Dennis Schröder nach dem verlorenen Halbfinale gegen Sanien

Drama gegen Spanien Deutschland verpasst Finale der Basketball-EM knapp

Stand: 17.09.2022 10:20 Uhr

Drei Viertel lang zeigte die deutsche Nationalmannschaft bei der Basketball-EM ein herausragendes Halbfinale, doch im Schlussviertel war Spanien abgeklärter.

Das DBB-Team unterlag am Freitagabend (16.09.2022) mit 91:96 (51:46) gegen Spanien und spielt nun am Sonntag gegen Polen um Platz drei.

"Das hätten wir auf jeden Fall gewinnen können. Wir haben uns um die Position gebracht. Die Spanier waren echt tough und haben sehr gut gespielt", sagte Dennis Schröder, der mit 30 Punkten eine beeindruckende Performance bot. "Das Turnier ist nicht vorbei, wir haben noch ein Spiel." Die Option auf eine Medaille sei noch da. Auch Zuschauer und Turnierbotschafter Nowitzki richtete per Twitter direkt aus: "Kopf nicht hängen lassen, Jungs! Holt Euch Bronze!"

Nach Herberts Auszeit dreht Deutschland auf

Im ersten Viertel zeichnete sich ab, was alle ohnehin erwartet hatten: Es würde eine sehr intensive Partie werden. Die Deutschen konnten sich offensiv auf ihren Anführer Schröder verlassen, der ein ums andere Mal erfolgreich zum Korb zog. Dass die Spanier um ihren besten Scorer Willy Hernangomez hinten raus etwas stärker waren, führte zu einem 21:27-Rückstand des DBB, den Maodo Lo aber mit einem spektakulären "Buzzerbeater" nochmal auf 24:27 verkürzen konnte.

Das zweite Viertel begann so gar nicht nach den Vorstellungen von Bundestrainer Gordon Herbert, der nach zwei erfolgreichen Dreiern der Spanier und diversen vergebenen deutschen Gelegenheiten beim 24:33 eine Auszeit nahm. Das half, aber auch, weil Schröder wieder zurück aufs Feld kam und den deutschen Angriff wieder in die Spur brachte.

Auch defensiv gelang dem DBB nun der ein oder andere Steal und Herberts Team war zurück im Spiel. Und wie: Zur Halbzeit stand ein 51:46 aus deutscher Sicht auf der Anzeigetafel in Berlin. Genau wie 19 Schröder-Punkte und fünf Assists.

DBB-Team arbeitet sich über die Defensive zurück

In das dritte Viertel startete das DBB-Team erneut ein wenig zu fehlerbehaftet, zeigte aber nach kurzer Schwächephase und einigen leichten Ballverlusten dann wieder leidenschaftliche Defensivarbeit - gerade Nick Weiler-Babb arbeitete unermüdlich. Das zeigte bei den Iberern Wirkung: Die Spanier trafen auch ihre wenigen offenen Würfe nicht mehr, die Deutschen holten sich wichtige Offensiv-Rebounds und hatten eben auch mit Schröder den überragenden Akteur auf dem Parkett. Aus einem 57:61 aus deutscher Sicht wurde so ein 71:61, zwei späte Treffer der Spanier verkürzten, es ging mit 71:65 ins Schlussviertel.

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Spanien im letzten Viertel einfach eiskalt

Spanien zeigte nun aber all seine Cleverness, blieb ruhig und glich beim 77:77 wieder aus. Lorenzo Brown brachte es auf 29 Zähler und sechs Assists, aber es war in dieser Phase vor allem Alberto Diaz, der Rebounds holte, Fouls zog und selbst traf. Zudem zeigte das deutsche Team nun Nerven: Die Würfe wollten nicht mehr fallen, Franz Wagner und Weiler-Babb verfehlten ihre Drei-Punkte-Würfe, Weiler-Babb trat mit dem Ball ins Aus. Die Felle schwammen davon, selbst beste Wurfgelegenheiten blieben ungenutzt.

Ein Dreier aus höchster Bedrängnis von Andreas Obst sorgte nochmal für etwas Hoffnung, doch das 83:88 kam 33 Sekunden vor Spielende zu spät. Die Iberer blieben von der Freiwurflinie souverän und brachten das Spiel knapp nach Hause. Spanien trifft nun im Finale auf die Franzosen, die den Polen am späten Nachmittag keine Chance gelassen hatten.