine ersten Schritte als Trainer, zunächst im DFB-Nachwuchs, später etwa bei Rot-Weiss Essen oder Borussia Dortmund II. Sogar in der Premier League stand er bereits an der Seitenlinie (Huddersfield Town).

In Mainz ist Siewert normalerweise für die zweite Mannschaft in der Regionalliga veantwortlich. Anfang November stieg er jedoch zum Interimstrainer der Profis auf. Vor knapp drei Jahren war er schon einmal eingesprungen, allerdings nur für eine Partie (2:5 gegen den FC Bayern). Anschließend machte er Platz für Bo Svensson, den er nun auch wieder beerbt.

Zukunft von Siewert noch unklar

Diesmal darf Siewert länger bleiben, seit fünf Spielen (ein Sieg, drei Remis und eine Niederlage) steht er bereits an der Seitenlinie. Mindestens bis zur Winterpause soll er den Bundesligisten trainieren, wie Sportvorstand Christian Heidel kürzlich erklärte.

Das siebte Bundesligaspiel als Cheftrainer wird Siewert also gegen den 1. FC Heidenheim angehen. Einfach wird es nicht, schließlich ist Mainz die heimschwächste Mannschaft der Liga, empfängt aber mit Heidenheim immerhin auch das schwächste Auswärtsteam. Der erfahrene Schmidt ist Siewert mit seinem dann 642. Spiel weit voraus, doch in der Bundesliga hat auch er erst 14 Partien vorzuweisen. Im Oberhaus des deutschen Fußballs sind die beiden Trainer also gar nicht so weit auseinander.