Das leere Nelson Mandela Stadion in Algier, Algerien.

Krieg im Nahen Osten Algeriens Fußball ruht aus Solidarität mit Palästina

Stand: 19.10.2023 09:57 Uhr

Der algerische Fußballverband hat "bis auf Weiteres" alle Fußballwettbewerbe ausgesetzt - aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Der zusätzliche Plan, Palästinas Heimspiele auszutragen, dürfte an den Regularien scheitern.

Der algerische Verband (FAF) wird aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk "alle Fußballwettbewerbe bis auf Weiteres" aussetzen. Das teilte der Verband am Mittwoch (18.10.2023) in sozialen Netzwerken mit. 

Algerien, das Palästina traditionell wohlwollend gegenübersteht, hatte bereits am Sonntag angekündigt, dass es bereit sei, Spiele im Rahmen der Vorbereitung des palästinensischen Nationalteams auf die WM 2026 und den Asien-Nationen-Cup 2027 auszurichten und alle Kosten im Zusammenhang mit diesen Veranstaltungen zu übernehmen.

Heimspiel für Palästina gegen Australien

Folglich könnte das für den 21. November angesetzte Spiel zwischen Palästina und Australien, das Teil der Qualifikation für die WM 2026 ist, auf algerischem Boden stattfinden. Das Auftaktspiel der Palästinenser in der WM-Qualifikation ist für den 16. November im Libanon angesetzt.

Ob die Partien tatsächlich stattfinden werden, ist angesichts der schwierigen Lage ungewiss. Zudem sehen die Regularien der Asiatischen Föderation AFC vor, dass die Mitgliedsländer bei Heimspielen nur auf das Staatsgebiet eines anderen AFC-Mitglieds ausweichen dürfen. Algerien aber ist Teil des afrikanischen Verbandes. Eine Sportschau-Anfrage zum Thema vom Dienstag hat die AFC noch nicht beantwortet.

Palästina belegt in der Rangliste des Weltverbands FIFA aktuell Platz 97.

Krieg im Nahen Osten seit Hamas-Angriff Anfang Oktober

Nach den beispiellosen Angriffen der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel, bei denen mehr als 1.400 Menschen getötet und etwa 200 entführt wurden, fliegt Israel seit 7. Oktober praktisch pausenlos Luftangriffe auf den Gazastreifen.

Rund 2.800 Menschen kamen dort nach Angaben der Hamas-Regierung ums Leben. 1.200 weitere sollen tot oder lebendig unter Trümmern begraben sein. Dazu kamen noch Hunderte weitere Tote bei einer Explosion in einem Krankenhaus am Dienstagabend, für die sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich machen.