Benjamin Smith (l.) vom EHC München und Marko Friedrich (r.) vom ERC Ingolstadt kämpfen um den Puck.

DEL-Finale München fehlt noch ein Sieg - Niederberger vor Triple

Stand: 22.04.2023 12:24 Uhr

Red Bull München fehlt nach dem Sieg in Ingolstadt im vierten Spiel der DEL-Finalserie nur noch ein Sieg zur vierten Meisterschaft. Für einen wäre es ein ganz besonderer Titel.

Trainer Don Jackson wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. "Gratulation an Mathias", sagte der Erfolgscoach des EHC Red Bull München und meinte selbstredend seinen Torwart Mathias Niederberger. Mit all seiner Ruhe, Souveränität und Klasse ist der Nationaltorhüter im Meisterschaftsfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder der sichere Rückhalt. Beim 3:0 am Freitagabend gegen den ERC Ingolstadt fing er alle Schüsse ab - und brachte den Außenseiter mitunter an den Rand der Verzweiflung.

Der Nationaltorhüter hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich der Hauptrundensieger im vierten Playoff-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim bayerischen Rivalen ERC Ingolstadt mit 3:0 (0:0, 0:0, 3:0) durchsetzte und in der Best-of-seven-Serie mit 3:1 in Führung ging. Am Sonntag (14 Uhr, Live-Ticker bei sportschau.de) in eigener Halle haben die Münchener den ersten von drei Matchbällen.

"Weiter den gleichen Fokus, weiter wenig Fehler machen und sehr, sehr viel Druck auf das gegnerische Tor machen", sagte Niederberger selbst, der vor einem persönlichen Titel-Hattrick steht. "Das würde mir viel bedeuten, aber das ist im Moment nicht in meinem Kopf", so der Goalie, der 2021 und 2022 die deutsche Meisterschaft mit den Eisbären Berlin gewonnen hatte. Im vergangenen Sommer wechselte der Schlussmann nach München. Für die Landeshauptstädter wäre es die erste Meisterschaft seit 2018.

Niederbergers mentale Stärke in den wichtigen Partien unterscheidet ihn von anderen Torhütern und Spielern. Zuletzt monierten einige Beobachter, er sei aktuell nicht so stark wie sonst. Doch in entscheidenden Spielen zeigt die deutsche Nummer eins dann, dass es keinen Besseren als ihn gibt. So wie eben am Freitag wieder.

Zwei Treffer bei leerem Tor

Für die Gäste, die von 2016 bis 2018 dreimal in Serie den Silberpokal gewonnen hatten, erzielte Ben Smith (48. Minute) vor 4.815 Zuschauern das Führungstor. Ryan McKiernan und Maximilian Kastner machten in der Schlussminute bei leerem Tor der Gastgeber alles klar.

Die Ingolstädter, die sich 2014 sensationell als Hauptrundenneunter den Titel geholt hatten, scheiterten immer wieder an Niederberger. München hatte die ersten beiden Spiele mit 2:1 und 7:1 für sich entschieden, am Dienstag antwortete Ingolstadt mit einem 4:3.

"Wichtig ist, dass wir am Sonntag die richtige Antwort geben", sagte Ingolstadts Verteidiger Fabio Wagner. "Wir müssen nun alles ausblenden und uns nur auf unser Spiel konzentrieren." Das weiß auch Niederberger - und mahnt: "Die Serie ist noch nicht vorbei."